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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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sich, und die Baumstämme standen weiter auseinander. Dazwischen war etwas Dunkles zu sehen, und als sie noch einige Schritte näher herankamen, konnte Lhiuvan erkennen, dass es sich um eine aus großen Quadern gefügte Mauer handelte.
    Tal’Orin!
    Noch aber hatten sie kaum die Hälfte des Weges vom abrupten Ende des Unterholzes bis zur Mauer hinter sich gebracht, und Lhiuvan hatte nur noch sieben Elben und rund zwanzig Tzuul bei sich. Der Schattenmahr hatte die Zahl und die Angriffswut der Bestien unterschätzt. Wären ihnen nicht die vielen Tzuul aus Gormtal nachgeschickt worden, die er ebenfalls versklavt hatte, wäre vermutlich schon längst keiner von ihnen mehr am Leben.
    Allmählich gelang es ihnen immerhin, sich etwas besser auf die Angreifer einzustellen. Auf Lhiuvans Befehl hin bildeten sie nun Dreiergrüppchen, von denen jeweils zwei die Sarn abwehrten, während ein Dritter den Boden beobachtete und jeden Ghoul erschlug oder zumindest zurückdrängte, der aus einem der Erdlöcher auftauchte.
    Allzu viele der Kreaturen waren es jedoch glücklicherweise nicht. Anders als bei seinem ersten Vorstoß schienen die große Zahl der Eindringlinge und ihre vielen bereits getöteten Artgenossen die Bestien abzuschrecken. Sie waren von Natur aus feige, und wenngleich sie lebendes Fleisch bevorzugten, falls sie es ohne großes Risiko erlangen konnten, so ernährten sie sich doch hauptsächlich von Aas, je frischer, desto besser.
    Diesbezüglich bot sich ihnen hier ein regelrechter Festtagsschmaus. Hinter sich hörte Lhiuvan ein widerwärtiges Schmatzen und dazwischen immer wieder das Knacken von Knochen. Als er in einer kurzen Atempause den Kopf wandte, sah er, wie zahlreiche Ghoule zwischen den Leichen herumhuschten und sich an ihnen gütlich taten oder sie in ihre unterirdischen Stollen zerrten, um sie dort in aller Ruhe zu verspeisen. Und sie machten sich keineswegs nur über seine gefallenen Begleiter her, sondern verschmähten auch die erschlagenen Sarn nicht.
    Fast zeitgleich erschlugen er und der direkt neben ihm kämpfende Pelariol jeweils eines der geflügelten Monster und mussten über die Kadaver hinwegsteigen. Die Klauen eines Ghouls fetzten durch einen der Flügel und griffen nach Lhiuvan, doch der Tzuul, der sich als Dritter in ihrem Grüppchen befand, war auf der Hut. Blitzartig schlug er mit seinem Schwert zu. Die abgeschlagenen Klauen des Ghouls fielen zu Boden. Mit einem schrillen Kreischen wich die Kreatur in ihren Stollen zurück.
    Erneut schlug Lhiuvan einem Sarn den Flügel ab und schnitt dabei gleichzeitig seinen Rumpf in zwei Teile. Einem weiteren Ungeheuer rammte er sein Schwert in den Schädel.
    Täuschte er sich, oder ließ der Angriff der Bestien allmählich nach? Es kam ihm so vor, als würde sich der über ihnen flatternde Schwarm lichten. Selbst die Zahl dieser Ungeheuer schien nicht unbegrenzt zu sein.
    Lange durfte der Kampf allerdings auch nicht mehr dauern. Jeder von ihnen hatte inzwischen zahlreiche Verletzungen erlitten. Nicht nur ihre Schwerter, auch sie selbst waren von Kopf bis Fuß blutbesudelt, teils mit dem Blut der Sarn, teils aber auch mit ihrem eigenen. Immer schwerfälliger wurden ihre Hiebe. Lhiuvans Arm- und Schultermuskeln schienen in Flammen zu stehen, und obwohl er sich bemühte, den Schmerz, so gut es ging, auszuschalten, begannen seine Kräfte ihn zu verlassen. Zu einem immer größeren Teil war es nur der Schattenmahr, der ihn dazu zwang, seinen Arm immer wieder zu heben und mit dem Schwert zuzuschlagen.
    Und die Mauer war nach wie vor Dutzende Schritte entfernt. Wie sie sie überhaupt erklimmen sollten, während sie weiterhin von den Sarn angegriffen wurden, darüber machte er sich jetzt noch gar keine Gedanken.
    Plötzlich jedoch geschah etwas Sonderbares. Ein vielfaches Zischen ertönte, und gleich darauf stürzten mehr als ein Dutzend Sarn um sie herum zu Boden.
    Wieder ertönte das Zischen. Diesmal sah Lhiuvan die Pfeile, die von der Mauer aus auf die Ungeheuer abgefeuert wurden.
    »Lauft!«, brüllte er, ohne lange nachzudenken, und stürmte selbst vorwärts. Mit weiten, schnellen Schritten näherte er sich der Mauer, achtete aber weiterhin auf seine Sicherheit. Mehrere Sarn fielen noch unter seinen Schwerthieben, doch der unerwartete Angriff von der Mauer schien sie zu verwirren. Viele von ihnen stiegen höher und gaben den Kampf auf.
    Lhiuvan konnte nun sehen, dass die Mauer mehrere Meter hoch war, doch klafften Öffnungen darin, und teilweise waren die

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