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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Hälfte des Ouroungour-Schädels umzuwandeln, sie verformte sich auf groteske Weise, und offenbar litt Oou große Schmerzen. Doch da zuckten bläuliche Blitze in erhöhter Frequenz über den Tentakelarm, der die Kreatur mit dem Schlund verband, und innerhalb weniger Augenblicke kam der Giftbrand zum Stillstand.
    Keandir durchschlug mehrere der Tentakel mit seinem Schwert Schicksalsbezwinger. Die Elbenklinge durchtrennte sie einfach. Zuckend blieben sie auf dem Boden liegen, waren auch danach noch von einer unheimlichen, grausigen Unterart des Lebens erfüllt.
    Ein Auge hatte das Ungeheuer durch Shorindorns Schuss eingebüßt, das zweite folgte, nachdem Lirandil seinen Bogen gespannt und einen Pfeil von der Sehne hatte schnellen lassen. Die Spitze drang durch das zweite Auge auch ein Stück ins Hirn des Monstrums ein. Aber inwiefern diese Kreatur der Finsternis sowohl auf sein Augenlicht angewiesen war als auch sein funktionierendes Hirn benötigte, war schwer abzuschätzen. Vermutlich standen diesem Geschöpf noch ganz andere Sinne zur Verfügung, von denen die Elben nicht einmal etwas ahnten.
    Der Auswuchs, der den Riesen-Ouroungour mit dem Schlund verband, versorgte Keandirs Ansicht nach das Monstrum mit Kraft und Energie. Mit wuchtigen Hieben arbeitete sich der Elbenkönig voran, während der erblindete Riesen-Ouroungour noch verwirrt war. Keandir wich den blindwütigen, peitschenartigen Schlägen der anderen Auswüchse so gut wie möglich aus. Dann hatte er den Verbindungsarm erreicht. Mit einem einzigen Hieb schlug er ihn durch.
    Eine schwarze Substanz quoll darauf hervor, wie eine dünnflüssige Variante des magischen Pechs. Gleichzeitig spürte Keandir einen Schmerz durch seinen Schwertarm fahren. Die bläulichen Blitze tanzten die Klinge Schicksalsbezwingers entlang und ließen die ehemalige Bruchstelle der Klinge bläulich aufleuchten. Aber der Schmerz lähmte Keandir nur einen kurzen Moment, er verwandt ihn erstaunlich schnell.
    » Oou wird sich rächen! Oou wird dich quälen! Oou wird an deinen Knochen nagen und sie über dem Magischen Feuer blank werden lassen!«
    Keandir schirmte sich gegen diese Gedanken ab, so gut es ging, und versuchte stattdessen mit seinen eigenen inneren Kräften Einfluss auf den Geist des Riesen-Ouroungour zu nehmen. Der Zeitpunkt dazu war günstig, denn die direkte Verbindung zur Finsternis im Schlund war gekappt.
    Der Riese taumelte, ruderte mit den Pranken in der Luft herum und peitschte mit jenen tentakelartigen Fangarmen um sich, die Keandir ihm noch nicht mit Schicksalbezwinger abgetrennt hatte. Einer davon schlang sich um Keandirs Füße, während der Elbenkönig einen anderen gerade mit dem Schwert abwehrte. Ein Ruck - und der König verlor das Gleichgewicht. Er wurde über den Boden gezogen, das Monstrum holte ihn zu sich heran, hob den Fuß und setzte ihn auf Keandirs Brust, um den Elb zu zerquetschen.
    Da trafen den Riesen-Ouroungour fast ein Dutzend Einhandbolzen. Thamandor hatte den Feuerbefehl gegeben, indem er seine beiden Waffen gleichzeitig abdrückte. Wenn die Verbindung zum Schlund nicht mehr existierte, dann konnte der Ouroungour sehr wahrscheinlich dem Giftbrand nicht mehr durch die Macht der dunklen Magie entgegenwirken.
    Und tatsächlich – überall setzte der Giftbrand am Körper des Riesen-Ouroungours ein, und die Kreatur taumelte zurück, auf den Schlund zu. Oou kam nicht mehr dazu, den Elbenkönig unter dem Druck seines Fußes zu zerquetschen, und sank in die pechartige Substanz des Schlunds, die ihn aus irgendeinem Grund nicht mehr trug. Brüllend versank der Riesen-Ouroungour bis zur Brust, während sich ein Teil seines Körpers bereits durch den Giftbrand zersetzt hatte. Die lederhäutigen Flügel waren zu amorphen Klumpen geworden, bläuliche Blitze zuckten, und es war fraglich, ob sich das Geschöpf im Inneren des Schlundes vielleicht noch einmal erholen würde.
    Der Fangarm aber, der sich um Keandirs Knöchel geschlungen hatte, ließ sich nicht lösen, zumal sich auch noch ein zweiter Tentakel um seinen Oberkörper gewickelt hatte und ihn bei der Bewegung behinderte. Unaufhaltsam wurde Keandir von dem versinkenden Riesen-Ouroungour mitgezogen. Ein Schlag mit Schicksalsbezwinger, der einen dieser Arme durchtrennen sollte, ging ins Leere, sodass die Klinge Funken schlagend gegen das schwarze Felsgestein klirrte.
    Prinz Sandrilas stürmte hinterdrein. Er schwang Düsterklinge mit beiden Händen, um die Fangarme zu durchtrennen, die Keandir gefangen

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