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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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doch diese Zweifel verflogen jetzt. Mochte man sie auch bestrafen, sie hatte gehandelt, wie ihr Gewissen es ihr vorgeschrieben hatte.
    Die Kerkertür wurde geöffnet, und einer der Aufseher trat ein.
    »Du«, sagte er und deutete dabei auf sie. »Es ist Besuch für dich gekommen, deine Schwester. Komm mit.«
    Verwundert erhob Thalinuel sich von dem Baumstumpf, auf dem sie gesessen hatte. Zwar war ihre Schwester innerhalb ihrer Familie diejenige, mit der sie sich noch am besten verstand, doch allzu herzlich war ihr Verhältnis deshalb trotzdem nicht. Dass Lacaria sie hier besuchen kam, hätte sie nicht erwartet.
    Sie wurde aus der Zelle und über einen langen Gang bis zu einem weiteren kleinen Raum geführt. Er war fensterlos, wurde nur von einer Lampe erhellt. Kaum war sie eingetreten, wurde die Tür hinter ihr wieder geschlossen.
    Als Erstes fiel ihr Blick auf die beiden Krieger der königlichen Garde, die an der gegenüberliegenden Wand Posten bezogen hatten, dann erst nahm sie die Frau wahr, die vor ihnen hinter einem Tisch saß. Auch jetzt trug Königin Larisal wieder ihren Kapuzenmantel, aber sie hatte die Kapuze bereits zurückgeschlagen.
    »Meine Königin«, murmelte Thalinuel und verneigte sich.
    »Setz dich. Ich habe mit dir zu reden«, befahl Larisal und deutete auf den Platz ihr gegenüber.
    »Ich wusste gar nicht, dass meine Schwester Königin geworden ist«, sagte Thalinuel, während sie Platz nahm.
    »Lass den Unsinn. Mir scheint, dir ist der Ernst deiner Lage noch immer nicht völlig bewusst.« Zorn funkelte in Larisals Augen. »Ich bin sehr enttäuscht von dir. Ich habe dir eine Chance geboten, deinen Hals aus der Schlinge zu ziehen, aber du hast es vorgezogen, weiterhin mit den Verrätern zu paktieren und direkte Befehle deines Königs zu missachten.«
    »Ich habe nur getan, was ich für das Richtige hielt.« Thalinuel war entschlossen, ihre Position diesmal stärker zu vertreten. Sie hatte nicht mehr viel zu verlieren. Auf keinen Fall würde sie sich noch einmal so herablassend behandeln lassen wie beim letzten Gespräch. Schon dieses hatte ihr gezeigt, dass Königin Larisal keineswegs die milde, freundliche, stets auf Ausgleich bedachte Gebieterin war, als die sie in der Öffentlichkeit meist auftrat.
    »Und wie kommst du darauf, dir einzubilden, dass du besser als der König weißt, was das Richtige für unser Volk ist?«, zischte Larisal.
    »Die Waffenlieferungen der Zwerge …«
    »Waffenlieferungen«, schnaubte sie. »Du begreifst es einfach nicht, wie? Diese Waffenlieferungen hat es nie gegeben! Das Einzige, was die Zwerge an die Menschen geliefert haben, waren Werkzeuge, ansonsten waren sie in den vergangenen Monaten nur damit beschäftigt, ihre Mine auszubauen. Bis sie wegen vorgeschobener, frei erfundener Anschuldigungen von einem Elbenheer überfallen und abgeschlachtet wurden!«
    »Das … das ist nicht wahr«, keuchte Thalinuel. »Ich habe die Beweise selbst gesehen. Waffen mit dem Siegel von König Voltan darauf, die den Menschen abgenommen wurden.«
    »Ich weiß nicht, wie Molakan an die Waffen gelangt ist, aber von den Menschen stammen sie mit Sicherheit nicht. Das ist alles nur Teil eines Komplotts, das er und Olvarian ausgeheckt haben. Wie auch so vieles andere, begreifst du das nicht? Oder willst du es einfach nicht begreifen?«
    Ungläubig starrte Thalinuel sie an. Das war das Absurdeste, was sie jemals gehört hatte. Von was für einem Komplott sprach Larisal? Molakan hatte niemals die bestehende Ordnung in Frage gestellt, sondern nur versucht, ihr Volk vor den wachsenden Übergriffen zu schützen, wie es eigentlich Aufgabe des Königs gewesen wäre. Aber der hatte es ja vorgezogen, untätig zu bleiben.
    Natürlich hatte der Hüter der Türme damit gegen die Interessen des Königs gehandelt und gemeinsam mit den Verwaltern zahlreicher anderer Städte einen Weg gefunden, die Gefahr zu bekämpfen, die Lotharon einfach nicht hatte sehen wollen. Aber das als ein Komplott zu bezeichnen und ihm Verrat vorzuwerfen, war geradezu lächerlich. Wenn jemand Verrat an ihrem Volk übte, dann eher die Verweigerer, die am liebsten nur die Hände in den Schoß gelegt und darauf gewartet hätten, dass die jüngeren Völker von allein zur Einsicht kamen und die Elben wieder als Freunde statt als Feinde betrachten würden.
    Ohne Molakan und viele andere wären die elbischen Städte vielleicht jetzt schon belagerte Oasen, aus denen sich kein Elb mehr herauswagen konnte, ohne in Lebensgefahr zu

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