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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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gesamte Höhle erfüllt hatten, zu riesigen Blüten und anderen Skulpturen gewachsen waren und Wände und Decke überzogen hatten. Auf tausenderlei verschiedene Arten hatten sie das Licht von Lampen und Fackeln gebrochen und waren in allen nur vorstellbaren Farben erstrahlt, so dass man das Gefühl gewann, sich mitten in einem ungeheuren Edelstein zu befinden.
    Die Dunkelelben jedoch hatten die Schönheit dieses Ortes verabscheut und sie vollständig zerstört, jeden einzelnen Kristall zu winzigen Splittern zertrümmert, doch selbst ihr Vernichtungswerk war nicht von Dauer. Inzwischen hatten neue Kristalle zu wachsen begonnen, wenn sie auch längst noch nicht so groß und eindrucksvoll wie die früheren waren. Dennoch war der Anblick unvergleichbar, und selbst die Elben zeigten sich beeindruckt.
    »Das ist wunderschön, sogar für unsere Augen«, murmelte Illurien. »Ich hätte niemals erwartet, einen Ort solcher Schönheit so tief unter der Erde vorzufinden.«
    »Ich hoffe, dass dies nicht Euer letzter Besuch in Elan-Dhor sein wird«, entgegnete Tharlia. »Wenn der Erholungsprozess weiterhin so rasch voranschreitet, werdet Ihr diesen Ort in einigen Jahren nicht mehr wiedererkennen. Noch hat er seine einstige Schönheit längst nicht vollständig zurückgewonnen.«
    »Dann würde allein schon ein erneuter Besuch an dieser Stätte eine weitere Reise wert sein«, sagte Illurien.
    »Und dies ist längst nicht die einzige, die einen Besuch lohnt.«
    Sie verließen die Kristalloase wieder und suchten einige Stollen auf, in denen Zwergenarbeiter noch aktiv Fels brachen und Erze schürften, damit die Elben auch davon einen Eindruck gewannen, ehe sie schließlich den gesamten Bereich der Minen hinter sich ließen.
    Damit entfiel auch die Möglichkeit, mittels des Aufzugs den Weg erheblich zu verkürzen, sodass sie eine stundenlange Wanderung erwartete, ehe sie schließlich das Tiefenmeer erreichten. Größtenteils handelte es sich um Wege, die kaum noch von den Zwergen genutzt wurden und sich deshalb nicht mehr in bestem Zustand befanden, doch ertrugen die Elben den Marsch, ohne zu klagen. Von den Kriegern wusste Warlon, dass sie wesentlich ausdauernder und kräftiger waren, als ihre schlanken, fast hageren Körper vermuten ließen, und offenbar galt das auch für ihre Herrin.
    Ihr Weg führte sie durch eine Feuerhöhle, eine gewaltige Grotte, unter der einige Dutzend Meter tiefer ein Lavafluss dahinströmte. Schächte, die bis zur Lava herabreichten, durchzogen den Boden und endeten in zahlreichen Löchern, aus denen von Zeit zu Zeit hohe Flammenzungen emporloderten.
    Es war unverkennbar, dass die Elben sich davor fürchteten und die Durchquerung der Feuerhöhle eine Tortur für sie darstellte, die ihnen viel Mut und Selbstbeherrschung abverlangte. Unwillkürlich fühlte sich Warlon an die Thir-Ailith zurückerinnert, die einzig vor Feuer eine geradezu panische Angst gehabt hatten. Auch die Hochelben schienen von dieser Angst nicht frei zu sein.
    Rasch setzten sie ihre Wanderung in die Tiefe fort.
    Eine Mischung aus Euphorie und Zorn erfüllte Lhiuvan, gepaart mit immer größer werdender Ungeduld. Zorn darüber, dass die Zwerge nach eigenen Angaben die Zugänge zur ehemaligen Stadt der Thir-Ailith verschlossen hatten, der Stätte eines so entscheidenden Kampfes für das Überleben und die Zukunft ihrer beider Völker, aber zugleich Euphorie, dass er sich diesem Ort nun näherte, was auch zu einer wachsenden Ungeduld führte, endlich dort einzutreffen.
    Fünfeinhalb Jahre waren verstrichen, seit er dem Drang, aus purem Verlangen zu töten, erstmals nachgegeben hatte, eine mit dem Tod Naltirias teuer bezahlte Befriedigung seiner dunklen Gelüste. Nahezu ein Jahr lang hatte er diesem Verlangen anschließend widerstehen können, aber es war stärker und stärker geworden, wie ein Parasit, der sich in seinem Geist eingenistet hatte und an ihm fraß, bis er dem Drang ein weiteres Mal nachgegeben hatte.
    Diesmal war sein Opfer ein Schneetiger gewesen, doch auch dessen Tod hatte sein Verlangen nach Blut nur für einige Zeit befriedigen können. Zu diesem Zeitpunkt wäre er mehrfach nahezu der Verlockung erlegen, sich der Herrin Illurien zu offenbaren, ihr in der Hoffnung auf Hilfe oder wenigstens Rat von seinen unerklärlichen Begierden zu berichten.
    Er hatte es nicht getan, und heute verachtete er sich fast für diese Schwäche, der er damals beinahe nachgegeben hätte. Was war schon dabei, wenn er seine Kräfte im Kampf mit

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