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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Kryll ihn erreicht hat!"
    Die Stirn des Zwerges legte sich in Falten.
    "Das könnte eine Falle sein...", flüsterte er und rückte gleichzeitig einige Schritt von dem Namenlosen ab. "Eine Falle für Shyrkondar! Aber du sollst wissen, daß ich dem weißen Vogel verpflichtet bin - so wie alle Lebewesen auf dieser Insel."
    "Es ist keine Falle", erklärte der Namenlose.
    "Wie kann ich dir glauben?"
    "Du hast mir bereits einmal geglaubt."
    "Ist das ein Grund, es wieder zu tun?"
    "Wenn du mir deine Hilfe verweigerst, bringst du Shyrkondar in Gefahr!"
    "Der weiße Vogel wird sich gegen Kryll schon zu helfen wissen! Vielleicht bist du die eigentliche Gefahr für ihn..."
    "Wenn es es Kryll gelingt, den weißen Vogel zu töten, dann trägst auch du Schuld daran."
    "Wenn ich dich aber zu Shyrkondar führe, und du hast nicht die Absichten, die du vorgibst, ebenfalls!"
    Der Zwerg winkte ab.
    "Der Mann, den du Kryll nennst, hat zu uns etwas Ähnliches gesagt, bevor er dann meine Gefährten erschug! Er sagte, er wolle uns nichts tun, sondern mit uns ein Geschäft machen! Er verlangte von uns, ihn zu Shyrkondar zu führen. Wir willigten nicht ein. Was dann geschah, habe ich dir bereits erzählt..."
    "Es geht um Shyrkondars Leben..."
    "Der weiße Vogel ist schon so oft gestorben...."
    "Kryll wird ihn endgültig auslöschen."
    "Das kann er kaum schaffen."
    "Tarak ist mit ihm!"
    Thauriach hob den kopf.
    "Tarak? Der Herr der Schatten?"
    "Ja."
    "Ist er in diese Welt gekommen?"
    "Ja. In den den alten Legenden und Schriften steht, daß Tarak den weißen Vogel nur durch die Kraft eines Menschen besiegen kann."
    "Ist Tarak nicht der Herr der Schatten - und ist er damit nicht auch dein Herr, Namenloser? Wie kommt es, daß du ihm so in den Rücken fällst! Das leuchtet mir nicht ein."
    Der Namenlose zögerte einen Moment.
    Dann sagte er fest: "Tarak ist nicht mehr mein Herr. Ich bestimme jetzt selbst mein Schicksal!"
    Thauriach machte ein nachdenkliches Gesicht.
    "Aber was treibt dich dann dazu, dich gegen Tarak zu stellen, anstatt einfach deiner Wege zu ziehen? Rache vielleicht?" "Nein." Der Namenlose schüttelte energisch den Kopf. "Es ist nicht Rache. Tarak strebt nach der Herrschaft über diese Welt und ich weiß so gut wie kein anderer, was das bedeutet! Die Menschen werden ihre Gesichter verlieren und ihre Namen vergessen..."
    "So wie du, Namenloser?"
    Er nickte.
    "So wie ich...", murmelte er.
    Der Namenlose hielt dann einen Moment lang inne, dann sprach er weiter: "Ich möchte die Menschen davor bewahren, ihre Gesichter und ihre Namen zu verlieren!"
    Thauriach schien noch immer an der Glaubwürdigkeit seines Gegenübers zu zweifeln.
    "Ich weiß nicht, was richtig ist. Ich werde über deine Worte nachdenken, Namenloser!"
    "Zum überlegen wirst du dir nicht allzuviel Zeit nehmen dürfen, wenn du den weißen Vogel wirklich retten willst!"

    *
    "Namenloser!" rief da plötzlich eine vertraute Stimme von hinten. Thauriach und der Namenlose wirbelten fast gleichzeitig herum.
    Ein hochgewachsener Mann stand vor ihnen. Sein Gesicht wurde von einem gelbblonden Bart umrahmt und eines seiner Augen von einer Filzklappe bedeckt.
    "Tarak!" rief der Namenlose mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Entsetzen.
    "Warum hast du dich von mir abgewandt, Namenloser?" fragte Tarak. Fast schien es, als würde Traurigkeit aus seinen Worten sprechen.
    "Ich will selbst über mein Schicksal bestimmen.", erklärte der Namenlose. "Ich werden nicht länger dein Diener sein!"
    Tarak lächelte auf eine Art und Weise, die man fast liebenswert nennen konnte.
    "Bald werde ich der Herr dieser Welt sein und ich verspreche dir einen angemessenen Platz! Aber ich benötige deine Hilfe!"
    "Auf mich kannst du nicht mehr zählen, Tarak!"
    Tarak zuckte mit den Schultern.
    "Ich muß deine Entscheidung akzeptieren, Namenloser! Aber diese Entscheidung hat selbstverständlich Konsequenzen für dich! Darüber bist du dir doch im Klaren, oder?"
    "Ich bleibe bei meinem Entschluß!"
    "Dann trage auch die Folgen!"
    Der Namenlose erwiderte nichts.
    Vor seinen Augen verschwand der Mann mit der Augeklappe wieder. Von einem Moment zum anderen war er nicht mehr da...
    "Es ist wahr!" rief der Zwerg Thauriach entsetzt aus. "Der Herr der Schatten ist in diese Welt gekommen!"
    Der Namenlose wandte sich erneut dem Zwerg zu.
    "Wir müssen zu Shyrkondars Höhle! Sonst wird Tarak diese Welt nicht mehr verlassen - bis ans Ende aller Zeiten! Die Erde wird ein Abbild des Schattenlandes werden..."
    Thauriach

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