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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Schritte...
    Kryll hielt den Atem an.
    Waren das die Geschöpfe des Schattenlandes?
    Die Schritte wurden lauter und deutlicher. Einen Moment lang schien es, als verfinsterte sich das Grau jenseits des Tores ein wenig. Gestalten wurden als schwarze Schemen sichtbar.
    Ein sonderbarer Tiermensch trat schließlich aus dem Tor heraus und hinter ihmfolgte sogleich ein zweiter. Ihre Körper ähnelten denen von Menschen, aber ihre Köpfe waren die von Wölfen. Unter ihren schwarzen Umhängen ragten die Stiele von Streitäxten hervor, die der Axt des Namenlosen ähnelten.
    Als die Geschöpfe Kryll erblickten, hoben sie ihre behaarten Hände zum Gruß.
    "Wir sind hier, um dir zu dienen, Kryll von Arkull!" sagte der Erste von ihnen.
    Kryll nickte nur.
    Er war unfähig, etwas zu sagen.
    Geräusche von marschierenden Soldaten waren zu hören, dazu Pferdehufe und Kampfwagen. Ein Zug düsterer, martialisch wirkender Gestalten kamen aus der Dunkelheit des Tores. Eine Armee der Gespenster!
    Furchterregende Tiermenschen, dämonische Krieger mit grünlichem Feuer in den Augen, die auf riesenhaften Reitreptilien saßen sechsarmige, mindestens vier Meter große Riesen marschierten vor Kryll auf.
    "Mit diesem Heer können wir jede Macht der Welt besiegen!" verkündete der Namenlose.
    "Mir ist nich wohl dabei!" murmelte Lord Thorom.
    Und Lord Dremor sagte schaudernd: "Diese Geschöpfe sehen gespenstisch aus!"
    Ishkroin von Trano klopfte ihm im nächsten Moment auzf die Schulter. "Ihr Aussehen spielt keine Rolle! Sie sollen für uns kämpfen, sonst nichts! Und wenn sie uns schon einen Schrecken einjagen, wo wir doch wissen, daß sie auf unserer Seite sind - wie wird ihr Anblick erst auf unsere Feinde wirken!" Er lachte. "Wie die Hasen werden sie Reißaus nehmen!"
    Unterdessen wandte sich Kryll an den Namenlosen.
    "Wir werden auch Schiffe benötigen! Ohne Schiffe werden wir nichts gegen unsere Feinde tun können!"
    "Auch Schiffe werden kommen!" versprach der Namenlose.
    Und tatsächlich!
    Von riesenhaften Echsen gezogen und auf besondere Wagen gebunden wurden pechschwarze Schiffe herbeigeholt.
    "Ihr Götter!" flüsterte Kryll.
    "Ich habe versprochen, dir Krieger zu geben, deren Arme niemals ermüden! Ich habe dir Schiffe versprochen, die auch ohne Wind segeln! Du siehst, Kryll, ich habe bisher alle meine Versprechungen auch gehalten! Nun mußt du deinen Teil erfüllen!" sagte Kryll mit einem merkwürdigen Unterton. "Du mußt für Tarak die Welt erobern!"
    Kryll nickte.
    "Das werde ich!" murmelte er. "Das werde ich..." Und in Gedanken setzte er noch hinzu: Aber ich werde nicht für Tarak tun, Namenloser, sondern für mich selbst!"
    Der Namenlose legte Kryll eine Hand auf die Schulter. Aber es war keineswegs eine Geste der Freundschaft, sondern hatte vielmehr etwas Besitzergreifendes an sich.
    Ein kalter Schauder ging Kryll unwillkürlich über den Rücken.
    "Wir können aufbrechen, wann immer es dir beliebt - und wohin du willst!"
    "Dann laß uns keine Zeit verlieren! Wir ziehen nach Remur!" rief Kryll in grimmiger Andacht. Was waren die Illusionen des Ringes schon gegen eine solche Streitmacht, wie sie das Schattenland aufstellen konnte?
    Die lange Schlange der Krieger und des Kampfgerätes nam kein Ende. Immer weitere Einheiten kamen durch das finstere Tor. Sie marschierten in Richtung des Hafens, wo die schwarzen Schiffe zu Wasser gelassen wurden.
    "Beginnen wir den Feldzug!" rief Kryll erregt aus. Doch am Horizont drehte ein weißer Vogel seine Kreise. Kryll erschrak.
    Shyrkondars Warnung ging ihm erneut durch den Kopf.
    "Der weiße Vogel! Es scheint fast, als würde er uns folgen!" bemerkte Lord Thorom mit Verwunderung.

    *
    Mit Ausnahme von Lord Kylon beabsichtigten alle hohen Lords, bei Krylls Feldzug mitzuziehen.
    Kryll spürte das Mißtrauen Lord Thoroms, aber er hoffte, auch, ihn noch überzeugen zu können. Der König und sein Gefolge gingen an Bord eines der schwarzen Schiffe, die die Schattenwesen durch das Tor gebracht hatten.
    "Auf nach Remur!" brüllte der König von Pragan und die anderen stimmten in diesen Ruf mit ein. Die schwarze Flotte brach schließlich auf.
    Es waren bereits Dutzende von Schiffen und noch immer wurden weitere zu Wasser gelassen.
    Ich darf die Kontrolle nicht verlieren! dachte Kryll mit einem Schuß Verzweifelung, angesichts des gewaltigen Heeres, daß sich da aufmachte, um die Feinde Pragans zu schlagen.
    Ein wenig Furcht kroch in ihm hoch. Und dann sah er am Horizont wieder Shyrkondar, den weißen

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