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Elbenfürstin (Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien) (German Edition)

Elbenfürstin (Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien) (German Edition)

Titel: Elbenfürstin (Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Zörner
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okay? Was ist
eigentlich passiert?
    Abwehrend verschloss sie
ihren Geist. Vielleicht später .
    Aber jetzt bleibst du nachts
erst einmal zuhause, bis du wieder richtig fit bist, forderte ich streng.
    Ein kleines Lächeln als
Antwort. Doch mir zog sich der Magen zusammen bei dem Gedanken, wie knapp die
Elbe ihrem Tod entronnen sein mochte.
    Danke, Elbentochter.
    Mit steifen Gliedern wankten
wir hinaus.
    Raimund öffnete just in dem Moment den Vorhang
seines Schlafzimmers, als wir über den Kirchhof gingen. Noch bevor er in seinem
Kopf die Frage, was ich dort tat, zu Ende formulieren konnte, sah er das
Leuchten. Gemeinsam mit Elin hatte ich eine so enorme Energiedosis abbekommen,
dass trotz des Tagesanbruchs ein schwacher Lichtschein um mich schimmerte.
Raimund stierte. Ruckartig zog er den Vorhang wieder zu, nur um ihn zehn
Sekunden später erneut beiseite zu zerren. Eine bockige Stimme in seinem Innern
tönte: Und sie ist doch ein Engel! Da saßen wir bereits im Wagen und
fuhren davon.
     
    Aus dem Buch „Inghean“
     
    Die Seelenschmelze wurde in der vergangenen
Nacht vollzogen. Noch ahnt das Menschenkind nicht, wen es nun in sich trägt und
welche Bürde damit verbunden ist.
     
    D ie Hiobsbotschaft über
Raimunds morgendliche Beobachtung fehlte gerade noch. Du musst zu ihm, befahlen
die Sternelben.
    Irrsinnige Kopfschmerzen
malträtierten mich.
    Rufe nach Elin, sie kann den
Schmerz lindern.
    Doch nicht deswegen, sie
soll sich erholen.
    Lilia, tu es.
    Das war mir wahnsinnig
peinlich, aber die Elbe winkte ab und setzte sich mir gegenüber an den
Küchentisch. Ein klarer Fall von Energiemissbrauch. Leg deine Hände
auf meine.
    Vertrautes Kribbeln erfasste
meine Hände.
    Ich zapfe dich ein wenig an, erklärte Elin. Zum Zeitvertreib sang sie ein Elbenlied über die Sterne. Der
Schmerz verschwand.
    Bitte, kann ich dir denn
noch immer nicht helfen?
    Möchtest du das wirklich?
    Mutig bejahte ich.
    Dann will ich mich mit den
Sternelben beraten.
    Im selber Einbrocken hielt
ich die einsame Spitze.
    R aimund wartete in schierer
Seelennot auf mich, berichteten die Sternelben auf dem Weg zum Pfarrhaus.
Einmal tief Luft holen. Klingeln.
    „Lilia.“ Er musterte mich
von oben nach unten und rückwärts, begleitet von einer lupenreinen Gefühlskakophonie.
    Dank Elin gab ich keine
Leuchtboje mehr, was Raimund dennoch nicht beruhigte. Im Gegenteil, jetzt
traute er seiner eigenen Beobachtung vom Morgen kaum mehr über den Weg.
    „Darf ich trotzdem hereinkommen?“
    „Äh, ja natürlich.“
    Kaum saßen wir wie üblich an
dem runden Tisch, redete ich Klartext – leider ohne gründliche Überlegung:
„Raimund, ich bin kein Engel. Ein Teil von mir ist elbisch, deswegen habe ich
heute Morgen geleuchtet.“
    „Elbisch…?!“
    „Engel sind…“
    „Elbisch?“
    „Sekunde, lass mich
ausreden. Also, es hat nie Engel mit Flügeln und all dem Zeug gegeben, sondern
es sind Elben. Ein alter Übersetzungsfehler der Mönche, verstehst du, der Rest
ist einem Übermaß an menschlicher Fantasie geschuldet.“
    Ein einziges, gigantisches
Fragezeichen saß mir gegenüber.
    „Raimund“, nahm ich den
nächsten Anlauf, „Elben sind nicht aus Fleisch und Blut. Sie benötigen zum
Leben die Energie des Lichts.“ Nochmal tief Luft holen. „Da ich nun mal weder
ganz Mensch noch ganz Elbe bin, benötige ich beides, Essen und Licht.
Vergangene Nacht bekam ich sozusagen von Letzterem eine Überdosis ab und
deshalb habe ich geleuchtet.“
    „Sind?!“
    Himmel, an welcher Stelle
ist er denn jetzt?
    Lilia, er hat vernommen,
dass es noch immer Elben gibt.
    Verd… ! Nächster tiefer Atemzug. „Mensch, Raimund, du weißt es doch längst, hör auf
dein Herz, deine Seele!“
    Mit hängendem Kopf saß er
da, minutenlang. Ich trank geduldig Tee.
    „Du hast recht, bis auf
meinen Verstand habe ich es erkannt. Aber wo sind sie?“ fragte er flehentlich.
    Traurig sah ich ihn an und
schüttelte den Kopf. Er verstand. „Wir Menschen sind schuld. Richtig?“
    „Ja und nein. Doch diese
Geschichte mag ich jetzt nicht über meine Lippen bringen. Die vergangene Nacht
war grauenerregend.“
    Mitleidig schaute er mir in
die Augen. Eine Frage lag jedoch so glühend auf seiner Seele, dass sie hinaus
musste: „Sprichst du in der Kirche mit diesen Elben?“
    „Ja, mit Sternelben. Sie
lehren mich, damit ihr Erbe in mir wachsen kann. Denn sie benötigen meine
Hilfe.“ Beinahe hätte ich sarkastisch angefügt: weil der Teufel los ist.
    Lilia! trillerte
die Sphäre

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