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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Flügelschlag daran abprallen zu lassen.
    Aber auch Daron war durch den Heilzauber geschwächt, und so konnte er die Wucht eines Flügelschlags nicht ganz abfangen und wurde mehrere Schritt weit durch die Luft und ins Gras geschleudert. Dort landete er ziemlich unsanft, denn ihm stand nicht mehr genug Kraft zur Verfügung, den Fall mit Magie ausreichend abzufedern.
    In diesem Moment stampften die ersten schattenhaften Geschöpfe auf die Lichtung. Das Mondlicht fiel auf sie, aber sie waren so dunkel, dass kein Strahl sie durchdringen konnte. Wütende Laute ertönten, und eine Flut von hasserfüllten Gedanken traf Daron, die ihn zutiefst erschrak.
    Sarwen ging es nicht anders. Sie stand wie zur Salzsäule erstarrt und zitterte.
    „Warum hassen sie uns so?“, fragte sie verzweifelt, denn auch, wenn die Gedanken der Baumgeister ansonsten nicht zu begreifen waren, war deutlich zu spüren, wie ungemein feindlich diese Wesen den drei Elben und ihrem Reittier gesonnen waren.
    Drei Baumgeister stampften auf ihren zu Beinen und Füßen gewordenen Wurzeln heran. Die Zahl ihrer Füße schwankte bei jedem dieser Wesen, denn manchmal bildeten sie sich nur für einen einzigen Schritt aus und verschwanden dann wieder.
    Je weiter sie sich näherten, desto deutlicher wurden aus den Schattenwesen Bäume mit grimassenartigen Gesichtern, die sich ständig veränderten. Das Mondlicht ließ sie blass und fahl erscheinen.
    Die Geschöpfe brachten kaum die Hälfte der Strecke zwischen Waldrand und den drei Elben hinter sich, da hatten sie sich bereits gänzlich von dunklen Schatten zu hölzernen Baumwesen verwandelt, die brüllend und mit ihren Ästen um sich schlagend heranstürmten.
    Rarax winselte. Thamandor hingegen verschoss seinen ersten Armbrustbolzen. Der nagelte in die Rinde eines Baumgeistes, der sich daraufhin zurück in einen Schattengeist verwandelte. Er taumelte nach hinten und löste sich dabei zeitweilig in eine dunkle Wolke auf, die erst nach Augenblicken wieder deutliche Formen annahm.
    Er griff sofort wieder an, sobald er sich erholt hatte.
    Thamandor schoss auch die zweite Einhandarmbrust ab, dann rief er Daron zu: „He, du Träumer! Nimm das hier!“
    Zu Darons Entsetzen warf ihm der Erfinder eine seiner beiden Einhandarmbrüste zu. Daron fing sie auf.
    „Was …?“
    Darons Gedanke war so intensiv, dass selbst der magisch taube Waffenmeister ihn offenbar ganz schwach vernahm.
    „Du sollst sie laden!“, rief Thamandor, der bereits einen Bolzen aus seiner Tasche gezogen hatte und damit beschäftigt war, diesen in seine Einhandarmbrust einzulegen. Dann spannte er sie, duckte sich unter dem peitschenartigen Schlag eines Astes weg und drückte gerade noch rechtzeitig ab, um sich den Baumgeist vom Leib zu halten. Der löste sich laut schreiend in einen Schatten auf und taumelte davon.
    Daron griff ebenfalls an seinen Gürtel. Thamandor hatte ihm ja einige seiner Bolzen überlassen, die ihm der Elbenjunge noch nicht zurückgegeben hatte. Er nahm einen davon, legte ihn in die Waffe, spannte diese und hätte sie am liebsten Thamandor zurückgegeben, damit der für ihn schoss.
    Aber einer der Baumgeiser kam auf ihn zu, und da blieb Daron gar keine Wahl, als selbst einen Schuss zu wagen.
    Er drückte ab, doch der Bolzen sauste dicht an dem Baumgeist vorbei, dessen Gebrüll sich in ein höhnisches Gelächter verwandelte.
    Zwar traf Darons Bolzen einen anderen Baumgeist, der gerade aus dem Dickicht am Waldrand losstürmen wollte, aber das nützte dem Elbenjungen in dieser Situation wenig. Er spürte, wie einer der Äste ihn erfasste. Fast wie eine Schlingpflanze legte sich dieser um Darons Hals und riss ihn zu Boden.
    Daron versuchte, einen weiteren Bolzen in die Einhandarmbrust einzulegen, aber dann verlor er die Waffe fast, als der Baumgeist ihn mit einem Ruck über das Gras zog und sich gleichzeitig ein paar der Äste um Darons Füße und Arme wickelten. Er hielt Thamandors Einhandarmbrust mit aller Kraft fest, der Schuss löste sich, und der Bolzen blieb zischend in einem dicken, knorrigen Baumstamm stecken, der sich aufzulösen begann, wobei sogar Funken sprühten.
    Thamandor musste unterdessen einen Baumgeist abwehren, der von der anderen Seite nahte und ihn andernfalls mit einem furchtbaren Astschlag getroffen hätte.
    Von dritter Seite machte sich ein Angreifer an Rarax heran, der sich verzweifelt durch heftige Flügelschläge zu wehren versuchte. Doch das war auf die Dauer aussichtslos.
    Doch da war Sarwen zur Stelle.

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