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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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kamen sie bereitwillig nach.
    Die Auseinandersetzung hatte insgesamt elf Tote gefordert, die meisten davon bereits während des Kampfes am Fluss. Und was hatte es gebracht? Dieser Wahnsinn erfüllte Thalinuel mit hilflosem Zorn. Sie selbst war unverletzt geblieben, doch einige der anderen Elben, vor allem von der Patrouille aus Talarien, hatten Verletzungen davongetragen, die zum Glück nur leicht waren, aber dennoch versorgt werden mussten.
    Unter den Menschen hingegen gab es eine Reihe von Schwerverletzten. Jede Hilfe, die die Elben bei der Versorgung ihrer Wunden anboten, wurde jedoch rüde zurückgewiesen. Stattdessen brachte man die Verletzten in ein großes Gebäude, wo Frauen sich um sie kümmerten, die einiges Wissen im Umgang mit Heilkräutern besaßen, wie Thalinuel feststellte, auch wenn sie sich in dieser Hinsicht bei weitem nicht mit den Fertigkeiten ihres Volkes messen konnten.
    »Wie soll es nun weitergehen?«, wandte sie sich an Olvarian. »Wir können das Dorf nicht auf Dauer besetzt halten.«
    »Ach, und warum nicht? Ich möchte es weder ausplündern noch die Menschen hier gewaltsam unterdrücken. Wir sind keine Despoten, sondern werden nur dafür sorgen, dass niemand sie mehr aufhetzen kann und alles hier in den von uns gewünschten Bahnen läuft, wie es bislang der Fall war. Dazu bedarf es keiner großen Streitmacht. Es reicht schon, wenn sie wissen, dass wir im Notfall mit einer solchen anrücken werden. Sie werden uns wohl nicht lieben, aber nach dem heutigen Tag werden sie auch so schnell nicht noch einmal einen offenen Kampf gegen uns wagen. Und es dürfte auch anderen zur Abschreckung dienen.«
    »König Lotharon wird die dauerhafte Besetzung dieses Dorfes nicht zulassen. Ihr kennt seine Einstellung.«
    »Die kenne ich, aber er ist auch kein Dummkopf und weiß, dass es ein verheerendes Signal wäre, wenn er einfach so einen Rückzug befehlen würde. Er wird zumindest Bedingungen daran knüpfen, und das wäre schon einmal ein erheblicher Fortschritt. Wir werden sehen.«
    Er winkte Harliana zu sich. Zusammen mit einem anderen Krieger hatte sie die geraubten Pferde aus einem Stall geholt.
    »Dieses Dorf liegt wesentlich näher an Talarien als an Saltinan«, erklärte er. »Wir kommen gewöhnlich nicht so weit in den Süden. Deshalb stelle ich es unter die Verwaltung Talariens und die Herrschaft deines Vaters. Ich empfehle, einen kleinen Kriegertrupp hier zu stationieren und in regelmäßigen Abständen Patrouillen durchzuführen, um sicherzustellen, dass es keine Probleme gibt. Ob dein Vater für den Tod des Kriegers eine Wiedergutmachung fordert oder irgendwelche Steuern oder sonstigen Abgaben erhebt, bleibt ihm überlassen.«
    »Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die Ihr Talarien übertragt«, antwortete Harliana. »Noch nie zuvor hat unser Volk direkte Kontrolle über ein Dorf der Menschen ausgeübt. Aber wir werden uns bemühen, dieser Herausforderung bestmöglich gerecht zu werden.«
    Thalinuel war nicht sicher, was sie von alldem halten sollte. Noch nie hatten Elben über andere geherrscht. Nun jedoch schien es nicht mehr anders zu gehen. Bei der Verbitterung, mit der die Einwohner bis zuletzt gekämpft hatten, war zu befürchten, dass sie bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit erneut gewalttätig werden würden, wenn man sie nicht daran hinderte. Und das schien nur auf diese Art möglich zu sein.
    Molakan und vor allem Olvarian hatten schon früher gesagt, dass dies in ihren Augen der einzige Weg wäre, die Aggressivität der jüngeren Völker, vor allem aber der Menschen, zu zügeln. Zumindest auf kleiner Ebene hatte Olvarian dies nun durchgesetzt und Fakten geschaffen, die möglicherweise eine Fanalwirkung haben würden.

14
DER DURCHBRUCH
    Juni 9430 neuer Zeitrechnung der Elben
    »Ist wirklich alles bereit? Befindet sich niemand mehr in den tieferen Stollen?«, erkundigte sich Caron ein letztes Mal. Der Reihe nach blickte der trotz seines hohen Alters stark und bullig wirkende Schürfmeister die vier anwesenden Erzmeister an und wartete, bis auch der Letzte von ihnen zugestimmt hatte. »Also gut, dann gebt das Signal!«
    Zeitgleich schlugen zwei Zwergenarbeiter mit gewaltigen Hämmern gegen die Felswand, so dass der Boden unter ihren Füßen zu vibrieren begann. Die Erschütterungen pflanzten sich durch das Gestein fort.
    Gleichzeitig streckte Warlon dem Schürfmeister die Fackel entgegen, die er in der Hand hielt. Caron gehörte dem Hohen Rat von Zarkhadul als Vertreter

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