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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Gefahr gewesen wäre.
    Nun, es war verhindert worden, nur das zählte. Lhiuvan befand sich in sicherem Gewahrsam, und das Tor würde nie wieder zu einer Gefahr werden.
    Hätten sie Anlass für irgendwelchen Argwohn gegen Lhiuvan gehabt, wäre er erst gar nicht in die unterirdischen Höhlen gelangt. Es war ihm nur gelungen, weil er ihr Vertrauen missbraucht hatte. Vielleicht war es sogar eine heilsame Lektion gewesen. Zwar war die gesamte Halle der Königinnen eingestürzt und hatte das Tor unter Tonnen von Gestein begraben, doch die Elben hatten ihnen eingeschärft, in Zukunft noch wachsamer zu sein und unter allen Umständen zu verhindern, dass noch einmal irgendjemand dorthin gelangte. Aus diesem Grund war der Zugang zur Stadt der Thir-Ailith wieder zugemauert worden und wurde zusätzlich genau wie sämtliche anderen früheren Zugänge bewacht.
    Ein urgewaltiges Donnern erklang aus dem Stollen vor Warlon, nur wenige Sekunden später von einem weiteren gefolgt. Die Erde bebte selbst hier noch so stark, dass sie fast von den Füßen gerissen worden wären. Staub rieselte von der Decke, und einige kleine Steinchen lösten sich. Warlon warf einen besorgten Blick nach oben, doch die Decke hielt stand. Langsam beruhigte die Erde sich wieder.
    Jubel erklang um ihn herum. Wie erhofft waren die Explosionen nahezu zeitgleich erfolgt, aber ob sie wirklich erfolgreich gewesen waren, würde sich erst noch zeigen müssen.
    Genau wie die anderen wäre Warlon am liebsten sofort losgestürmt, um es zu überprüfen, doch er wusste, dass das nichts bringen würde, auch wenn Geduld nicht gerade zu den größten Tugenden seines Volkes zählte. Das von der Explosion zertrümmerte Gestein hatte sich nicht einfach in Nichts aufgelöst. Es würde Wochen, vielleicht sogar Monate dauern, es aus dem Weg zu räumen.
    Außerdem quoll nun eine Staubwolke aus dem Stollen bis hier herauf. In den tieferen Ebenen würde es nahezu unmöglich sein, überhaupt zu atmen.
    Aber Staub war nicht das Einzige, das aus dem Stollen drang. Während die Jubelschreie um ihn herum verstummten, beobachtete er entsetzt, wie etwas Dunkles von dort hereinkroch und immer größere Teile des Bodens schwarz zu färben begann.
    Wie jeder Zwerg hasste Warlon Wasser. Wenn Wein und Bier nicht zur Hand waren, war es ein miserabler, nach nichts schmeckender Ersatz. Andere Völker waren sogar so abartig veranlagt, ihren Körper damit abzureiben oder gar darin unterzutauchen. Sofern man nicht gerade am Verdursten war, stellte Wasser schon in kleinen Mengen generell ein Ärgernis dar.
    In größeren jedoch wurde es zur Gefahr, und dann hasste Warlon es erst recht. Immer rascher breitete es sich auf dem Boden aus. Es war nicht länger nur eine größer werdende Pfütze, sondern plätscherte bereits in kleinen Wellen herein und umfloss ihre Füße. Die Sprengung musste einen unterirdischen Wasserlauf freigelegt haben.
    »Zurück!«, brüllte Warlon.
    Er packte den wie erstarrt dastehenden Caron am Arm und zerrte ihn mit sich. Die übrigen Angehörigen der Arbeiterkaste hasteten bereits den Stollen entlang. Das Wasser stieg rasch, aber zu Warlons Erleichterung nicht so schnell, dass es sie beim Laufen behinderte oder sie gar einzuschließen drohte. Bislang reichte es ihnen kaum bis zu den Knöcheln.
    Nur wenige hundert Meter entfernt gab es einen Treppenaufgang. Vermutlich würde es schon reichen, wenn sie nur eine Ebene nach oben liefen. Das Wasser würde wohl nicht allzu hoch steigen, sondern sich hier verteilen und bald wieder abfließen, sobald es irgendwo einen in die Tiefe führenden Weg fand.
    Kaum hatte er das gedacht, traf eine Welle von hinten seine Beine, die ihm bis über die Kniekehlen reichte und ihn ins Stolpern brachte. Das Wasser drang immer schneller und mit größerer Kraft herein.
    Aber auch die Treppe war nun nahe. Eine Biegung des Ganges noch und dann …
    Warlon blieb so abrupt stehen, als wäre er gegen eine Wand gelaufen, und rund ein Dutzend Meter weiter wäre ihm auch genau das passiert. Nach einem Jahrtausend ohne Wartung waren viele der Höhlen und Gänge in der Tiefe unter Zarkhadul einsturzgefährdet. Die vergangenen Jahre hatten längst nicht ausgereicht, alles abzustützen, vor allem nicht so tief unten, wo bislang noch keine Schürfarbeiten stattfanden. Den Stollen, in dem sie die Explosion abgewartet hatten, hatten sie zuvor gründlich untersucht, und er war unversehrt geblieben.
    Direkt hinter dem Torbogen zum Treppenabsatz jedoch war ein gut

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