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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Ungeheuer den Wagen verlassen und sie wieder ihre normale Gestalt angenommen hatten. Auch Harlan und Puschel waren hinausgegangen.
    Barlok fühlte sich wieder so schwach wie zuvor und hatte sich auf sein Lager zurücksinken lassen. »Als du mir die Hand auf die Schulter gelegt hast … Mit einem Mal habe ich mich viel stärker als vorher gefühlt, sonst hätte ich es nie geschafft aufzustehen.«
    »Ich weiß«, antwortete Thalinuel. »Deshalb habe ich etwas von meiner eigenen Kraft auf dich übertragen.«
    »Kannst …«
    »Nein«, fiel sie ihm barsch ins Wort. »Weder kann ich dir über einen längeren Zeitraum hinweg Kraft spenden, noch kann ich es auf absehbare Zeit noch einmal tun. Ich habe nur sehr wenig auf dich übertragen, aber es ist gefährlich und kostet enorm viel Kraft, dies überhaupt zu tun. Kraft, die ich so schnell nicht noch einmal aufbringen kann. «
    »Auf jeden Fall danke ich dir dafür. Ohne deine Hilfe wäre ich verloren gewesen. Die Sitten in dieser Zeit und bei diesen Kreaturen sind wirklich grausam, und nicht nur, was die Craal betrifft. Ich glaube, Urlak hätte sich über meinen Tod womöglich gefreut. Wenn wir in Elan-Dhor jeden getötet hätten, der einmal krank war oder verletzt worden ist, wäre unser Volk vermutlich schon ausgestorben.«
    Langsam setzten sich die Wagen wieder in Bewegung und rumpelten weiter.
    »Mir bereitet diese Vorstellung Sorgen, die Urlak und seine Leute morgen Abend geben sollen«, wechselte Thalinuel das Thema. »Weniger wegen des einen Tages, den wir dadurch verlieren, aber ich fürchte, dass Urlak anschließend die restliche Nacht und den darauffolgenden Tag in diesem Dorf verbringen will. Das könnte für uns gefährlich werden. Wenn nur ein einziger fremder Nocturne aus Neugier heimlich einen Blick in die Wagen wirft und uns in unserer wahren Gestalt zu sehen bekommt …«
    »Das würde auch für die Gaukler den Tod bedeuten. Du musst mit Urlak sprechen, damit wir nach der Vorführung gleich weiterfahren. Er wird wohl einsehen, dass sonst auch für ihn die Gefahr zu groß wäre.«
    »Ich hoffe es. Aber meine Sorge gilt weniger neugierigen Nocturnen als vielmehr Harlan. Ihm ist langweilig, und das macht ihn mürrisch; es wird immer schwerer, ihn unter Kontrolle zu halten. Wenn wir innerhalb einer Stadt sind, wird es fast unmöglich werden, ihn davon abzuhalten, sich auf eigene Faust dort umzusehen.«
    »Auch das noch«, brummte Barlok. »Selbst wenn er das Aussehen eines Nocturnen annimmt, wird er auffallen, und uns kann er nicht tarnen, wenn Craal auftauchen oder dergleichen. Müssen wir es angesichts seiner Kräfte ausgerechnet bei ihm mit dem einzigen geistig zurückgebliebenen Elben zu tun bekommen, dem ich je begegnet bin?«
    »Ich fürchte, das eine geht mit dem anderen Hand in Hand. Es sind seine Kräfte, die seinen Verstand gebeugt und niedergedrückt haben, und vielleicht ist es auch besser so. Ein Wesen, das so große Macht und dazu noch einen scharfen Verstand besitzt – wer weiß, ob es den Verlockungen widerstehen könnte, sich zu einem Herrscher aufzuschwingen, der noch schrecklicher als die Schattenmahre wäre. So jedoch besteht diese Gefahr nicht. Harlan ist ein sanftmütiger Junge – wenn er seine Kräfte missbraucht, dann höchstens aus seinem kindlichen Temperament heraus. Er wird lernen, dieses ebenso wie seine Magie besser zu beherrschen.«
    »Mir scheint, zumindest Letztere beherrscht er dank dir mittlerweile ganz hervorragend. Während der ganzen Zeit, in der der Craal hier war, hat er scheinbar ohne große Mühe unsere Tarnung perfekt aufrechterhalten. Du hast wirklich gute Arbeit geleistet.«
    Thalinuel seufzte.
    »In einer einzelnen Eichel kann eine ungeheure Kraft schlummern. Wenn man sie in der Erde legt, mag daraus einst die größte und stärkste Eiche werden, die es je gab. Aber dieser Prozess braucht Zeit. Wie stark ein Schössling auch sein mag, er kann nicht in wenigen Tagen zu einem stattlichen Baum heranwachsen.«
    Barlok nickte bedächtig.
    »Bei uns heißt es, es reicht nicht aus, ein Stück Kohle zusammenzupressen, um es in einen funkelnden Diamanten zu verwandeln, aber gemeint ist das Gleiche. Manche Dinge brauchen ihre Zeit. Aber was hat das mit Harlan zu tun?«
    »Der Junge ist wie so eine Eichel, eine Supereichel gewissermaßen, vermutlich die stärkste, die es je gab. Doch für jemanden, der nie in der gezielten Anwendung von Magie ausgebildet wurde, hat er einfach zu schnell gelernt, seine Fähigkeiten

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