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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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tatsächlich auch morgen noch regnen, können wir uns immer noch nach Süden wenden und ein gutes Stück westlich an Gormtal vorbei auf die Südroute ausweichen.«
    »Wie Ihr meint – Ihr gebt die Befehle. Wir werden …«
    Seine weiteren Worte gingen in einem furchtbaren Blubbern unter. Ein Schwall Blut quoll über seine Lippen. Entsetzt starrte Calafax auf den Pfeil, der die Kehle des Söldners durchbohrt hatte, dann kippte Durilac im Sattel zur Seite und stürzte von seinem Pferd. Das Tier wieherte schrill, stieg auf die Hinterbeine und preschte davon. Der Leichnam des Kriegers blieb mit einem Bein im Steigbügel hängen und wurde mitgeschleift.
    Schreie klangen heran. Weitere Krieger stürzten von Pfeilen getroffen von ihren Tieren. Fassungslos starrte Calafax auf das Chaos, das sich um ihn herum ausbreitete. Es dauerte einige Momente, bis er überhaupt richtig verstand, dass sie angegriffen wurden. Panik erfasste ihn.
    Um ihn herum herrschte völliges Durcheinander. Zu plötzlich und überraschend war der Überfall erfolgt, und da Durilac zu den ersten Opfern gehört hatte, war niemand da, der Befehle gab. Aber das Chaos dauerte nur wenige Sekunden an, dann hatten sich die Söldner von ihrem Schrecken erholt. Nun bewiesen sie, dass sie ihr Geld wert waren und auch mit solchen Situationen umgehen konnten. Die Pfeile waren von der rechten Seite gekommen, wo zahlreiche Findlinge und andere Felsbrocken sowie diverses Buchwerk auf den Hügeln natürlichen Schutz boten.
    »Geht hinter den Wagen in Deckung!«, brüllte einer der Krieger. Gleichzeitig zog er sein Schwert, dann trieb er sein Pferd an und preschte zusammen mit den anderen Söldnern den Hügel hinauf.
    Endlich überwand Calafax seine Lähmung. Er sprang hastig von seinem Pferd und kauerte sich hinter einen der Karren, um vor weiteren Pfeilen geschützt zu sein. Auch der Kutscher war vom Bock gesprungen und duckte sich furchtsam neben ihn. Über die Ladefläche hinweg beobachtete Calafax, was weiter geschah.
    Die Söldner hatten den Hügel bereits fast bezwungen, als sich hinter den Felsen und Büschen plötzlich zahlreiche Gestalten aufrichteten. Die Unbekannten waren in dunkle, bodenlange Kutten gekleidet, ihre Gesichter unter hochgeschlagenen Kapuzen verborgen. Es waren mindestens sechs oder sieben Dutzend, wesentlich mehr als die Söldner, wie Calafax mit Schrecken registrierte. In den Händen hielten sie lange Speere.
    Zu spät erst erkannten die Reiter die Falle. Einige versuchten ihre Pferde noch herumzureißen, aber den wenigsten gelang es. Die meisten ritten direkt in den Wall aus stählernen Speerspitzen hinein, der plötzlich vor ihnen aufragte, und wurden davon durchbohrt. Wenn es einem von ihnen gelang, einem Speer auszuweichen oder ihn mit dem Schwert beiseitezuschlagen, wurde er angesichts der zahlenmäßigen Überlegenheit ihrer Feinde von einem anderen getroffen.
    Binnen weniger Augenblicke lagen die meisten Söldner tot oder verletzt am Boden. Diejenigen, die nur verwundet waren, starben nur Sekunden später, als die Wegelagerer über sie herfielen, um ihr grausiges Werk zu vollenden.
    Kaum eine Handvoll Reiter waren dem Angriff entkommen. Weitere Gestalten richteten sich hinter den Felsen auf. Fassungslos sah Calafax, dass es sich um Elben handelte, die Bögen in den Händen hielten. Unter ihren Pfeilen fielen auch die letzten Reiter.
    Die Panik überwältigte ihn vollends, löschte jeden klaren Gedanken aus. Sein Geleitschutz war tot, die Männer, die sein Leben und seine Waren schützen sollten. Seine Fracht war ihm in diesem Moment völlig egal. Sollte sie den Wegelagerern ruhig in die Hände fallen, wenn er nur selbst mit dem Leben davonkam.
    Von Angst getrieben, fuhr er herum und begann zu rennen, so schnell er nur konnte. Auch auf der anderen Seite des Weges gab es Felsen und Buschwerk. Wenn es ihm gelang, sich dort zu verstecken …
    Das Letzte, was er in seinem Leben spürte, war ein feuriger Schmerz, der durch seinen Rücken fuhr, als ein Pfeil ihn traf. Niemals würde er ein Gehöft besitzen und seinen eigenen Acker bestellen. Als Calafax stürzte und auf dem Boden aufschlug, war er bereits tot.
    »Es befinden sich viele wertvolle Waren bei der Fracht, die wir gut brauchen könnten«, sagte Aila. »Vor allem die Waffen sind sehr viel besser als unsere. Es wäre Verschwendung, sie einfach wegzuwerfen. Warum dann überhaupt dieser ganze Überfall?«
    »Ich habe meine Gründe! Willst du diese etwa in Frage stellen?«, herrschte

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