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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Kryll.
    "Ich habe dich davor bewahrt, unter seinen Einfluß zu geraten, Kryll!" antwortete der Namenlose kalt. "Nichts anderes war nämlich der Grund dafür, daß er unbedingt in deiner Nähe sein wollte..."
    "Aber..."
    Und dann sahen sie, wie sich Yogaz' toter Körper verwandelte. Vor ihren Augen wurde aus dem Leichnahm des Katzengesichten Magiers der Kadaver eines weißen Vogels.
    Er war viel kleiner als der, auf dem Kryll und der Magier geritten waren, aber die Ähnlichkeit war doch frappierend.
    Das Tier wirkte wie ein verkleinertes Ebenbild.
    Der Namenlose trat an den Kadaver heran, packte ihn und warf ihn über die Reling ins eisige Wasser.
    Dann wandte er sich an Kryll und meinte: "Yogaz war nichts weiter, als eine andere Erscheinungsform jenes Wesens, vor dem ich dich so eindringlich gewarnt habe! Du hast den Beweis selbst gesehen."
    "Shyrkondar!" flüsterte der König kaum hörbar vor sich hin.
    Kryll schien abwesend zu sein, als diesen Namen über die Lippen ließ. Er blickte sinnend zur GEEDRA hinüber.
    "Brechen wir auf!" meinte er dann. "Wir haben schon genug Zeit in diesem schrecklichen Land zugebracht!"
    Viertes Buch

    DAS HEER DER SCHATTEN
    "Wo Shyrkondar ist, kann kein Schatten mehr sein! Seit Urzeiten lebt Shyrkondar auf Givera, einer einsamen, kleinen und kaum beachteten Insel im naruanische Meer.
    Er lebt noch immer, obwohl er schon oft getötet wurde.Viele Zeitalter lang verbarg sich Shyrkondar auf seiner Insel.
    Erst in jenen Tagen, da Kryll von Arkull den Entschluß gefaßt hatte, die Wesen des Schattenlandes wieder auf diese Welt zu holen, tauchte er wieder auf..."

    (Aus der Legende des Weißen Vogels)

    1. EINE VERSAMMLUNG IN WALLANA
    Die GEEDRA hatte sich von Ghrangor aus wieder auf die Reise nach Norden gemacht.
    "Ich frage mich, wie die Eisleute wissen konnten, daß ich im Besitz des Ringes und des Spiegels war - wonach sie ja offensichtlich suchten!" wandte Kryll sich an den Namenlosen.
    Dieser zuckte mit den Schultern.
    "Sie werden magische Hilfsmittel verwandt haben. Vielleicht steckt auch Shyrkondar dahinter!"
    "Aber der weiße Vogel half mir dabei, die Eisleute zu besiegen und den Spiegel wieder an mich zu nehmen!"
    "Dann frage doch den Spiegel, Kryll!"
    Aber der Spiegel von Uz blieb in dieser Stunde stumm.
    "Was für ein launisches Artefakt!" lachte der Namenlose zynisch.

    *
    Während die GEEDRA mit gutem Seitwind nach Norden segelte, wandte Kryll sich an Norjan, seinen alten Freund. Es hatte ihn die ganze Zeit über schon gewundert, daß der alte Ritter ihn offensichtlich gar nicht zur Kenntnis nahm.
    Mit seinen grünlich leuchtenden Augen sah Norjan seinen König teilnahmslos an. Sein Gesicht wirkte vollkommen ausdruckslos.
    Kryll versuchte, eine Unterhaltung mit ihm anzuknüpfen, aber schien mit den Worten des Königs nichts allzuviel anzufangen können.
    "Es hat keinen Sinn!" rief der Namenlose zu ihm herüber.
    Kryll hob den Kopf.
    "Warum nicht?"
    "Er kann Befehle ausführen, Kryll! Das ist das einzige, wozu er noch taugt!"
    Kryll wandte den Blick erneut zu Norjan. Und dann weiter zu Kraynar, der das Ruder der GEEDRA hielt. Und zu all den anderen. Keiner von sprach ein Wort.
    "Es ist kein wirkliches Leben mehr in ihnen!" erkannte Kryll bitter. "Ihre Körper gehorchen uns, aber sie haben keine Seele..."
    Der Namenlose machte eine wegwerfende Geste.
    "Was erwartest du von lebenden Toten, Kryll!"
    "Dennoch..."
    Kryll empfand tiefe Trauer.

    *
    Die GEEDRA erreichte schließlich die Küste von Lukkare.
    Durch den Spiegel von Uz erfuhr Kryll, daß die Skölden die gesamte lukkareanische Südküste - von der Grenze nach Kroz bis zur Stadt Loy - erobert hatten und inzwischen Truppen aus Dagarien die sich zurückziehenden Lukkareaner unterstützten.
    Diese Entwicklung der Dinge kann mir nur recht sein! überlegte Kryll.
    Aber er erfuhr auch Dinge, die weniger gut für seine Pläne waren.
    So waren die Remurier inzwischen bei der praganischen Küstenstadt Alark gelandet. Vorerst war es zwar den Praganiern gelungen, den Angriff abzuwehren, aber es würde nicht lange dauern, bis die nächste remurische Flotte vor Alark auftauchte...
    Und dann erfuhr er noch, daß sich die hohen Lords von Pragan in Wallana zu treffen gedachten, um darüber zu beratschlagen, ob Kryll sein Amt als König von Pragan behalten könne,da er ja offensichtlich seinen Pflichten nicht nachkommen konnte. Ich habe nicht mehr viel Zeit! dachte Kryll. Wut keimte in ihm auf.

    *
    Die Wochen gingen dahin und die GEEDRA

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