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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Magier schienen miteinander zu sprechen. Leider konnten die Elbenkinder nicht hören, was sie sagten, denn die Bilder, die Daron und Sarwen zu Gesicht bekamen, blieben vollkommen stumm. Kein Laut war zu vernehmen – abgesehen von dem, was sie selbst sagten.
    Daron versuchte zwischenzeitlich, eine geistige Verbindung zu Rarax herzustellen. Aber das gelang ihm nicht. Auch das zeigte, wie stark die Kraft der sie umgebenden Lichtglocke war.
    Wenn Rarax einfach davongeflogen war, hatten die beiden Elbenkinder ein zusätzliches Problem. Aber darüber mochte Daron im Moment nicht weiter nachdenken.
    Die sehr lebendig wirkenden Bilder aus dem Thronsaal des Knochenherrschers verblassten. Dann erschien ein neues Bild: ein See, dessen Wasser vollkommen schwarz war. Im Hintergrund ragte ein schroffes Gebirge auf, in dessen Felsen eine Festung errichtet worden war. Teilweise gingen die Mauern und Gebäude in das Felsgestein über, und es war gar nicht so genau zu unterscheiden, wo das Bauwerk aufhörte und die natürlichen Gesteinsformationen begannen. Weite Teile der Festung wirkten wie verfallende Ruinen.
    Daron erschrak. „Die Dunkle Festung!“
    Das schwarze Wasser des Sees ließ keinen Zweifel – dies war der See der Finsternis. Weshalb das Wasser derart schwarz war, wusste niemand, das war ein Rätsel, doch es gab viele Vermutungen darüber. Die besondere Zusammensetzung des Seebodens sollte dafür verantwortlich sein, sagten manche. Andere glaubten eher, dass ein mächtiger Zauber aus uralter Zeit dies bewirkte, denn die Festung war einst das Zentrum des Dunklen Reichs gewesen. Lange bevor Elben und Menschen das Zwischenland erreichten, hatte dieses Reich den ganzen Kontinent umfasst, und Xaror, der Herr der Finsternis, hatte in der Dunklen Festung seinen Thron gehabt.
    Tausende von Gnomen waren überall in der Festung zu sehen. Sie schwenkten ihre Äxte und schienen von Wut und Kampfeslust erfüllt.
    Wieder verblasste das Bild, und das schwarze Wasser des Sees der Finsternis wurde zum klaren Wasser eines Flusses. Die Zinnen einer Stadt erschienen. Dass es eine Elbenstadt war, konnte man auf den ersten Blick erkennen, denn weder Menschen noch Halblinge oder sonst irgendein Volk im Zwischenland vermochte so kunstvolle Gebäude zu errichten, mit verschnörkelten Verzierungen, die Türme so dünn und gleichzeitig so hoch, dass man meinte, sie müssten jeden Moment vom Wind niedergerissen werden. Wie in fast allen Elbenstädten hatte man mit Magie gehörig nachgeholfen: Ganze Teile der Stadt waren einzig und allein mit Zauberkraft errichtet worden.
    Daron erkannte die Stadt sofort wieder. „Das ist Nithrandor!“
    Er hatte mehrere Flüge auf Rarax nach Nithrandor unternommen. Bei einigen davon war Sarwen auch dabei gewesen, aber in letzter Zeit hatte sie dazu immer weniger Zeit gehabt, weil sie sich dem Studium der alten Schamanenschriften gewidmet hatte.
    Das Bild veränderte sich abermals. Wilde Horden von Gnomen, Trorks und anderen Geschöpfen, wie weder Daron noch Sarwen sie je zu Gesicht bekommen hatten, stürmten auf die Tore der Stadt zu. Die riesenhaften Trorks waren allerdings keine fellbehängten Keulenschwinger, wie sie Daron und Sarwen im Wilderland begegnet waren. Stattdessen trugen sie Rüstungen, Schwerter, Streitäxte und Morgensterne.
    Dann lösten sich auch diese Bilder auf …
    Die Lichtglocke leuchtete nicht mehr so stark, und die Kraft, die sie aufrechterhielt, schien schwächer zu werden. Daron spürte es deutlich.
    „Fühlst du es auch, Sarwen?“
    „Im Moment fühle ich mit meinen magischen Sinnen gar nichts“, bekannte das Elbenmädchen. „Es ist, als hätte ich nie eine magische Begabung gehabt.“
    Daron bemerkte, wie entsetzt Sarwen darüber war.
    „Deine Kräfte werden schon zurückkehren“, versuchte er ihr Zuversicht zu schenken.
    Dann wurde die Lichtglocke durchsichtig. Sie löste sich mehr und mehr auf. Wie aus großer Ferne waren heulende Laute zu hören. Daron vermochte nicht zu sagen, woher sie kamen. Zuerst glaubte er, sie würden aus den Steinen hervordringen, dann war er sich plötzlich nicht einmal sicher, ob er überhaupt etwas hörte oder es sich nur einbildete.
    Sarwen bekam offenbar nichts davon mit, und das sprach dafür, dass es etwas Magisches sein musste.
    Schließlich war die Lichtglocke völlig verschwunden, und die beiden Elbenkinder konnten wieder den Nebel sehen, der die nähere Umgebung des Berggipfels umgab. Auch die Felsnadel war wieder sichtbar geworden. Sie

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