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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Unzählige unseres Volkes gaben ihr Leben dafür, diese Welt in einen Hort des Lichts zu verwandeln. Denkt ihr, wir würden tatenlos zusehen, wie ihr in eurer Verantwortungslosigkeit alles zunichte macht, was wir geschaffen haben, und die Welt erneut in Chaos und eine Dunkelheit stürzt? Niemals!«
    »Wenn dies der Weg ist, den die jüngeren Völker einschlagen wollen, werden die Elben sie nicht daran hindern können«, ergriff zum ersten Mal einer der Nocturnen das Wort. Er sprach mit zischelnder, unangenehmer Stimme. »Unser Volk ist alt, viel älter als eures, und unsere Zeit auf dieser Welt bald abgelaufen, aber wir haben diese Lektion im Großen Krieg selbst auf bittere Art lernen müssen. Auch wir hatten andere Völker unterdrückt, ihnen unsere Lebensweise aufgezwungen und von ihnen verlangt, unsere Götter anzubeten. Aber sobald sie während des Krieges eine Chance sahen, sich von unserer Herrschaft zu befreien, kehrten sie uns den Rücken. Wir mussten sie schließlich vernichten, um zu verhindern, dass sie sich mit euch verbündeten. Ist dies der Weg, den auch die Elben einschlagen wollen?«
    »Niemand spricht davon, dass wir Völker ausrotten wollen«, entgegnete König Lotharon scharf. »Ihr habt selbst erlebt, wohin dieser Weg die Nocturnen geführt hat. Wir appellieren lediglich an die Vernunft der hier Anwesenden, sich nicht von dem Weg abzuwenden, auf den wir sie geführt haben.«
    »Und doch droht ihr ihnen«, sagte der Nocturne und deutete dabei mit der Hand auf Molakan. »Denn wie anders sind seine Worte zu verstehen? Wie weit wollt ihr gehen, wenn ihr niemals zulassen wollt, dass sich die anderen Völker von den Elben lossagen und einen eigenen Weg gehen?«
    Betroffenheit zeichnete sich auf den Gesichtern des Königspaares ab, während sich Molakans Züge vor Zorn noch mehr verzerrten. Dennoch schwieg er, schien zu erkennen, dass jedes Wort, das er sagte, die Situation nur noch weiter verschärfen würde.
    »Niemand von uns hat gesagt, dass wir uns dem Chaos zuwenden würden oder dem, was ihr als das Böse bezeichnet«, meldete sich wieder einer der Zwerge zu Wort. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass eines unserer Völker plötzlich anfangen würde, die alten Dämonengötter anzubeten und in ihrem Sinne tätig zu werden, nach dieser langen Zeit nicht einmal mehr die Nocturnen, wie ich glaube. Und es steht auch kaum zu befürchten, dass mit einem Mal überall Kriege ausbrechen würden. Alles, was wir verlangen, ist die Freiheit, so zu leben, wie wir selbst es für richtig halten.«
    »Wir sind nicht für ein Leben an der Oberfläche geschaffen, so sehr die Elben auch versucht haben, uns davon zu überzeugen«, warf ein anderer Zwerg ein. »Wir sehnen uns danach, in prächtigen Hallen aus Stein tief unter den Bergen zu leben. Und den Goblins geht es ebenso. Ihr aber zwingt uns dazu, unser Leben an der Oberfläche zu fristen.«
    »Wir haben euch nur die Vorteile eines Lebens hier vor Augen geführt«, widersprach Larisal.
    »Nein, ihr zwingt uns dazu, um uns besser überwachen zu können, denn sonst müssten eure elbischen Lehrer mit uns in die Tiefe gehen, und das ist euch zuwider!«, behauptete der Zwerg. »Aber das werden wir nicht länger hinnehmen. Einige unseres Volkes sind bereits an unsere Ursprünge unter der Erde zurückgekehrt, und wir anderen werden ihnen bald folgen. Wenn ihr uns daran hindern wollt, dann könnt ihr dies nur mit Gewalt tun. Wir wollen dem Elbenvolk auch weiterhin in Freundschaft verbunden bleiben, aber wenn es nicht anders geht, dann werden wir notfalls auch um unsere Freiheit kämpfen!«
    Zustimmende Rufe ertönten von den Rängen.
    Viele zustimmende Rufe.

4
IN DER TIEFE
    Juni 9430 neuer Zeitrechnung der Elben
    Das Fest dauerte noch bis spät in die Nacht an, doch Warlon verließ es zusammen mit Ailin schon frühzeitig. Das Gespräch mit König Kalmar hatte ihm die Feierlaune verdorben und ihm gezeigt, wie viel Misstrauen seinem Volk noch immer entgegenschlug und wie brüchig manche stark und freundschaftlich erscheinenden Bande in Wahrheit waren. Auch Tharlia hatte sich besorgt darüber gezeigt, als er ihr davon erzählt hatte, doch sie waren sich einig, dass sie sich von niemandem, auch nicht vom König Lartronias, vorschreiben lassen würden, mit wem sie Geschäfte tätigten.
    Die meisten Gäste von außerhalb reisten am nächsten Morgen ab – die Goblins hatten sich sogar noch im Laufe der Nacht auf den Rückweg zu ihren eigenen Höhlen gemacht –, lediglich

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