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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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galoppierten mehrere Meilen über die Ebene, bis sie nach einiger Zeit einen großen Eichenwald erreichten. Dahinter erstreckte sich eine lang gezogene Hügelkette. Nach geraumer Zeit erscholl plötzlich ein weiteres Mal das Elbenhorn und trieb sie zu noch größerer Eile an.
    Von der Kuppe eines Hügels aus eröffnete sich ihnen der Blick auf ein kleines Dorf, umgeben von Getreide-, Mais- und Kartoffelfeldern sowie eingezäunten Weiden, auf denen Kühe, Schafe und Ziegen grasten. Ein kleiner Fluss schlängelte sich an dem Dorf vorbei durch die Felder.
    Es hätte ein idyllischer Anblick sein können, wenn nicht zwischen den Feldern am Ufer des Flüsschens ein erbitterter Kampf getobt hätte. Ein Grüppchen von fünf Elben setzte sich dort gegen eine gut zehnfache Überzahl von Menschen zur Wehr. Schreie und das Klirren von Waffen erfüllten die Luft. Die Elben waren zu Fuß und hatten mit den Rücken zueinander einen kleinen Ring gebildet, um sich besser gegen die Angreifer verteidigen zu können, die sie umzingelt hatten. Bei diesen handelte es sich offenkundig um Einwohner des Dorfes, dessen Namen Thalinuel nicht einmal kannte. Ein Teil von ihnen trug Schwerter, manche aber auch nur Knüppel, Heugabeln oder Sensen.
    So schlecht ausgerüstet und vermutlich ungeschult im Kampf wären sie normalerweise keine ernstzunehmenden Gegner gewesen. Ihre Übermacht jedoch machte auch sie gefährlich, und so befand sich unter den auf dem Boden liegenden Toten auch mindestens ein Elb, das war selbst aus der Ferne zu erkennen.
    »Wir sind noch nicht zu spät gekommen. Das ist eine Patrouille aus Talarien!«, stieß Olvarian hervor. Talarien war eine mittelgroße, im Südwesten gelegene Elbenstadt. »Vorwärts, wir müssen ihnen beistehen.«
    Sie preschten den Hügel hinab auf die Kämpfenden zu. Entsetzt wandten sich viele der gerade noch so ungestüm angreifenden Menschen um und flohen in Richtung ihres Dorfes. Die Ankunft ihrer Patrouille hatte das Bild völlig gewandelt. Nur ein Teil der Menschen harrte aus und kämpfte mit dem Mut der Verzweiflung weiter. Die meisten von ihnen wurden von den Elbenrössern schlichtweg niedergetrampelt. Die wenigen, die auf den Beinen blieben, erwartete sogar ein noch schlimmeres Schicksal, denn sie wurden ein Opfer des rasenden Zorns der Elben.
    Thalinuel sah, wie Olvarian einen von ihnen mit dem Schwert niederschlug. Sie selbst hieb mit dem Schwert den Stil einer Heugabel mit langen, spitzen Zinken auseinander, die einer der Menschen nach ihr stieß, und versetzte dem Mann einen Fußtritt, der ihn zurückschleuderte.
    Auch die Elben aus Talarien fassten noch einmal neuen Mut. Die meisten von ihnen hatten zumindest leichte Verletzungen davongetragen, aber jetzt gelang es ihnen, mehrere ihrer Widersacher niederzustrecken. Nur Sekunden nach dem Eingreifen der Patrouille aus Saltinan war der Kampf entschieden. Sämtliche Menschen, die bis zuletzt Widerstand geleistet hatten, lagen verletzt oder tot am Boden.
    »Was ist hier passiert?«, fragte Olvarian und zügelte sein Pferd vor den Kriegern aus Talarien. Es handelte sich um vier Männer und eine Frau.
    »Das war ein Hinterhalt. Sie haben sich unser Vertrauen erschlichen und uns dann feige angegriffen«, berichtete die Frau keuchend. Sie hatte ein herbes, fast männliches Gesicht, was durch ihr vorspringendes Kinn und die Narbe, die sich über ihre linke Wange zog, noch unterstrichen wurde. »Wenn Ihr nicht gekommen wärt …«
    Zwei der Krieger kümmerten sich um ihren gefallenen Gefährten, doch nach einer flüchtigen Untersuchung konnten sie nur noch den Kopf schütteln.
    »Erzähl mir alles«, verlangte Olvarian, nachdem er sich vergewissert hatte, dass keine unmittelbare Gefahr mehr drohte, und steckte sein Schwert in die Scheide zurück. »Ihr hattet Glück, dass wir zufällig in der Nähe waren. Wir patrouillieren nur selten so weit südlich. Ich bin Olvarian, Stellvertreter des Hüters der Türme von Saltinan.«
    »Ich weiß, wer Ihr seid, Herr«, sagte die Kriegerin. »Mein Name ist Harliana. Ich befehlige diese Patrouille. Mein Vater ist der Verwalter von Talarien, und wir haben den Auftrag, die Umgebung nach Gefahren abzusuchen. Die Menschen von Karn, so heißt dieses Dorf, waren uns stets wohlgesinnt, und auch jetzt begrüßten sie uns freundlich. Wir beschlossen, hier eine Rast einzulegen und etwas zu essen, aber kaum hatten wir uns zu ihnen gesetzt, fielen sie plötzlich über uns her. Darauf waren wir nicht vorbereitet, deshalb

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