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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Sinnlosen-Blüten, die sie gesammelt hatte, ein Gebräu aus, mit dem sie Rarax weiter stärken wollte.
    Sie wirkte sehr müde. Sie gähnte und schloss manchmal für wenige Momente die Augen. Der Zauber, den sie angewandt hatte, um Rarax zu retten, hatte sie offensichtlich mehr geschwächt, als sie zunächst wahrhaben wollte.
    Daron war zwar auch ein wenig mitgenommen, aber lange nicht so sehr wie seine Schwester.
    „Vielleicht solltest du auch einen Schluck von deinem Gebräu nehmen“, schlug er vor. „Du wirkst nämlich so, als hättest du es dringend nötig.“
    „Mal sehen“, sagte Sarwen. Sie sprach laut, um ihre Gedanke besser konzentrieren zu können, was ihr in Anbetracht ihrer Müdigkeit schwerfiel. Außerdem half ihr das laute Sprechen, wach zu bleiben.
    „Achtet ihr beiden eigentlich auch ein wenig auf die Baumgeister?“, erkundigte sich Thamandor. „Spürt ihr deren Nähe noch?“
    „Nein“, antwortete Sarwen. „Und das schon eine ganz Weile nicht mehr.“
    „Gut so“, meinte Thamandor. Er saß etwas abseits und hatte zunächst lange Zeit seine Einhandarmbrüste nicht aus den Händen gelegt. Daron hatte dem Erfinder die Waffe, die dieser ihm überlassen hatte, längst zurückgegeben, schließlich konnte Thamandor am besten damit umgehen. „Dann haben sich diese hölzernen Biester offenbar aus der Gegend verzogen.“
    „Da bin ich mir nicht sicher“, sagte Sarwen.
    „Wieso nicht? Ihr zwei konntet die Nähe dieser Wesen doch zuvor deutlich spüren.“
    „Ja, werter Thamandor. Aber seit dem Zauber, mit dem wir Rarax gerettet haben, sind wir beide geschwächt, und das bezieht sich vor allem auf unsere magischen Sinne. Daron ist zwar nicht ganz so mitgenommen wie ich, aber betroffen davon sind wir beide.“
    „Es ist so, als hätte man Pfropfen in den Ohren“, erklärte Daron.
    „So etwas tun doch nur Menschen!“, sagte Thamandor.
    „Da irrt Ihr Euch“, widersprach Daron. „Inzwischen hat so mancher Elb diese Sitte von den menschlichen Handwerkern übernommen, die sich überall in den Elbenstädten angesiedelt haben. Mit Pfropfen in den Ohren braucht man das feine Elbengehör in der Nacht nicht abzuschirmen, damit man schlafen kann.“
    „Hm“, murmelte Thamandor nachdenklich. „Vielleicht wäre das für jemanden, der magisch so schwach begabt ist wie ich, auch eine Möglichkeit.“
    In diesem Moment ließ ein Geräusch, als ob Tausende von Ästen auf einmal knackten, die drei Elben zusammenzucken.

    Thamandor hatte sofort seine Armbrüste in den Händen, beide Waffen geladen und gespannt.
    Das Rascheln von Blättern war zu hören, wurde immer lauter und erreichte innerhalb eines einzigen Moments eine Lautstärke, die für ein Elbenohr kaum erträglich war.
    Thamandor verkniff das Gesicht und stöhnte vor Schmerz auf. Daron und Sarwen versuchten ihr Gehör dagegen abzuschirmen, aber für kurze Zeit waren beide vollkommen benommen. Schwindel erfasste sie, und alles drehte sich vor ihren Augen.
    Selbst für Rarax waren diese Geräusche fast nicht zu ertragen. Das Riesenfledertier brüllte auf und schlug mit den Flügeln, so als wäre es am liebsten einfach davongeflogen. Doch dazu war es immer noch zu schwach. Es machte eine Bewegung nach vorn, auf den Waldrand zu, von wo aus die Geräusche kamen.
    Zu sehen war nichts. Da war nur pechschwarze Dunkelheit zwischen den Bäumen, denn der Schein des Feuers reichte nicht so weit. Doch Daron und Sarwen waren nicht auf ihre Augen angewiesen.
    „Es sind die Baumgeister!“, flüsterte Sarwen. Und in Gedanken fügte sie hinzu: „Dass wir nicht früher gemerkt haben, wie nahe sie sind, zeigt, wie viel Kraft uns der Heilzauber für Rarax abverlangt hat.“
    „Magie wirkt ja sowieso nicht gegen diese Monster“, sandte Daron zurück und machte sich auf das Schlimmste gefasst.

Kapitel 6
    Schatten in der Nacht

    Rarax gelang bereits wieder ein dohendes Knurren, als auch er die Gefahr bemerkte. Das Riesenfledertier versuchte sich aufzurichten, schaffte dies auch, allerdings nur kurz, dann brach es zusammen.
    „Ganz ruhig, wir machen das schon!“, sandte Daron ihm einen Gedanken. Aber der verfehlte seine Absicht völlig, denn Rarax spürte, wie unsicher sich Daron war. Dass sie alle nur um Haaresbreite dem ersten Angriff eines Baumgeistes entkommen waren, hatte auch Rarax begriffen.
    Ein Zittern durchlief seinen Körper, und er schlug so aufgeregt mit den Flügeln, dass Daron ein magisches Kraftfeld aufbauen musste, um den unkontrollierten

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