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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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für beides brauchte er seine volle Konzentration.
    Von Zeit zu Zeit, wenn er zurückblickte, waren Thalinuel, Harlan oder Puschel verschwunden, manchmal mehrere von ihnen oder alle gleichzeitig, doch lag es nur an der Magie des Jungen, der auf Anweisungen der Elbin hin seine Übungen absolvierte.
    Das Land wurde allmählich flacher, sie hatten den Fuß der Berge fast erreicht. Mit Ausnahme der einen Patrouille war ihnen niemand begegnet, doch würde sich das ändern, sobald sie sich Sorkani näherten und die Nacht hereinbrach.
    »Seid vorsichtig. Hier kommt noch einmal ein etwas steileres Stück, und der Boden ist rutschig«, warnte er und warf einen Blick über die Schulter zurück.
    Nur wenige Schritte hinter ihm standen eines der vierarmigen Ungeheuer und zwei Nocturnen. Trotz der weit nach vorn gezogenen Kapuzen war die weiße, faltige Haut ihres Gesichts zu erkennen.
    Barlok stieß einen Schrei aus, fuhr herum und griff nach seinem Schwert, doch bevor er es ziehen konnte, sprang einer der Nocturnen auf ihn zu, versetzte ihm einen Tritt gegen das Schienbein und wich sofort wieder zurück.
    »Erwischt!«, stieß er mit Puschels Stimme hervor und verwandelte sich gleich darauf in diesen zurück. Auch Thalinuel und der Prinz nahmen wieder ihr normales Aussehen an.
    »Es tut mir leid, wenn wir dich erschreckt haben, das war nicht unsere Absicht«, beteuerte die Elbin.
    »Meine schon, also sprich nur für dich selbst«, feixte Puschel. »O Mann, du hättest dein dummes Gesicht sehen sollen, Blödmann!«
    Barlok presste die Zähne aufeinander und rammte sein halb gezogenes Schwert in die Scheide zurück.
    »Wäre ich nur ein klein wenig schneller gewesen, hätten wir jetzt Ruhe vor dir«, presste er hervor. »Was soll der ganze Unsinn überhaupt?«
    »Es war Harlans Idee. Er wollte zunächst nur einen Scherz machen, aber ich ärgere mich, dass ich nicht selbst darauf gekommen bin«, erklärte Thalinuel. »Es ist einfacher, uns ein anderes Aussehen zu verleihen, als uns komplett unsichtbar zu machen. So wird nicht jedes noch so leichte Nachlassen seiner Konzentration, das zu einem winzigen Flimmern führt, sofort Misstrauen erwecken. Außerdem brauchen wir nicht ständig auf der Hut zu sein, dass uns nicht versehentlich jemand anrempelt.«
    Die Idee war gut, das musste Barlok zugeben, obwohl auch sie Risiken barg. Wie sollten sie reagieren, wenn man sie ansprach? Sie wussten absolut nichts über die Gebräuche und das Verhalten der Nocturnen. Aber sie würden sich in Sorkani frei bewegen können und Urlak hoffentlich schnell finden, wenn er sich noch dort aufhielt.
    Wenn er und seine Truppe hingegen schon weitergezogen waren oder sich weigerten, ihnen zu helfen …
    Bald darauf blieb der Fels der Berge hinter ihnen zurück, und die Landschaft ging in ein gewelltes Hügelland über, in dem sie schon von Weitem gesehen werden konnten.
    »Was glaubst du, schafft er es?«, wandte sich Barlok an Thalinuel.
    »Wir müssen es wohl riskieren.« Sie richtete sich auf und blickte über die Kuppe eines Hügels hinweg. Das Dorf lag nur noch wenige Meilen entfernt. »Es wird viel Landwirtschaft rings um Sorkani betrieben. Die Felder werden uns etwas Sichtschutz gewähren. Ich sehe keine Feldarbeiter, die werden sich wohl erst bei Einbruch der Nacht zeigen.«
    Sie gönnten sich noch einmal eine kurze Rast, ehe sie das letzte Stück ihres Weges in Angriff nahmen, nun bereits getarnt. Puschel saß wieder auf dem Arm des Jungen und war überhaupt nicht zu sehen. Thalinuel und Harlan selbst hingegen waren von echten Nocturnen nicht zu unterscheiden. Sogar die kuttenartigen Gewänder mit den weit in die Stirn gezogenen Kapuzen wirkten wie echt und verliehen ihnen zusätzlichen Sichtschutz. Barlok musterte sie kritisch, dann nickte er.
    »Kannst du mir auch das Aussehen einer der vierarmigen Kreaturen verleihen?«, erkundigte er sich. »In der Rangordnung unserer Feinde scheinen die Nocturnen ganz unten zu stehen, kaum mehr als Sklaven. Diese Ungeheuer hingegen gehören zu den Kriegstruppen und dienen wohl auch als so etwas wie Aufseher. Ich vermute, sie werden nicht sonderlich beliebt sein, sondern eher gefürchtet, und man wird uns nicht so leicht ansprechen, wenn eines von ihnen bei uns ist.«
    Der Prinz blickte ihn einige Sekunden lang scharf an, und als Barlok an sich herabsah, entdeckte er die klobigen Füße und den stämmigen Leib der Ungeheuer, sogar das zweite Paar Arme. Das unterschied den Zauber grundlegend von dem Netz der

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