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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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haben, die Nachfrage nach Dunkelsehern gerade im Süden zu befriedigen.“
    „Angeber!“ , drang Sarwens Gedanke dazwischen – aber den konnte zum Glück nur Daron vernehmen.
    Er musste lächeln. Angeber konnte Sarwen nämlich nicht ausstehen, und Koys großspurige Art hatte sie schon gleich von Anfang an misstrauisch werden lassen.
    „Vielleicht sagt er ja auch einfach nur die Wahrheit und ist wirklich so erfolgreich!“, entgegnete Daron auf geistiger Ebene. „Oder hältst du das von vornherein für ausgeschlossen?“
    „Zu seinem Glück kann das ja hier niemand überprüfen“, meinte Sarwen.
    „Weißt du, Daron, mein Geschäft ist mir wichtig“, sprach der Halbling weiter, „und ich werde bestimmt jede Menge verärgerte Kunden haben, weil sie einige Wochen oder sogar Monate länger auf ihren ersehnten Dunkelseher warten müssen. Aber diese Mission, auf die wir uns hier begeben, ist wichtiger.“
    „Ja, das denke ich auch“, murmelte Daron.
    „Ich will ehrlich sein: Viel Hoffnung hatte ich nicht, überhaupt noch mal die Spur dieses Fledertiers aufnehmen zu können, und ich glaube, so ist es auch allen Kleinlingen und ihrem König ergangen, der lieber laut gefeiert hat, statt sich Gedanken darüber zu machen, wie er sein Reich vielleicht doch noch retten könnte.“ Koy atmete tief durch. „Na ja, ich will mich nicht über ihn erheben. Schließlich habe ich ja mitgemacht.“
    Koy trieb die vier Pferde in den Geschirren zu noch größerer Eile an. Sie jagten förmlich die Straße entlang, die sich von Nord nach Süd einmal quer durch das Reich der Kleinlinge erstreckter. Daron konnte sich gerade noch im letzten Moment festhalten und erkannte, wie recht die Königin mit ihrer Warnung gehabt hatte.

Kapitel 12
    Bei der Mühle von Brako dem Müller

    Im Morgengrauen erreichten sie die Wassermühle von Brako dem Müller. Sie lag an einem Bach, über den sogar eine kleine Brücke führte, die breit genug war, dass man sie mit einem Pferdewagen überqueren konnte. Auf der anderen Seite des Baches war das Land hügelig, und es gab kaum Bäume.
    Neben der Mühle standen noch ein paar weitere Häuser, zum Teil so winzig, dass noch nicht einmal ein Halbling sie betreten konnte.
    „Dort wohnen Brakos Gesellen, ihre Frauen und Kinder“, erklärte Koy den beiden Elben. „Alles in allem leben hier vielleicht hundert Kleinlinge.“
    „Dies ist also die äußerste Grenze des Kleinling-Reichs“, stellte Daron fest.
    Koy nicke. „Das kann man so sagen.“
    „Woran liegt das? Weil die Zauberkraft des Juwels nicht weiter reicht als hierher?“, fragte Daron. „Oder hausen jenseits der Grenze noch andere feindselige Geschöpfe?“
    Koy lachte. „Nein, die Trorks sind meines Wissens nie so weit nach Süden vorgedrungen, und mit anderen Kreaturen haben die Kleinlinge keinen Ärger. Ich weiß nicht, anscheinend hatte noch nie ein Kleinling das Bedürfnis, auf der anderen Seite des Bachs zu siedeln.“
    Daron streckte die Hand aus und deutete auf die Straße, die sich auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke noch fast hundert Schritt weit fortsetzte und dann plötzlich endete. „Warum bricht die Straße an gerade dieser Stelle einfach ab?“
    Koy zuckte mit den Schultern, zügelte die Pferde und zog dann die Handbremse an. „Ich habe keine Ahnung. Es heißt, dass die Straße ursprünglich noch weiter nach Süden reichen sollte, um neue Handelswege zu eröffnen. Aber aus irgendeinem Grund ist das nie geschehen.“
    „Warum denn nicht?“
    „Weißt du, unsere Kleinling-Verwandten behaupten zwar einerseits, dass sie sich freuen, wenn Besuch kommt, und sie empfangen jeden Händler und jeden Gast zuvorkommend und herzlich, vor allem natürlich, wenn es ein Elb ist, denn die sind besonders selten hier. Aber ich glaube, in Wahrheit wollen sie gar nicht, dass viel mehr andere Wesen ihr Land aufsuchen. Darum haben sie irgendwann entschieden, die Straße nicht fortzusetzen, um es jedem, der hierher gelangen will, nicht allzu leicht zu machen.“
    Ein Schnarchen drang von hinten an Darons feine Elbenohren.
    „Das ist Mik!“, sagte Sarwen. „Und Mok ist unterwegs auch eingeschlafen. Wie die beiden bei dieser Rüttelei Ruhe finden konnten, ist mir wirklich schleierhaft!“
    „Die sind das gewohnt“, erklärte Koy und stieg vom Wagen, und Daron folgte seinem Beispiel.
    „Spürst du etwas von Rarax' Geist?“, wandte er sich mit einem Gedanken an Sarwen und ließ den Blick schweifen. Gleichzeitig versuchte er mit

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