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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wuchs und ihre Körper durchströmte.
    Dieses Mal sprach Sarwen noch lauter, und ihre Stimme klang auch fester. Obwohl die Worte in der alten Sprache Athranors fremdartig klangen, war es, als hätte Sarwen in ihrem Leben nie eine andere Sprache benutzt.
    Teilchen aus gleißendem Licht drangen aus den Augen, Nase und Mund der beiden Elbenkinder. Sie bildeten einen Schwarm wie winzige Insekten, so wie es sonst manchmal bei ihrer dunklen Kraft der Fall war.
    Der Schwarm sammelte sich um Sarwens geschlossene Faust, wobei ein schriller Laut ertönte, der an das Schleifen von Mühlsteinen erinnerte, mit denen die Menschen ihr Mehl mahlten. Dann drangen die kleinen Teilchen zwischen Sarwens Fingern hindurch in ihre Faust ein. Sie presste die Hand nach wie vor so fest zusammen, wie sie konnte.
    Zusammen mit Daron trat sie nahe an die kurze Schnauze des Riesenfledertiers. Auf einmal wurden ihr die Finger förmlich auseinander gerissen. Die gleißenden Teilchen hatten sich mit den zerquetschten Blüten verbunden und sie zu einem grauen Staub zerfallen lassen, der wie ein gezündeter Feuerwerkskörper auseinanderplatzte. Zumindest ein Teil der grauen Substanz drang dem gewaltigen Reittier in die Nasenlöcher, woraufhin Rarax niesen musste.
    Sarwen stieß einen Schrei aus, so wie es der uralte Zauber vorsah. Sie rief den Namen eines uralten Erdgeistes, der schon viele Zeitalter lang nicht mehr beschworen worden war, sodass manche Elbenmagier der Ansicht waren, er hätte sich in das Innere der Erde zurückgezogen und wäre taub für alle Beschwörungsformeln geworden.
    Ein Blitz aus grellem Licht zuckte aus Sarwens Handfläche und traf den Kopf des Riesenfledertiers, das gerade zum zweiten Mal niesen musste. Für einen Augenblick hüllte das Licht Rarax’ Kopf völlig ein, dann verschwand es.
    Nur in seinem Augen blieb die Helligkeit noch etwas länger bestehen. Innerhalb eines Moments verwandelte sie sich jedoch in Finsternis, und die Augen Rarax’ wurden so pechschwarz wie die der beiden Elbenkinder, mit denen das Gleiche geschah.
    Das Riesenfledertier ließ ein Brummen hören, das sich langsam veränderte und immer höher wurde, bis es schließlich abbrach. Rarax hob den Kopf, riss das Maul auf und breitete sogar wieder die Flügel aus.
    Sarwen atmete auf. „Scheint so, als hätten wir es geschafft!“
    „Vor allem du!“, gestand ihr Daron zu.
    „Ohne dich hätte es nicht geklappt.“
    „Trotzdem.“
    „Mir ist ganz schwindelig, so schwach bin ich.“
    „Das ist kein Wunder.“
    „Hast du geahnt, dass wir auch so viel helle Kraft besitzen?“
    „Das würde Andir freuen“, meinte Daron. Aber ihrem Onkel, dem größten Magier der Elbenheit, würden sie wohl kaum jemals davon berichten können, denn Andir war, wie es schien, ins Reich des Geistes entschwunden, und es war sehr unwahrscheinlich, dass er jemals von dort zurückkehren würde.
    Rarax bewegte noch einmal die Flügel. Dann verschwand die Schwärze aus seinen Augen. Er schnaubte vor sich hin, und Daron war so froh darüber, dass es dem Flugungeheuer offensichtlich wieder deutlich besser ging, dass er sich nicht einmal über Rarax' Mundgeruch beschwerte, als der seine hochempfindliche Elbenase traf.
    Daron tätschelte dem Tier den Hals, was sich dieses wohlwollend knurrend gefallen ließ.
    „Das wird schon wieder“, war der Elbenjunge voller Zuversicht.
    Aber ob Rarax wirklich schon wieder fliegen konnte, daran hatte Daron seine Zweifel. Immerhin schien für ihn keine Lebensgefahr mehr zu bestehen.
    Während sich Sarwen im Gras niederließ, sagte Daron zu dem Riesenfledertier: „Von nun an geht es wieder aufwärts mit dir.“
    Rarax antwortete mit einem tief aus seiner Kehle kommenden Brummen, das zwar immer noch ziemlich schwächlich, aber doch schon einigermaßen zufrieden klang.
    „Ich nehme mal an, es ist noch nicht soweit, dass wir uns einfach auf den Rücken eures Monstrums setzen und davonfliegen können, oder?“, fragte Thamandor, der das Zauberritual schweigend verfolgt hatte.
    „Nein, noch nicht“, antwortete Daron, der mittels seiner magischen Sinne die Kräfte des Riesenfledertiers prüfte.
    „Und außerdem müssen wir abwarten, ob das Ritual nicht irgendwelche Nebenwirkungen zeigt“, meinte Sarwen.
    Daron drehte sich zu ihr um. „Du meinst,er könnte bocken, so wie anfangs, als wir ihn noch zähmen mussten?“
    „Ich fürchte ja.“

    In dieser Nacht schlief keiner der drei Elben. Sie saßen am Feuer, und Sarwen kochte aus dem Rest der

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