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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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habe das Gefühl, daß mein Verstand soeben erst erwacht ist!"
    "Shyrkondar ist unser Feind, Namenloser! Was gibt es da zu zweifeln! Warst du es nicht immer, der mich vor dem weißen Vogel warnte? Warst du es nicht, der behauptete, daß einzig und allein Shyrkondar in der Lage sei, meinen Armeen ernsthaften Widerstand entgegenzustellen? Ich wollte dir erst nicht glauben, aber du hattest recht!"
    Der Namenlose lachte freudlos.
    "Deine Armeen? Es sind die Armeen Taraks! Und er ist es auch, der die Herrschaft ausüben wird."
    Kryll spürter die unheilschwangere Spannung zwischen ihnen.
    Die Kutte des Namenlosen glitt ein wenig zur Seite und die Streitaxt wurde zum Teil sichtbar. Sie glänzte in einem rötlichen Licht.
    "Sollen wir uns hier über belanglose Dinge steiten?" fragte Kryll schließlich ungeduldig.
    "Ich finde nicht, daß es sich um Belangloses handelt!"
    "Du bist Taraks Diener! Und es liegt zweifellos in Taraks interesse, daß Shyrkondar besiegt wird!"
    Der Namenlose schüttelte den Kopf.
    "Wie wenig du doch begreifst, Kryll..."
    "Was meinst du damit?"
    "Hast du dich nie gefragt, weshalb nicht Tarak selbst sich aufmacht, um Shyrkondar zu bezwingen?"
    "Nein."
    "Es ist eines der wenigen Dinge, die er nicht selbst bewirken kann! Aber danach - wenn du für ihn nicht mehr von Nöten bist, wird er dich fallenlassen. Er will die Macht für sich selbst. Du bist in seinem Spiel nicht viel mehr, als eine willige Marionette."
    Kryll trat erschrocken einen Schritt zurück.
    "Wie kannst du dein Wort gegen Tarak erheben, wo du doch vorgibst, sein Diener zu sein!"
    Der Namelose zuckte mit den Schultern.
    "Ich werde ihm nicht länger dienen!" erklärte er.
    Kryll erwiderte zunächst nichts. Er hatte ja selbst vorgehabt, Tarak zu betrügen und konnte den Entschluß des Namenlosen daher gut verstehen.
    Aber weshalb gerade jetzt, zu diesem Zeitpunkt?
    "Wir werden Shyrkondar töten, so wie wir es uns vorgenommen haben!" sagte der König schließlich bestimmt.
    "Nein!" beharrte der Namenlose. Mit einer schnellen Bewegung zog er seine Streitaxt heraus.
    Kryll fluchte kurz, sprang etwas zurück und zog sein Schwert. In kampfbereiter Stellung erwartete er den Angfriff seines Gegners.
    "Du weißt, daß du gegen meine Zauberaxt keine Chance hast!"
    Doch der Namenlose schien von seinen Worten selbst nicht so recht überzeugt zu sein.
    Die Streitaxt erschien ihm schwerer als sonst zu sein...
    Es schien so, als sei alle Zauberkraft aus ihr gewichen.
    Taraks Kraft hat mich verlassen! dachte der Namenlose bitter. Aber nun gab es kein Zurück mehr.
    Er hatte diesen Weg gewählt und würde ihn unweigerlich zu Ende gehen müssen.
    Krachend prallten Schwert und Axt gegeneinander. Der Namenlose konnte den ersten Hieb seines Gegenübers nur mit größter Mühe parieren.
    Eine unheimliche Kraft schien Kryll zu durchströmen und Besitz von ihm ergriffen zu haben.
    Was tue ich? fragte sich Kryll für den Bruchteil eines Augenblicks. Doch es war nur ein sekundenschneller Gedankenblitz, der ebenso schnell wieder verblaßt war.
    Wie automatisch hob und senkte sich sein Schwertarm.
    Er fühlte eine nie dagewesene Stärke in seinen Gliedern.
    Und Wut.
    Es war eine unerklärliche Wut, die nicht zu begründen war. Sie war einfach da und beherrschte ihn.
    Der furchtbare Kampf wogte hin und her, dann traf Kryll den Namenlosen mit einem furchtbaren Schwerthieb an der Schulter. Der Mann aus dem Schattenland brach zusammen und blieb reglos liegen.
    Kryll atmete auf.
    Er beugte sich über den Körper des Namenlosen und fühlte nach dessen Herzschlag.
    Der Schattenkrieger schien tot zu sein.
    Kryll steckte sein Schwert in die Scheide zurück und dachte: Ich habe meinen einzigen Gefährten erschlagen!
    Er wandte sich zum Gehen.
    Das Gefühl der Kraft war noch immer in ihm. Er würde Shyrkondar töten! Dessen war er sich sicher.
    Ruhelos streifte er durch den Wald von Givera. Ein innerer Instinkt wieß ihm den Weg.

    3. DER ZWERG THAURIACH
    Der Namenlose erwachte aus seiner Bewußtlosigkeit. Kryll hatte zwar nach seinem Herzschlag gefühlt, aber er konnte ja nicht ahnen, daß es in der Brust eines Schatten gar kein Herz gab, daß hätte schlagen können.
    Der Namenlose griff nach seiner monströsen Axt und schob sie hinter den Gürtel. Dann sah er nach seiner Wunde.
    Es war kein Blut aus ihr geflossen (denn Schattenkrieger sind blutleer) und sie war bereits fast verheilt.
    Kryll hatte sicher jetzt schon einen beachtlichen Vorsprung! Vielleicht hatte er sein Ziel,

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