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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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abgesehen sollten wir uns jetzt bald aufmachen.“
    „Die Dunkle Festung steht schon seit vielen Zeitaltern an ihrem Ort. Es besteht kein Grund zur Hast.“ Auf das Gesicht des Herrschers von Skara erschien ein falsches Lächeln. „Ah, es ist so lange her, dass ich das schwarze Wasser des Sees der Finsternis trank. Ihr solltet auch davon kosten, werter Jarandil. Mit Sicherheit bessert es Eure Laune auf!“

    Die Traumbilder wurden undeutlich und lösten sich schließlich auf. Sarwen erwachte nicht, und dennoch stellte sie sich im Schlaf die Frage, ob das, was sie gesehen hatte, wirklich geschah oder nur ihrer Einbildung entsprungen war.
    Es war ihr so wirklich vorgekommen, dass sie sich kaum vorstellen konnte, dass es nicht der Realität entsprach.
    Andere Bilder erschienen in ihrem Traum. Sie sah einen großen See, fast ein kleines Meer. Sein Wasser war schwarz wie die Nacht, und im Hintergrund ragten schneebedeckte Berge in den Himmel, so hoch und schroff, dass sich selbst die höchsten Gipfel von Hoch-Elbiana dagegen wie kleine Hügel ausnahmen. Gewaltige Gletscher leuchteten weiß im Sonnenlicht.
    In die Felsen an der Seeküste ragten die Türme und Mauern einer Festung auf. Diese Festung war auf den ersten Blick gar nicht zu sehen, so sehr war sie mit der umliegenden Landschaft verwachsen. Man hätte ihre Türme für gezackte Felsformationen, ihre Mauern für Steilhänge und ihre Eingänge für natürliche Spalten halten können.
    Sarwen hatte den Eindruck zu fliegen. Es war so ähnlich wie in jenen Momenten, da sie den Adler zum Gipfel des Nebelbergs gelenkt hatte, um dort den Steinkreis zu entdecken.
    Aber diesmal war es kein Adler, dessen Geist sie übernommen hatte und durch dessen Augen sie sah.
    Sie hörte das Schlagen von Flügeln – ein Geräusch, das ihr sehr vertraut vorkam. Und dann vernahm sie auch den schrillen Schrei eines Riesenfledertiers, aber sie erkannte sofort, dass es sich nicht um Rarax handelte. Der Schrei war anders, und auch der Rhythmus des Flügelschlags unterschied sich von dem des Flugungeheuers, das ihr Bruder und sie gezähmt hatten.
    Das Geschöpf, durch dessen Augen sie sah, war also nicht Rarax, sondern ein anderes Riesenfledertier.
    Seit dem Ende des großen Krieges streunten überall im Zwischenland solche Geschöpfe der Dunkelheit umher, denn da Xaror vernichtet worden war, waren sie herrenlos – so wie auch Rarax es gewesen war, bis sich Sarwen und Daron seiner angenommen hatten.
    Sarwen fand nicht Gelegenheit, darüber nachzudenken, ob dies nun ein Traum war oder sie tatsächlich den Geist eines beliebigen, durch das Zwischenland streifenden Riesenfledertiers übernommen hatte. Genauso wenig dachte sie darüber nach, wieso es ausgerechnet dieses Tier war, durch dessen Augen sie sah.
    Andere Dinge fesselten ihre Aufmerksamkeit.
    Sie konnte spüren, wie sehr die Festung am See das Riesenfledertier anzog – und auch sie selbst spürte diese Anziehungskraft.
    Es war ein Ort, an dem die Macht der Dunkelheit sehr stark war, erkannte Sarwen. Genau wie beim Nebelberg in Hoch-Elbiana …
    Und da die Kraft der dunklen Magie normalerweise auch das Elbenmädchen erfüllte, war es nicht verwunderlich, dass sie so sehr von diesem Ort angezogen wurden.
    Hieß das, dass doch noch etwas von dieser Kraft in ihr war? Vielleicht tief in ihr verborgen, sodass sie es einfach nur nicht mehr spüren konnte?
    Plötzlich keimte Hoffnung in ihr auf. Hoffnung, dass ihre magischen Fähigkeiten zurückkehren würden und alles wieder so wurde wie früher. Schließlich war sie von klein auf an diese Kräfte gewöhnt, genau wie Daron. Und vielleicht war es auch wieder möglich, geistige Verbindung zu ihm herzustellen.
    Vielleicht war es das, was dieser Traum ihr sagen wollte. Vorausgesetzt, es war wirklich nur ein Traum und sie sah nicht tatsächlich durch die Augen eines umherirrenden Riesenfledertiers.
    Sie überflog die Festung und verspürte den Wunsch, dort zu landen – ein Wunsch, der auch das Riesenfledertier beherrschte.
    Überall hinter den Mauern der Festung waren Gnomen zu sehen, die ihre Waffen schwenkten. Aber aus den Ausgängen der Festung marschierten auch Kolonnen von Trorks in messingfarbenen Rüstungen, deren Anführer auf Riesenmammuts ritten. Belagerungsmaschinen und Katapulte rollten auf mächtigen Rädern dahin, gezogen von urtümlichen Riesenechsen, aber manchmal auch von Gnomen, über deren erstaunliche Körperkräfte das Elbenmädchen verwundert war.
    Eine in das Gebirge

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