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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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warm zu nennenden Blick, aber der Praganier konnte diesem Blick aus irgendeinem Grund nicht standhalten.
    Er blickte zur Seite.
    "Wirf den Spiegel von dir!" schien der Vogel zu sagen. Kryll erkannte die Stimme und es jagte ihm einen kalten Schauder über den Rücken.
    Es war die Stimme, die ihn schoneinmal gewarnt hatte.
    Krylls Blick ging zu Yogaz.
    Der Magier schien die Stimme Shyrkondars nicht gehört zu haben, jedenfalls konnte man ihm nichts anmerken. Kryll hatte nicht die geringste Neigung, mit dem Magier darüber zu diskutieren und daher erwähnte er es auch nicht.
    "Wir können zurückfliegen!" sagte er einfach.
    "Was meinst du damit? Willst du in den Norden? Nach Pragan?"
    "Nein. Zunächsteinmal nur bis Ghrangor. Ich habe wenig Lust, auf den Schwingen dieses Vogels um die halbe Welt zu reisen!"

    *
    Am Horizont tauchten die verlassene Eisfestung Ghrangor auf. Ein bizarres Gebilde von fremdartiger Schönheit, in dem jetzt nichteinmal mehr die Ahnung irgendwelchen Lebens wohnte.
    Ghrangors Bewohner würden nicht zurückehren.
    Auch die Schiffe im Hafen wirkten jetzt wie seltsame Plastiken. Einzig und allein die GEEDRA machte da eine Ausnahme.
    An Land sah Kryll den Namenlosen mit einigen Männern der GEEDRA. Der Vogel landete indessen. Kryll und Yogaz stiegen von Shyrkondars Rücken herunter, woraufhin das gewaltige Tier sich gleich wieder in die Lüfte erhob und mit würdevollen Flügelschlägen davonzog.
    "Ich glaubte dich schon verloren, Kryll!" sagte der Namenlose. "Was ist mit dem Spiegel und dem Ring? Ist beides in deinem Besitz?"
    Kryll nickte.
    "Ja."
    Sinnend schaute Kryll indessen dem weißen Vogel nach, der in der Ferne immer kleiner und kleiner zu werden schien, ehe er kaum mehr als ein Punkt am Horizont wurde und schließlich gänzlich verschwand.
    "Du mußt dich vor dem weißen Vogel - Shyrkondar! - in Acht nehmen!" hörte Kryll die Stimme des Namenlosen eindringlich sagen.
    "Warum hast du eine solche Furcht vor diesem Wesen?"
    "Dieser Vogel ist eines der wenigen Dinge, die die Diener Taraks zu fürchten haben! Und vergiß nicht: Auch du bist ein Diener Taraks geworden!"
    Kryll zuckte mit den Schultern.
    "Der weiße Vogel hat mir gute Dienste getan!" erwiderte er kurz und ein wenig schroffer, als er ursprünglich beabsichtigt hatte.
    "Du solltest auf mich hören, Kryll!"
    "Was geschehen ist, ist geschehen! Und wenn der weiße Vogel nicht gewesen wäre, hätte ich den Spiegel nicht von den Eisleuten zurückbekommen!" Unterdessen ging sein Blick zu den Männern, die rechts uns links neben dem Namenlosen standen. Er sah das seltsame Feuer in ihren Augen. Sein Blick ging von einem zum anderen. Bei einigen dieser Männer war er sich ganz sicher, daß er sie im Kampfd mit den Eisleuten hatte sterben sehen.
    Kryll schluckte.
    Eine eisige Hand schien sich von hinten auf seine Schulter zu legen, als er zu begreifen begann.
    Es dauerte etwas, bis er sprechen konnte.
    "Viele dieser Männer müßten tot sein. Aber sie leben!" wandte er sich an den Namenlosen.
    Der Namenlose nickte.
    "Sie müßten alle tot sein - erschlagen von den Eisleuten."
    "Wie kommt es dann, daß ich sie hier vor mir stehen sehe?"
    "Ich habe die Toten zum Leben erweckt, Kryll!" Dann deutete der Namenlose mit einer abfälligen Bewegung auf Yogaz. "Wer ist das?" fragte er nicht gerade freundlich.
    "Ein Passagier, der mit uns nach Norden fährt!"
    "Wie heißt das Katzengesicht?"
    "Yogaz!"
    Der Namenlose musterte den katzengesichtigen Magier mit unverhohlener Feindschaft in den Zügen.
    "Wohin genau willst du in den Norden?" fragte er dann.
    Yogaz schwieg zunächst für einen Moment. Er wandte den Blick zu Kryll. "Ich habe einen Handel mit ihm abgeschlossen. Ich habe ihm geholfen, als er in Bedrängnis war - dafür nimmt er mich jetzt als Passagier auf."
    "Was du nicht sagst...", zischte der Namenlose. "Deinesgleichen ist doch auf ein solches Transportmittel nicht angewiesen... Du konntest den weißen Vogel beschwören und auf ihm reiten!"
    "Ja, aber das ist nur für begrenzte Zeit möglich. Meine Kräfte reichen nicht aus, um den Zauber für länger aufrecht zu erhalten."
    Einen Augenblick lang geschah nichts. Die beiden standen sich einfach nur gegenüber. Dann nahm der Namenlose mit einer raschen Bewegung seine Streitaxt und holte zu einem blitzschnellen, mörderischen Hieb aus, der den katzengesichtigen Magier mit voller Wucht traf.
    Er sank getroffen zu Boden, sein Blut färbte die Planken unter ihm rot.
    "Was hast du getan!" rief

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