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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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der Arbeiterkaste an, und niemand machte ihm die Ehre streitig, die Explosion auszulösen. Er entzündete das Ende der Zündschnur an der Fackel und ließ sie fallen, als sie Funken sprühend Feuer fing.
    Die Nervosität, die sie alle gepackt hatte, war allgegenwärtig. Auch Warlon konnte sich davon nicht freimachen. Es war ja auch ein überaus bedeutsamer Moment. Wenn ihr Vorhaben gelang, würde dies eine neue Ära in den Beziehungen zwischen Elan-Dhor und Zarkhadul einläuten. Nur aus diesem Grund war er jetzt hier, nicht so sehr als Krieger, sondern genau wie Caron als Mitglied des Hohen Rates.
    Vor mehr als tausend Jahren hatten die damaligen Bewohner Zarkhaduls beim Graben immer tieferer Stollen einen Durchbruch ins unterirdische Reich der Thir-Ailith geschaffen und waren daraufhin von den Dunkelelben überrannt worden. In einer Verzweiflungstat war es ihnen gelungen, die Zugänge zu sprengen und so gründlich zu verschließen, dass die Thir-Ailith sie nicht wieder hatten öffnen können.
    Nun sollte genau das versucht werden. Die durch die Dunkelelben drohende Gefahr existierte nicht mehr, und ihre gewaltigen Katakomben, die sich tief unter dem gesamten Schattengebirge erstreckten, waren frei begehbar. Wenn es ihnen gelang, den Zugang nach Zarkhadul wieder zu öffnen, würde es eine direkte unterirdische Verbindung zwischen den Minen geben und nicht mehr nötig sein, an die Oberfläche zu gehen und dort zu reisen, um von Elan-Dhor nach Zarkhadul zu gelangen.
    Einige Vertreter der Arbeiterkaste malten sogar noch phantastischere Bilder von den neuen Möglichkeiten. Ihren Visionen zufolge würde es irgendwann vielleicht sogar gewaltige, von Wasserrädern angetriebene Förderbänder geben, die die Minen miteinander verbanden und benötigte Waren viel schneller als jetzt von einer Mine zur anderen transportieren konnten. Aber das war noch Zukunftsmusik. Wenn es überhaupt möglich war, dann würde es viele Jahre dauern, solche Förderbänder über eine so enorme Entfernung zu errichten.
    Jetzt kam es nur darauf an, überhaupt erst einmal eine Verbindung zu schaffen.
    Die Sekunden schienen mit quälender Langsamkeit zu verstreichen. Obwohl extrem schnell brennende Zündschnüre eingesetzt wurden, würde es mehrere Minuten dauern, bis sie komplett abgebrannt waren. Es würde eine ungeheuer heftige Explosion werden, und entsprechend weit hatten sie sich zurückziehen müssen.
    Während sie sonst nur kleine Beutel mit Sprengpulver verwendeten, kamen diesmal ganze Fässer zum Einsatz, und das von beiden Seiten. Warlon befand sich in den Stollen von Zarkhadul, aber auch von der anderen Seite der Einsturzstelle aus würde eine Sprengung erfolgen. Beide sollten so zeitgleich wie möglich stattfinden, deshalb die Hammerschläge als Signal. Die Länge der Zündschnüre war entsprechend aufeinander abgestimmt.
    Es hatte Jahre gedauert, das Katakomben-Labyrinth von Elan-Dhor aus so weit zu erforschen, dass sie die Einsturzstelle überhaupt entdeckt hatten. Anschließend hatten sie von beiden Seiten aus monatelang so viel Geröll wie nur möglich weggeräumt. Auch dabei waren schon zahlreiche kleinere Sprengungen nötig gewesen. Einen Teil der verschütteten Stollen von Zarkhadul hatten sie auf diese Art wieder freilegen und abstützen können, doch schließlich waren sie an ihre Grenzen gestoßen.
    Die einzige Hoffnung bot nun eine wirklich große Sprengung. Eine Garantie auf Erfolg gab es nicht, im Gegenteil, sie bot zahlreiche Risiken, obwohl die bedeutendsten Schürf- und Erzmeister beider Minen nach den besten Stellen für die Platzierung des Sprengpulvers geforscht und gründliche Berechnungen über die benötigte Menge angestellt hatten.
    Warlon konnte nur hoffen, dass ihre Berechnungen stimmten. Ansonsten würden sie im schlimmsten Fall durch die Sprengung eine Katastrophe heraufbeschwören, und wenn es nach ihm ging, dann hatten sie für mindestens die nächsten tausend Jahre genügend Katastrophen oder Beinahe-Katastrophen erlebt.
    Wenn er allein nur an das Unheil dachte, das Lhiuvan im Anschluss an die königliche Hochzeit vor gut einer Woche beinahe heraufbeschworen hätte …
    Ganz hatte er immer noch nicht begriffen, was den Elben zu seinem Tun bewogen hatte und was er damit hatte erreichen wollen. Erst von den anderen Elben hatte er erfahren, dass das Öffnen des Tors erneut eine vermutlich tödliche Gefahr für ganz Elan-Dhor bedeutet hätte, auch wenn sie sich darüber ausgeschwiegen hatten, welcher Art diese

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