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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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an und führte anscheinend höher in die Berge hinauf, er schied also aus. Die anderen jedoch führten beide in die Tiefe.
    »Schwer zu sagen. Wir werden uns wohl auf gut Glück für einen davon entscheiden müssen«, brummte Barlok.
    »Ja, ja, das kommt davon. Wenn man schon in den Bergen herumkraxelt, sollte man wenigstens den richtigen Weg kennen«, ertönte plötzlich eine piepsige Stimme hinter ihnen.
    Barlok fuhr herum, zog noch in der Bewegung sein Schwert und starrte verblüfft auf das kaum mehr als einen halben Meter große Wesen mit dem in allen Regenbogenfarben glänzenden Fell, das wie aus dem Nichts zwischen den Felsen aufgetaucht war und seinen Blick mit einem breiten Grinsen auf dem katzenähnlichen Gesicht erwiderte.
    »Was …«
    So bizarr und harmlos das Wesen auch aussah, Barlok vergaß keinen Moment, dass sie sich in einer feindseligen Welt befanden, in der er bei jeder Lebensform, die ihm begegnete, zunächst einmal davon ausgehen musste, dass sie eine Gefahr darstellte. Deshalb überwand er seine Überraschung sofort und machte sich für den Moment erst gar keine Gedanken darüber, woher das Wesen so plötzlich gekommen war und was es wollte. Stattdessen trat er einen raschen Schritt nach vorn und streckte sein Schwert vor, um es ihm an den Hals zu pressen.
    Es gelang ihm nicht. Wieselflink duckte sich das seltsame Wesen und wich mit einigen raschen Sätzen zur Seite aus. Kaum dass es sich in sicherer Entfernung befand, streckte es Barlok die Zunge heraus.
    »He, ist das vielleicht eine Art, jemanden ohne Grund gleich mit dem Schwert zu bedrohen?«, zeterte es und zupfte das Tuch zurecht, das es um den Kopf gebunden hatte. Um die Körpermitte trug es einen Gürtel, in dem ein Messer steckte. »Typisch Zwerg, was kann man von so ungehobelten Kerlen auch anderes erwarten? Ihr hingegen seid da sicher völlig anders, schöne Elbenherrin. Warum bloß gebt Ihr Euch mit so einem groben Klotz ab?«
    Das Wesen machte einen übertrieben formvollendeten Diener. Dabei senkte es für einen kurzen Moment seinen Blick. Als es ihn wieder hob, war Thalinuel bereits bei ihm, packte es an der Kehle und hob es mühelos mit einer Hand hoch.
    »Schluss jetzt mit dem Unsinn!«, sagte sie scharf. »Du sagst uns sofort, wer du bist und woher du kommst. Und am besten auch noch einen guten Grund, warum ich dir nicht auf der Stelle den Hals umdrehen soll.«
    »Anscheinend habe ich mich in dir getäuscht«, krächzte das Wesen. »Die schlechten Manieren sind wohl ansteckend. Und dabei wollte ich nur höflich sein. Aber wenn ihr es anders haben wollt – bitte.«
    Im nächsten Moment plusterte es sein buntes Fell auf. Thalinuel stieß einen gedämpften Schrei aus, und ihr Griff löste sich. Mit dem Geschick und der Schnelligkeit einer flüchtenden Spinne hastete das Wesen an den Felsen hinauf und verharrte erst außerhalb ihrer Reichweite auf einem Vorsprung in mehreren Metern Höhe.
    »Du hast mich gestochen!«, stieß Thalinuel hervor. Sie schüttelte ihre Hand. Zahlreiche kleine Wunden, aus denen winzige Blutstropfen quollen, bedeckten die Handfläche. Sie ballte die Faust und schüttelte sie in Richtung des Wesens. »Na warte, du Knirps, das bekommst du zurück!«
    »Dann hol mich doch!«, rief das Wesen. Es hatte sein Messer gezogen und fuchtelte grinsend damit herum. »Du hast doch angefangen und bist selbst schuld. Hättest du auch anders haben können, wenn du ein bisschen netter gewesen wärst.«
    »Sag uns endlich, wer du bist und was du von uns willst!«, knurrte Barlok ärgerlich. Er trug einen gut ausbalancierten Dolch in seinem Gürtel, sowie mehrere Wurfsterne. Einen Moment lang überlegte er, ob er versuchen sollte, das Wesen damit zu töten, doch so schnell, wie es war, würde es ihm wahrscheinlich nicht gelingen. Außerdem sträubte sich etwas in ihm dagegen. So großmäulig es auch war, machte es nicht den Eindruck, als ob es wirklich böse wäre. Wenn es gewollt hätte, hätte es Thalinuel sonst sicherlich schwerer verletzen können. Anscheinend vermochte es die Spitzen seines Fells in gefährliche Stacheln zu verwandeln, doch hatte es sich nur befreit, nachdem die Elbin es gepackt hatte.
    »Euch meinen Namen sagen? So weit kommt es noch, ich bin ja nicht verrückt«, spottete es und schnitt erneut Grimassen. »Und wer behauptet, dass ich etwas von euch will? Warum stellt mir bloß jeder die gleichen blöden Fragen, das wird auf Dauer langweilig. Vielleicht solltet ihr lieber mal überlegen, was ihr

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