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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Asagorn skeptisch.
    Sandrilas schüttelte den Kopf. »Ich spüre keine geistige Verbindung mehr zu ihm, was allerdings an einem Ort wie diesem nicht unbedingt etwas zu bedeuten haben muss. Aber das ist nicht der Grund, werter Herzog.«
    »Sondern?«
    »Was hier, an diesem Ort geschieht, kann für uns alle von großer Bedeutung sein. Ich weiß nicht, was dieser Schlund der Finsternis letztlich ist, aber er könnte Xaror als ein vorgeschobener Ausgangspunkt dienen, um Elbiana erneut von seinen Schattengeschöpfen heimsuchen zu lassen, wie es bereits am Elbenturm geschah.« Der Prinz wandte sich an Pasadanir den Durchdringenden. »Euch würde ich bitten, dass Ihr Euch an dieser Aufgabe beteiligt. Falls sich hier etwas ereignet, das Ihr für mitteilungswert haltet, dann blast die entsprechenden Signale auf Eurem Horn, sodass der Rest von uns darüber unterrichtet ist.«
    Pasadanir deutete eine leichte Verbeugung an. »Ich werde tun, was Ihr verlangt, Prinz Sandrilas.«
    »Ihr dient damit Elbiana. Und seid gewiss, dass diese Aufgabe ebenso wichtig ist wie die eines Spähers direkt an der Aratanischen Mauer.«
    »Daran habe ich keinen Zweifel.«
    Einige Augenblicke des Schweigens folgten. Eine tiefe Furche bildete sich auf der Stirn von Prinz Sandrilas; er schien angestrengt nachzudenken. Dann richtete er den Blick seines einzigen Auges auf Asagorn. »Ich kenne Euch als mutigen Krieger, Herzog Asagorn. Wenn Ihr mit Euren Männern ebenfalls hier auf dem Felsen der sechs Steindornen bleiben würdet, wären meine Sorgen geringer.«
    »Ihr könnt Euch auf mich verlassen. Aber sollte nicht wenigstens ein Teil meiner Krieger in den umliegenden Wäldern nach Steinen des Magischen Feuers suchen?«
    Doch da war Sandrilas anderer Meinung. »Die Möglichkeit, dass wir dort noch Steine finden, ist meiner Ansicht nach so gut wie ausgeschlossen. Außerdem sollten wir uns nicht in noch weitere Gruppen zersplittern, was uns nur angreifbarer macht.« Er mache eine weit ausholende Handbewegung. »Die Ouroungour überfliegen diese Wälder zum größten Teil einfach nur – warum sollten sie dort diese wertvollen Steine hinterlassen? Aber in den Wohnhöhlen ihrer ehemaligen unterirdischen Stadt werden wir vielleicht noch welche finden.«
    »Nur werden die Ouroungour sie nicht freiwillig hergeben«, ergänzte Thamandor mit einem grimmigen Unterton, wobei er den Sitz seiner frisch geladenen und gespannten Einhandarmbrüste überprüfte.

7. Kapitel
    In den Augen des Bösen

    Wochen waren vergangen, seit König Keandir nach Naranduin aufgebrochen war, und Ruwen, die lange in den düsteren Ahnungen gefangen war, die ihre eigene Zukunft und die ihres ungeborenen Sohnes Eobal betrafen, begann sich ernsthaft Sorgen zu machen. Dass die geistige Verbindung zu ihrem über alles geliebten Gemahl zwischenzeitlich abgerissen war, wunderte sie kaum, denn niemand wusste genau zu sagen, wie stark der dunkle Zauber noch war, der das einstige Eiland des Augenlosen Sehers umgab.
    Aber andererseits konnte sich Ruwen auch nicht vorstellen, dass es länger als einige Tage – vielleicht ein oder zwei Wochen – dauern konnte, um ein paar der Steine des Magischen Feuers dort in Besitz zu nehmen und sie zum Festland zu schaffen. Die einzige Erklärung für das Ausbleiben jeglicher Nachricht konnte ihrer Ansicht nach nur sein, das etwas nicht nach Plan gelaufen war – was immer auch geschehen sein mochte.
    Nachdem sie sich lange mit ihrem eigenen Schmerz und ihrer Zukunftsangst auseinandergesetzt hatten, wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Gegenwart zu, was ihrem Gemüt sichtlich guttat. Nathranwen äußerte zudem, dass die Ursache dafür, dass die geistige Verbindung zu Keandir nicht mehr bestand, auch bei ihr selbst liegen konnte und möglicherweise in ihrer starken Beschäftigung mit ihren finsteren Träumen und Zukunftsahnungen lag.
    »Vielleicht reicht Eure geistige Kraft dadurch einfach nicht mehr aus, um die Verbindung aufrechtzuerhalten«, meinte die Heilerin. »Was kein Wunder wäre, denn es gibt nichts Lähmenderes und Kraftraubendes als düstere Ahnungen.«
    »Ihr sagt das fast so, als hätte ich mir diese Ahnungen herbeigewünscht oder wäre irgendwie an ihrer Entstehung beteiligt«, erwiderte Ruwen etwas trotzig.
    Doch die Heilerin schüttelte daraufhin entschieden den Kopf. »So habe ich das durchaus nicht gemeint, meine Königin. Es war lediglich meine Absicht, Euch die möglichen Zusammenhänge aufzuzeigen. Und die sind durchaus

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