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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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so soll sie geächtet werden und kein Elb mehr mit Talarien Handel treiben«, fuhr der Bote fort. »Ferner werden sämtliche Einwohner, die in Talarien verweilen, ebenfalls zu Ausgestoßenen erklärt.«
    »Ich fürchte, Ihr seid nicht ganz auf der Höhe der Zeit«, verhöhnte Larkosh den Gesandten. »Geht und richtet Eurem König aus, dass er uns nichts mehr zu befehlen hat. Was immer er uns an Strafe androht, dafür haben wir uns bereits selbst aus freien Stücken und voller Stolz entschieden.«
    Wenig später trafen Nachrichten ein, dass zwei weitere Städte und mehrere kleinere Siedlungen dem Beispiel Talariens gefolgt waren und sich ebenfalls für unabhängig erklärt hatten. Damit stand die Stadt nicht mehr isoliert da. Der Riss, der sich durch das Volk der Elben zog, vergrößerte sich und wurde immer mehr zu einer Schlucht, über die es keinen Weg zurück gab.
    Thalinuel fragte sich, ob es das alles wirklich wert war, und musste die Frage immer wieder mit einem klaren Ja beantworten. Es ging um eine Entscheidung, die schicksalhaft für ihr ganzes Volk war. Entweder leisteten sie der Feindseligkeit der jüngeren Völker Widerstand, oder sie warteten tatenlos ab und hofften auf eine Besserung der Lage. Dann würden die anderen Völker immer stärker und stärker werden und das Volk der Elben über kurz oder lang verdrängen.
    Es wäre ein Weg, der nur in den Untergang führte, und den konnte sie nicht gutheißen.
    Am Nachmittag kehrte nach all den grundlegenden Veränderungen erstmals wieder ein Hauch von Normalität in ihr Leben ein. Die Patrouillenritte wurden fortgesetzt, und Thalinuel wurde einem unter dem Kommando von Olvarian stehenden Trupp zugeteilt. Mit ihm und den anderen Kriegern umherzureiten, ließ sie für eine Weile alles vergessen, was geschehen war, und vermittelte ihr die Illusion, dass es sich nur um einen schlimmen Traum gehandelt hatte.
    Diese Illusion zerplatzte jedoch, als sie in von Menschen besiedeltes Gebiet vordrangen.
    Talarien hatte die unter seiner Kontrolle stehenden Dörfer weiterhin besetzt gehalten. In anderen Gebieten jedoch, die mühsam und unter Opfern von den Patrouillen befriedet worden waren, war die Lage desolat. Die Verwalter der meisten Städte waren dem Befehl des Königs gefolgt, hatten die Kontrolle über die Dörfer aufgegeben und die Krieger von dort abgezogen. Wenigstens hier im Süden sollte sich dies nun allerdings rasch wieder ändern.
    Zumeist fügten die Menschen sich in das Schicksal, dass ihre Freiheit nur wenige Tage gedauert hatte, aber einige Dörfer leisteten auch Widerstand gegen eine erneute Besetzung. Wieder gab es Tote und Verletzte.
    Fast musste Thalinuel die Menschen widerwillig bewundern. Ihnen musste bewusst sein, das sie keine Chance gegen einen starken elbischen Kampftrupp hatten – meist wurde ihr Widerstand schon in weniger als fünf Minuten gebrochen. Dennoch waren sie mehr als einmal bereit, ihr Leben für ihre Freiheit aufs Spiel zu setzen. Sie war sich nicht sicher, ob sie diese Tapferkeit und Beharrlichkeit als besonders heldenhaft oder besonders dumm betrachten sollte, aber auf alle Fälle waren es genau diese Eigenschaften, die die Menschen so gefährlich machten.
    Die Patrouillenritte wurden auch an den folgenden Tagen fortgesetzt und sogar noch verstärkt. An Kriegern dafür mangelte es nicht. Talarien unterhielt ein beachtliches Heer, das zudem von Tag zu Tag größer wurde.
    Waren anfangs nur Wenige Molakans Aufruf gefolgt, ebenfalls nach Talarien zu kommen, so wurden es nun von Tag zu Tag mehr. Die meisten hatten schon vorher auf seiner Seite gestanden und waren inzwischen ebenfalls Opfer der königlichen Verfolgung geworden. Nach der »Säuberung« Saltinans dehnte Lotharon diese nun auf immer mehr andere Städte aus. Weiterhin war Verbannung die am häufigsten ausgesprochene Strafe, ohne dass er erkannte, dass er seine Widersacher damit nur noch stärkte.
    Es sprach sich herum, dass Molakan keine leeren Versprechungen gemacht hatte, dass alle Ausgestoßenen in Talarien und den anderen Städten, die sich unabhängig erklärt hatten, tatsächlich willkommen waren und von dort ihre Bemühungen zur Befriedung des Landes fortsetzen konnten. Gerade Letzteres musste dem König ein besonders schmerzhafter Dorn im Auge sein, hatte er doch genau das verhindern wollen.
    Nach einigen Tagen kamen nicht mehr nur Opfer von Lotharons Straftribunalen, sondern auch zahlreiche andere, die Molakans Pläne befürworteten, hauptsächlich

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