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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Geheimen Wald stülpte. Manchmal sprühten Funken, wenn einer der Astarme besonders heftig gegen die Barriere schlug. Einige der Waldgeister verwandelten ihre Baumkörper auch ganz oder teilweise in Schatten und versuchten auf diese Weise, die unsichtbare Wand zu durchdringen, aber das gelang ihnen nicht.
    Allerdings zeigten sich Risse in der ansonsten unsichtbaren Barriere. Risse, die sich verzweigten und immer größer wurden.
    Der Chor der knorrigen Bäume war inzwischen vor Entsetzen völlig verstummt, und nicht einmal ein Schachtelhalm bewegte sich noch.

Kapitel 10
    Der Schutzgeist

    Rarax ächzte und mobilisierte seine letzten Kräfte, um den Stein vorwärts zu rollen. Auch wenn dem Riesenfledertier trotz seiner Schwächung die ersten Umdrehungen des steinernen Eis noch leicht gefallen waren, schien ihn die Aufgabe mehr und mehr anzustrengen. Dennoch brauchte Daron keine weiteren Gedankenbefehle auszusenden.
    Einige der Faun-Kundschafter sprangen mit tänzelnden Schritten vor dem rollenden Stein her und riefen dem Flugungeheuer zu, in welche Richtung es ihn zu schieben hätte. Und auch wenn unklar war, wie viel Rarax von gesprochenen Worten, egal, in welcher Sprache, überhaupt zu verstehen vermochte, so waren in diesem Fall kaum Missverständnisse möglich, denn die Faune unterstützen ihre Rufe mit deutlichen Gesten.
    Sträucher und Fahne bogen sich zur Seite, wenn der Stein auf sie zurollte, und manche der Blätterstauden legten sich platt auf den Boden, sodass der Ei-Stein über sie hinwegkullern konnte. Das machte ihnen offenbar weniger aus als eine ansonsten doch harmlose Gedankenbotschaft zwischen Daron und Sarwen.
    Einige der Riesenfarne versuchten dies ebenfalls, doch aufgrund ihrer enormen Größe funktionierte es bei ihnen nicht. Auch sie stießen Töne aus, allerdings waren diese so hoch, dass selbst Elben nur noch einen Teil davon hören konnten, und auch dies nur, wenn sie sich besonders darauf konzentrierten.
    Das Herumwedeln der Riesenfarne schreckte einige äußerst merkwürdige Tiere auf, die aus dem Gestrüpp stoben. Flügelschlangen waren darunter, die über den Boden krochen und sich dabei rudernd mit ihren Flügeln bewegten. Es handelte sich bei ihnen um Mischwesen aus Reptil und Vogel, nicht größer als ein Unterarm, aber ziemlich gefährlich, wie Daron und Sarwen bereits bei einem früheren Abenteuer hatten erfahren müssen.
    Entsprechend alarmiert waren sie, als mehrere Dutzend dieser Wesen über den Waldboden direkt auf sie zu krochen. Und auch Rarax war höchst beunruhigt und achtete einen Augenblick lang nicht auf den Stein, sodass er ihm auf den Vorderfuß zurückkullerte, was dem Flugungeheuer ein wütendes Knurren entlockte.
    Daron und Sarwen sammelten bereits ihre magischen Kräfte, um gegen einen Angriff der Flügelschlangen gewappnet zu sein.
    „Die sind harmlos!", behauptete Cabrejus, der dies bemerkte. „Man darf nur keine Magie anwenden, denn darauf reagieren sie ausgesprochen ärgerlich!"
    Noch ehe sich die Elbenkinder entschieden hatten, ob sie auf die Worte des Fauns vertrauen oder die Flügelschlangen nicht doch besser mit ihrer dunklen Kraft verjagen sollten, hatten die ersten beiden bereits einen Satz gemacht und landeten auf Darons Schultern.
    Der Elbenjunge taumelte zurück, stolperte und fiel ins weiche Moos, das ein sehr tiefes, für Elbenohren gerade noch vernehmbares Brummen von sich gab. Daron hörte es um ersten Mal, weil seine Ohren vorher dem Moos nicht nahe genug gewesen waren.
    Die Flügelschlangen schleckten dem Elbenjungen mit ihren gespaltenen Zungen durchs Gesicht. Es handelte sich offenbar um eine ähnliche Geste der Zuneigung, wie sie manchmal Hunde bei Menschen zeigten. Jeder Elb, der so etwas sah, konnte sich nur mit Grausen abwenden.
    „Die sind wirklich harmlos!“, bekräftigte Cabrejus noch einmal.
    „Aber wenn sie nicht sofort von mir ablassen, entfährt mir gleich doch noch ein sehr intensiver Gedanke!“, entgegnete Daron angewidert.
    Fast schien es, als hätten die Flügelschlangen ihn verstanden, denn sie sprangen von ihm herunter und gruben sich in die Erde ein, so wie es ihre Art war. Die Grashalme und das Moos wuchsen zur Seite, um den Erdbewohnern Platz zu machen.
    Auch an Sarwen waren mehrere Flügelschlangen emporgekrochen, doch das Elbenmädchen hatte sich immerhin auf den Beinen halten können. Die Schlangen sprangen auch von Sarwen wieder hinunter und verschwanden ebenfalls in der Erde.
    „Das verstehe, wer will!“, stieß

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