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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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nach kurzer Pause hinzu: „Doch diesmal wird er uns Rede und Antwort stehen müssen!“
    Sarwen lächelte vorsichtig. „Und was dieses Buch des Elnador betrifft …“
    „Ja?“
    „Als Wurfgeschoss gegen die geflügelten Affen scheint es gerade noch geeignet zu sein, aber den Inhalt solltest du schleunigst vergessen!“

    Nach und nach erwachten die Wachen aus ihrem unnatürlichen, offenbar durch Magie herbeigeführten Schlaf.
    Aufgeregte Rufe ertönten überall auf Burg Elbenhaven, während über der Stadt und dem Hafen noch immer eine grauweiße Glocke aus Nebel hing. Nur langsam zog sie sich in Richtung Meer zurück.
    König Keandir stürzte aus dem Palas. Er entriss einem der Wachen, der gerade zu sich gekommen war, den Speer und fasste ihn mit beiden Händen, während er sich umsah.
    Nie zuvor hatte Daron seinen Großvater mit einem so verstörten Gesichtsausdruck gesehen. Er schien kaum fassen zu können, was er sah. All die ansonsten so mutigen Elbenkrieger, deren Aufgabe es war, die Burg und den König zu verteidigen, schliefen entweder noch oder waren gerade dabei zu erwachen.
    „Der Schicksalsbezwinger wurde gestohlen!“, rief der Elbenkönig schier außer sich.
    Aus allen Häusern der Burg strömten die Elben zusammen. Manche hatten sich mit einem Bogen oder einer Einhandarmbrust bewaffnet, andere hatten ein Schwert oder einen Speer in der Hand, und viele hatten sich nur notdürftig Hose und Wams übergestreift, trugen aber weder Schuhe oder Harnisch.
    Der Fährtensucher Lirandil stürzte an der Brustwehr der Burgmauer und blickte in die Ferne. „Ich glaubte erst an eine Sinnestäuschung, als ich die geflügelten Affen von Naranduin sah“, berichtete er. „Doch gleich darauf fielen mir die Augen zu, so als wären mir die Lider durch Magie schwer geworden.“ Er deutete mit ausgestrecktem Arm in den Nebel. „Es wird wohl kaum Sinn haben, sie zu verfolgen.“
    „Aber das müssen wir tun!“, rief König Keandir. „Den Diebstahl des Schicksalsbezwingers dürfen wir uns nicht bieten lassen! Von niemandem! Dieses Schwert ist das Zeichen der Königsmacht und des Elbenreichs!“
    „Seid Ihr sicher, dass er tatsächlich gestohlen wurde, mein König?“, fragte der einäugige Sandrilas.
    „Natürlich bin ich sicher!“, erwiderte Keandir unwirsch. Normalerweise war das gar nicht seine Art. Daron und Sarwen kannten ihren Großvater eigentlich nur ruhig und besonnen. Er hatte auf sie immer gewirkt wie jemand, den nichts erschüttern konnte, der durch nichts aus der Fassung zu bringen war.
    Aber das war nun anders.
    „Ich habe geträumt, was geschehen ist“, erklärte Keandir mit grimmigem Gesicht. „Wie die Nebelgeister durch die Gassen der Stadt schlichen und ihren Schlafzauber verbreitet haben. Und wie die Äfflinge in mein Gemach eindrangen, um den Schicksalsbezwinger an sich zu nehmen. Gegen all das konnte ich nichts tun. Zum Zuschauen war ich verdammt, obgleich ich im Traum jede Einzelheit mitbekam. Wie immer hatte ich den Schicksalsbezwinger neben meinem Nachtlager abgelegt, und im Traum sah ich, wie eine Krallenpranke danach griff. Ich bin mir sicher, dass die Äfflinge das Schwert mitgenommen haben!“
    Keandir wandte sich an Daron und Sarwen. „Ist euch auch ist nichts passiert?“, fragte er sie besorgt.
    „Mit uns ist alles in Ordnung“, beruhigte ihn Sarwen.
    „Gut. Ich weiß nicht weshalb, aber irgendetwas hat mir eingeflüstert, dass diese Kreaturen euch beide entführen wollten. Vielleicht haben meine Sinne auch nur den übergroßen Wunsch eines einzelnen der Äfflinge wahrgenommen.“
    Seit sich der Nebel von der Anhöhe zurückgezogen hatte, auf der sich die eigentliche Burganlage befand, war nirgends noch etwas von einem der geflügelten Affen zu sehen. Allenfalls konnte man mit scharfen Elbenohren in der Ferne noch den Schlag ihrer Flügel und ihr triumphierendes Kreischen hören. Offenbar hatten sie zumindest teilweise erreicht, was sie wollten.
    Der einäugige Sandrilas hob einen der Dreizacke vom Boden auf. Er schloss kurz die Augen und sagte dann: „Ich denke, es ist eindeutig, dass diesen Geschöpfen durch Magie geholfen wurde.“ Er wandte sich an Keandir und fuhr fort: „Das alles ist Teil einer groß angelegten Verschwörung, mein König. Man will Euch und Eure Herrschaft schwächen und vielleicht sogar das Elbenreich zerstören!“
    „Für ihren Schlafzauber bedienten sich die Nebelgeister der Sprache unserer Alten Heimat Athranor“, mischte sich Sarwen ein. „Es

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