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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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den ihr kennt. Oder ihr verändert ihn dadurch. Alles ist möglich.«
    Einige Minuten herrschte Schweigen, dann sprang Barlok auf.
    » Ich frage mich immer mehr, wer oder was du bist, und welche Rolle du bei alldem spielst«, brummte er und starrte Puschel finster an. »Und ich werde das Gefühl nicht los, dass du viel mehr über all das weißt, als du zugibst.« Er wartete einige Sekunden, doch als keine Erwiderung kam, sondern Puschel ihn nur unverwandt angrinste, sprach er weiter. »Du weißt ganz genau, dass wir uns nicht einfach irgendwo verkriechen können, um uns nicht einzumischen. Das haben wir bereits getan, indem wir Harlan bis hierhergebracht haben. Wir können ihn jetzt nicht einfach sich selbst überlassen und hoffen, dass alles gut enden wird. So bleibt uns gar nichts anderes übrig, als weiterhin Einfluss auf die Geschehnisse zu nehmen. Also erzähl kein dummes Zeug, dass wir die freie Wahl in unseren Entscheidungen hätten. Die hatten wir höchstens, bevor du uns zu den Elben geführt hast, aber du selbst hast sie uns genommen.«
    »Wenn meine Worte nur dummes Zeug sind, dann sollte ich wohl besser ganz aufhören zu reden«, maulte Puschel, und genau das tat er auch. Selbst auf Thalinuels Fragen reagierte er nicht mehr, sondern rollte sich zu einem Ball zusammen und tat so, als würde er schlafen.
    Es wurde eine schreckliche Nacht für Barlok. Nach der Wärme im Inneren des Berges wurde es hier draußen rasch kühl, und er fröstelte. Zu gerne hätte er sich an einem Feuer gewärmt, doch konnten sie unmöglich riskieren, eines zu entzünden. Der Schein wäre bis in die Ebene hinunter zu sehen gewesen.
    Auch konnten sie es sich nicht leisten, auf eine Wache zu verzichten. Zu viele Gedanken gingen Barlok im Kopf herum, und er wusste, dass er ohnehin nicht würde schlafen können, deshalb übernahm er die erste Schicht. Grübelnd starrte er in die Dunkelheit und lauschte auf jedes verdächtige Geräusch, doch es blieb alles ruhig.
    Immer wieder warf er einen Blick zu Puschel, der, zusammengerollt, wie er war, im fahlen, alle Farben auslöschenden Mondlicht wie ein hell und dunkel gemusterter Ball aussah. Welches Spiel trieb dieses Wesen, und wie viel wusste es wirklich? Es tat alles, um einen harmlosen Eindruck zu erwecken, und spielte den Narren, aber davon ließ er sich nicht mehr täuschen.
    Solange sie geglaubt hatten, das Tor hätte sie in eine fremde Welt geschleudert, war es ihnen nur darum gegangen, zu überleben und einen Weg zu finden, irgendwie in ihre eigene Welt zurückzukehren. Der hier tobende Krieg und sein Ausgang hatten sie nur am Rande berührt.
    Jetzt hatte sich alles verändert. Mit einem Mal ging es nicht mehr nur um ihr eigenes Schicksal. Was immer sie taten, könnte den Verlauf der Geschichte bis zu seiner eigenen Zeit grundlegend verändern. Nichts würde so bleiben, wie er es kannte, wenn die Schattenmahre diesen Krieg gewannen. Vielleicht würde es Elan-Dhor dann niemals geben, vielleicht würde sein in dieser Zeit noch junges Volk ausgerottet werden.
    Anderseits würde er dann niemals geboren werden und könnte daher auch nicht durch das Tor in die Vergangen heit geschleudert werden, um diese zu verändern …
    In seinem Kopf begann sich alles zu drehen. Die Natur der Zeit und die Möglichkeit, ihren Verlauf zu ändern, war etwas, worüber er nie nachgedacht hatte. Selbst jetzt war er noch nicht völlig davon überzeugt, dass sie sich wirklich in der Vergangenheit statt in einer fremden Welt befanden, er begann allerdings, sich mehr und mehr damit abzufinden.
    Aber war es entgegen Puschels Behauptungen nicht völlig vermessen zu glauben, dass ein einzelner Zwerg und eine Elbin das Schicksal der gesamten Welt verändern könnten? Nein, beantwortete er sich die Frage gleich darauf selbst. Hätte das Tor sie an irgendeinem anderen Ort der Welt ausgespien, hätte alles anders ausgesehen. Stattdessen jedoch hielten ausgerechnet sie unvermutet den Schlüssel zur Zukunft in den Händen.
    In ihrer Begleitung befand sich nicht nur irgendein Junge. Die Hoffnungen des Elbenvolkes ruhten auf ihm. Möglicherweise hing der Ausgang des Krieges allein davon ab, ob es ihnen gelingen würde, ihn lebendig zu seinem Volk zu bringen.
    Nach einigen Stunden merkte Barlok, dass ihm die Augenlider immer häufiger zufielen und er trotz des Aufruhrs in seinem Inneren einzuschlafen drohte. Er weckte Thalinuel und legte sich selbst hin. Fast augenblicklich schlief er ein, aber es wurde ein unruhiger, von

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