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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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auch in die Tiefe und sah am Boden einige grauweiße Reiter, bei denen sich um niemand anderen, als Ragmul Khyesson und sein Gefolge handelte.
    Der weiße Vogel Shyrkondar ließ ein Kreischen hören und ging etwas tiefer.
    Mit langsamen Flügelschlägen folgte er den Eisleuten. Er bewegte sich mit einer spielerisch wirkenden Leichtigkeit, die Kryll verblüffte.
    Sowohl Yogaz wie Shyrkondar gegenüber hatte Kryll sein Mißtrauen allerdings keineswegs vergessen. Dem Magier war dies bewußt, aber er kam nicht darauf zu sprechen.
    Kryll fühlte den Ring an seinem Finger.
    Yogaz hatte behauptet, daß er - Kryll - den Ring brauchte, wenn es zum Kapf mit Ragmul Khyesson kommen würde.
    Aber was sollte der Ring bewirken?
    Die Eisleute vermochten es, seine Tugbilder erstarren zu lassen. Der Überfall au die GEEDRA hatte es gezeigt.
    Die Eisleute hatten den weißen Vogel, auf dem dem Yogaz und Kryll herangeflogen kamen, inzwischen offenbar bemerkt. Die Reiter trieben ihre Tiere zu noch größerer Eile an. Angstvolles Rufen drang hinauf zu Kryll.
    "Was werden wir jetzt tun?" fragte er den Magier.
    "Du wirst den Ring gegen sie kämpfen lassen!"
    "Ich habe die Wirkungslosigkeit des Ringes gesehen, Yogaz! Die Eisleute ließen die Kreatureen, die ich mit dem Ring zu wecken im Stande bin, einfach erstarren..."
    Yogaz nickte leicht.
    "Ihre Waffe ist die Kälte. Unsere Waffe muß die Wärme sein!"
    "Was bedeutet das?"
    "Du mußt mit dem Ring Wärme erzeugen! So viel Wärme, daß die Eisleute zu Wasser zerrinnen!"
    "Sie sind weit nach Norden gesegelt, in warme Meere hinein! Und auch das hat sie keineswegs zu Wasser schmelzen lassen!"
    "Nein, gewöhnliche Wärme reicht reicht dazu nicht aus. Aber die Art, die du mit dem Ring erzeugen kannst, schon."
    Kryll hielt die Hand empor und blickte auf den Ring an seiner Hand, der ihn mit einem seltsamen Funkeln des Juwels zu begrüßen schien.
    "Kannst du Wärme erzeugen, Ring?"
    "Ja, das kann ich!"
    "Warum hast du es nicht getan, als die GEEDRA in Gefahr war? Warum hast du mir in jenem Augenblick verschwiegen, wie man die Eisleute bekämpfen kann?"
    "Du hast mich nicht gefragt, Kryll!"
    "Ist das nicht eine sehr schwache Ausrede?"
    "Ich bin dein Diener, Kryll - aber ich kenne keine Loyalität. Das solltest du nie vergessen. Bei allem, was du tust!"
    Kryll verzog den Mund.
    "Nun vernichte sie also, Ring! Laß sie dahinschmelzen zu gewöhnlichem Wasser!"
    "Wie du wünschst..."

    *
    Unter sich nam Kryll ein seltsames Flimmern in der Luft wahr. Dieses Flimmern, senkte sich über die fliehenden Eismenschen und ihre Pferde. Verzweifelt versuchten die Flüchtenden, dem Verhängnis zu entkommen. Aber sie hatten nicht den Hauch einer Chance.
    Einer nach dem anderen zerflossen sie zu Wasser, ebenso ihre Pferde und Waffen.
    Das alles ging sehr schnell vor sich und schon wenige Augenblicke später war dort, wo die Eisleute geritten waren nichts weiter als eine langgezogene Wasserlache zu sehen, die sofort wieder zu frieren anfing.
    Am Boden blieb etwas zurück, das in der hellen, kalten Sonne des Eislandes blinkte.
    Es mußte der Spiegel sein!
    "Wir müssen landen!" rief Kryll.
    "Weshalb?" gab Yogaz zurück.
    "Siehst du das Blinkende dort unten?"
    "Ja, das sehe ich!"
    "Es ist mein Eigentum, das mir der Eiskönig genommen hat!"
    Der Magier gab Shyrkondar einige Befehle in jener fremdartigen Sprache, in der er sich mit dem weißen Vogel zu verständigen pflegte.
    Shyrkondars Flug senkte sich und er steuerte nun ziemlich genau auf jene Stelle zu, an der das Blinken zu sehen gewesen war.
    Wenig später kam der Riesenvogel dann sanft zu Boden. Kryll sprang vom Rücken Shyrkondars herunter. Er stand da und ließ den Blick umherschweifen. Dann hatten seine Augen endlich gefunden, wonach sie gesucht hatten.
    Der Spiegel von Uz lag auf grauweißen, von Schnee und Eis bedeckten Boden, während von demjenigen, der ihn getragen hatte, nichteinmal mehr eine Spur geblieben war.
    Kryll trat heran und nahm den Spiegel an sich.
    Jetzt habe ich beides! dachte er triumphierend. Den Ring und den Spiegel!
    Etwas zögernd wandte er sich dann wieder Yogaz und dedm weißen Vogel zu.
    Warum hege ich gegenüber diesem Tier nur ein solches Mißtrauen? Es war ein Gefühl, für das es keinen vernünftigen Grund zu geben schien.
    Vielleicht liegt es daran, daß dieser Vogel jenem zu gleichen scheint, der mich warnte, dem Namenlosen zu folgen! ging es ihm durch den Kopf.
    Die tiefschwarzen Augen Shyrkondars bedachten Kryll mit einem fast

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