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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Vogel. Er flog gen Süden in Richtung der remurischen Küste. Der weiße Vogel flog der Flotte der Finsternis voraus...
    Der Namenlose deutete mit einer grimmigen Geste zum Himmel und meinte: "Dieses verfluchte Wesen wird unsere Feinde warnen! Aber auch das wird den Remuriern jetzt nichts mehr nützen..."
    Die schwarzen Schiffe dieser gespenstischen Flotteügten unaufhaltsam und mit nicht natürlicher Gleichmäßigkeit die See, während der Vogel schließlich vom fernen Horizont verschluckt wurde.
    Die Schiffe aus dem Schattenland segelten mit unglaublicher Schnelligkeit und schienen tatsächlich völlig unabhänhg vom Wind zu sein.
    Eine unsichtbare Kraft ließ sie mit hoher Geschwindigkeit über die Wellen gleiten.
    Während die hohen Lords allesamt von diesem Schauspiel gefangen waren und sich sehr beeindruckt zeigten, hatte sich in Kryll eine Ahnung des Zweifels manifestiert. Er stand an der Reling des schwarzen Schiffes und blickte nachdenklich hinaus auf das Meer.
    Er konnte die Düsternis in seinem Innern nicht greifen, aber er fühlte soetwas wie einen tiefen, dunklen Spalt in seiner Seele.

Er hörte das wilde Freudengeschrei der Lords, aber es klang für ihn auf einmal sehr, sehr fern.
    Erst, als am Horizont die Zinnen der remurischen Hafenstadt Mura auftauchten, gelang es dem König, seine düsteren Gedanken bei Seite zu drängen.
    Aus der Ferne beobachtete Kryll dann, wie die Hafenwache von den dämonischen Kriegern mit den Wolfsköpfen niedergemacht wurden.
    Die Schattenkrieger ließen nicht einen einzigen Laut dabei hören. Keine Worte, keine Befehle, kein Schlachtruf, keine Schmerzensschreie... Sie kämpften still und fast lautlos - mit nie ermüdenden Armen.
    Zu hören waren nur die gellenden Todessschreie der sterbenden Remurier.
    Kryll erschauderte.
    Und er erinnerte sich an die Worte des Namenlosen, wonach noch viele Köpfe rollen würden, ehe er -Kryll - die alleinige Macht in Händen halten würde...
    Als später der König und sein Gefolge an Land kamen, trafen sie in Mura auf keinen einzigen lebenden Remurier mehr.
    Die Schattenkrieger pflegten keine Gefangenen zu machen...
    Und auch die Bevölkerung hatten sie nicht verschont, wie Kryll mit Grauen feststellte. Mura war eine Totenstadt geworden.

    3. DER LÄRM VIELER SCHLACHTEN
    Wendur, der König von Remur, verbrachte die meisten seiner Tage nicht in Kenun, der Hauptstadt, sondern in Kruss, wo er er einen ausgedehnten Landsitz besaß.
    Nur zu sehr wichtigen Anlässen pflegte der König sich auf den Weg nach Kenun zu begeben - und die gab es nicht allzu häufig.
    Und was ein ein wichtiger Anlaß war und was nicht, daß bestimmte er höchstselbst.
    Wendur hatte zu einem großen Festmahl geladen. Unzählige Adelige und Gesandte aus fernen Ländern hatten sich eingefunden und ließen es sich wohlschmecken.
    Des Königs Günstlinge waren oft schon an ihrer Wohlbeleibt- heit erkennbar, denn natürlich fanden sie sich besonders häu- fig bei derartigen Festen ein.
    Die leise, fast ein wenig zu melancholishe Musik, die von den Spielleuten vorgetragen wurde, ging fast im Gewirr der Stimmen unter.
    "Ich habe den Eindruck, daß dies der schönste Ort der Welt sein muß!" rief Graf Yakurul aus, der direkt neben König Wendur platzgenommen hatte.
    Der König lachte.
    "Nicht Kenun, unsere Haupstadt, von der man sagt, daß in ihr das pulsierende Leben wohnt?"
    Graf Yakurul schüttelte den Kopf.
    "Was ist eine Stadt wie Kenun schon verglichen mit einem so wundervollen Ort wie diesem, o König!"
    Wendur schlug sich auf die Schenkel.
    "Da habt Ihr zweifellos recht, Graf!"
    Da platzte ein Kurier in das ausgelassene Fest hinein!
    Mit eiligen Schritten ging er durch die Reihen der sich unterhaltenden hohen Herrschaften zum König. Vor dem König blieb er dann stehen und verneigte sich tief.
    Man sah dem Boten die Strapazen eines langen, scharfen Rittes wohl an. Bevor er zu sprechen begann, atmete er hörbar durch.
    "Ich muß Euch eine schlimme Nachricht überbringen, Majestät!" eröffnete der Kurier. Der König betrachtete nachdenklich die staubigen Stiefel und das abgenutzte Wams des Boten und sagte dann: "Warum belästigst du mich zu dieser ausgelassenen Stunde mit betrüblichen Nachrichten? Ich bin am Feiern und habe wenig Neigung, jetzt soetwas zu hören!"
    "Es ist sehr wichtig, Majestät!"
    "So?"
    "Remur wird angegriffen, mein König!" Wendur zog beide Augenbrauen hoch und stand auf. Er trat dicht an den Kurier heran, der sich nicht zu rühren wagte.
    "Was

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