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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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nicht. Wer seid Ihr überhaupt?"
    "Verzeiht. Ich bin Roso aus Rogii!"
    "Mein Name ist Edro aus Dakor!"
    "Erzählt mir nun Eure Geschichte!"
    "Also gut. Ychkr hieß der sterbende Gott. Aber ich glaube, ich muss weiter vorne beginnen. Ich suche ein Land, dass sich Elfénia nennt. Allerdings kennt man es auch unter vielen anderen Namen. Dieser Ychkr versprach uns dann, uns zu diesem Land zu führen. Eigentlich hatte er beschlossen, zu sterben, aber wir verursachten eine Änderung dieses Entschlusses. Ychkr führte mich und meine Gefährten dann in ein seltsames Land, aber Elfénia kann dies nicht gewesen sein, denn in Elfénia gehen Träume in Erfüllung. Hier aber waren es die Alpträume Ychkrs. Der sterbende Gott hatte seine Träume vergessen und fand sie nun wieder. Im weiteren Verlauf der Geschehnisse, zwang mich Ychkr dazu meine Geliebte zu töten. Aus Rache tötete ich ihn dann, aber damit vernichtete ich auch jenes Land, denn es war ja nur aus Ychkrs Träumen gewachsen."
    "Ihr habt einen Gott getötet?", fragte Roso etwas verwundert. Edro nickte.
    "Ja, mit Hilfe eines Horns, eines magischen Horns."
    "Das ist also der Grund für Eure Unglücklichkeit: Euer Mord an Eurer Geliebten."
    "Es gibt noch einen zweiten: Ich wanderte zum Berg der Götter, dem Uytrirran und bestieg ihn, weil ich gehört hatte, dass die Götter ein Buch besäßen, in dem der Weg nach Elfénia beschrieben ist. Die Götter zeigten mir jenes Buch, aber es war in einer vergessenen Sprache geschrieben, die nicht einmal mehr die Götter zu verstehen vermochten! Ich bin um die halbe Welt gereist und bin meinem Ziel nicht einen Zentimeter näher gekommen! Ich glaube fast, ich werde Elfénia nie finden, jenes Land in dem die Träume in Erfüllung gehen und wo man angeblich den Sinn des Lebens finden kann! Vielleicht gibt es auch dieses Land gar nicht und ich bin die ganze Zeit über nur einer Lüge aufgesessen!"
    Edro seufzte und führte den Weinkelch zum Mund.
    "Das Leben ist verrückt", brummte er leise und seine grünen Augen wurden noch trauriger, als sie ohnehin schon waren. Seine Züge verdüsterten sich merklich und Roso schien etwas zu erschrecken.
    "Ich verstehe Euch gut, Herr Edro", sagte er schließlich.
    "Wirklich? Ich bezweifle es."
    "Zweifelt woran Ihr wollt, das geht mich nichts an, aber vielleicht kann ich Euch helfen."
    Edro stieß ein humorloses Lachen aus.
    "Ihr und mir helfen? dass ich nicht lache, Herr Roso! Wie solltet Ihr mir helfen?"
    "Nun, nicht ich direkt, sondern... Nun, ich wüsste jemandem, der Euch aus Eurer verzweifelten Lage herausholen könnte."
    "Könnte dieser jemand mir den Weg nach Elfénia zeigen, dem Elfénia, das ich suche?"
    Roso zuckte mit den Schultern.
    "Ich will Euch einiges über jenes Wesen erzählen, das ich soeben erwähnte. Dann werdet Ihr vielleicht verständiger sein."
    Edro nickte.
    "Fangt von mir aus an, Roso!"
    "Ich spreche von einer Blume."
    Eine Blume? Edro schüttelte den Kopf. Was sollte er mit einer Blume? Aber er unterbrach Roso nicht.
    "Es handelt sich um eine ganz besondere Blume. Um eine Schwarze Blume. Sie ist schwarz und vermag sich mit den Menschen zu unterhalten!"
    "Eine seltsame Blume", fand Edro.
    "Das stimmt. Aber dennoch ist sie es wert, dass man ihr vertraut. Vielen verzweifelten Menschen hat diese Blume schon geholfen! Und viele von ihnen habe ich zu ihr geschickt."
    "Auf welche Weise könnte sie mir helfen?"
    "Es ist besser, wenn sie es Euch selbst!" Edro zuckte mit den Schultern.
    "Das mag schon sein", brummte er düster. Er winkte den Wirt herbei, der ihm nachschenken musste. Mit einem Zug leerte er den Krug und sah Roso traurig an.
    Roso hatte schon viele traurige Augenpaare gesehen - hier, an der gleichen Stelle, wo Edro nun saß. Aber die grünen Augen des Mannes aus dem fernen Dakor waren bei weitem die traurigsten. Wie viele Wunder und Schrecken sie schon gesehen haben mochten...
    "Wo wächst die Schwarze Blume?", fragte er Roso dann. Ein Schimmer von Hoffnung glänzte in seinen Augen, aber es konnte auch sein, dass Roso sich dies nur einbildete.
    "Im Garten der weinenden Seelen!"
    Edro zuckte bei diesem Namen zusammen. Der Garten der weinenden Seelen...
    Er hatte diesen Namen zwar noch nie gehört, aber er klang doch seltsam vertraut. Ein kalter Schauder lief ihm über den Rücken, als er bemerkte: "Kein besonders schöner Name!"
    Aber Roso zuckte nur mit den Schultern.
    "Was ist schon ein Name? Und was ist schon ein Garten? Auf die Blume kommt es an, die Schwarze

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