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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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führte, brauchten sie noch ein wenig länger als für den Hinweg, bis sie den kleinen Talkessel mit knurrendem Magen wieder erreichten.
    »Da seid ihr ja wieder. Habe ich euch nicht gleich gesagt, dass der Weg nirgendwo hinführt?« Das Fellwesen saß immer noch in mehreren Metern Höhe auf einem der Felsen, hatte seine winzigen Beine übereinandergeschlagen und grinste von einem Ohr zum anderen. »Ich hoffe, ihr habt euch keine Blasen gelaufen. Das kommt davon, wenn man alles besser weiß und gute Ratschläge in den Wind schlägt.«
    »Wir haben einen Fehler gemacht«, gab Thalinuel zu. »Was ist mit den beiden anderen Wegen? Kannst du uns sagen, auf welchem von ihnen wir ins Tal hinuntergelangen?«
    »Sicher kann ich das«, feixte das Wesen. »Aber warum sollte ich das wohl tun? Ihr habt versucht, mich umzubringen, da wäre ich ja schön blöd, wenn ich euch zum Dank auch noch helfen würde.«
    »Aber das stimmt nicht!«, protestierte die Elbin. »Wir sind fremd hier und wollten nur sichergehen, dass du keine Gefahr für uns darstellst.«
    »Ha, keine Gefahr, wenn ich das schon höre! Jetzt werdet ihr auch noch beleidigend. Ich bin ein großer und gefürchteter Kämpfer und bilde für jeden eine Gefahr!« Das Wesen plusterte sich auf und legte demonstrativ eine Hand auf den Griff des winzigen Schwertes in seinem Gürtel. »Macht nur weiter so, eure Aussichten, dass ich euch helfe, verschlechtern sich mit jedem Augenblick. Ich weiß gar nicht, warum ich mich überhaupt noch mit euch abgebe.«
    »Das frage ich mich umgekehrt auch«, stieß Barlok mit aufkeimendem Zorn hervor. »Wir haben wirklich Wichtigeres zu tun, als uns mit einem Puschel wie dir herumzuärgern.«
    »Klar doch, zum Beispiel, euch zu verlaufen.« Das Wesen grinste erneut, kniff dann ein Auge zu und spähte mit dem anderen misstrauisch zu ihnen herunter. »Und was ist eigentlich ein Puschel? Ich will nicht, dass ihr mich so nennt. Ist das schon wieder eine Beleidigung?«
    »Verschwinden wir von hier«, wandte sich Barlok anstelle einer Antwort an die Elbin. »Dieses Ding führt uns ja doch nur an der Nase herum. Wahrscheinlich kennt es den richtigen Weg selbst nicht.«
    » Ding? «, zeterte das Wesen. »Wer ist hier ein Ding ? Pah, dann lauft doch in euer Unglück. Wenn ich hier doch nur angegriffen und beleidigt werde und ihr mir nicht glaubt, dann sage ich ab jetzt gar nichts mehr.«
    »Hoffentlich. Was für eine Wohltat.«
    »Es sei denn, ihr entschuldigt euch auf der Stelle bei mir.«
    »Ich denke, du wolltest nichts mehr sagen.«
    »Nur, wenn ihr euch nicht bei mir entschuldigt.«
    »Was wir nicht haben und auch nicht werden.« Barlok verdrehte die Augen und wandte sich ab. »Ich denke, wir sollten es mit dem anderen abwärts führenden Weg versuchen.«
    »Eine tolle Idee. Könnt ihr fliegen?«
    Barlok reagierte nicht auf die Worte, doch Thalinuel konnte der Versuchung nicht widerstehen.
    »Wieso?«
    »Weil der Pfad noch Meilen und Meilen weiterführt und dann an einem so tiefen Abgrund endet, dass … Aber euch ist ja sowieso egal, was ich sage, also brauche ich gar nicht erst weiterzuerzählen.«
    »Und wenn wir uns entschuldigen und dich darum bitten?«, fragte Thalinuel. Ohne sich abgesprochen zu haben, ergänzten sie sich hervorragend, obwohl Barlok allmählich immer stärker bezweifelte, dass sich die Mühe überhaupt lohnte.
    »Dann wäre … Nein, dafür ist es jetzt zu spät, selbst schuld. Ihr habt mich zu Tode beleidigt und mich zutiefst in meiner Ehre gekränkt. Jetzt seht gefälligst zu, wie ihr allein zurechtkommt.« Demonstrativ wandte das Wesen den Kopf ab.
    »Komm schon, wir brauchen diesen Puschel doch gar nicht«, sagte Barlok. »Wenn der eine Weg in einen Abgrund führt, dann nehmen wir eben einfach den anderen. Falls wir dort auch Flügel brauchen, werden wir es schon selbst merken.«
    Er trat zwei Schritte auf die Abzweigung zu, als er hinter sich ein Lachen hörte.
    »Flügel könnt ihr da auch brauchen, aber vor allem hoffe ich, dass euch nicht so schnell kalt wird. Der Weg führt zu den Pässen über das Gebirge hinauf, und die sind dick verschneit. Aber wenn euch doch noch Flügel wachsen sollten, könnt ihr euch von dort ja wie die Adler hoch in die Lüfte schwingen.«
    »Also gut«, sagte Thalinuel, mühsam beherrscht. Barlok wandte sich wieder um. »Hören wir auf mit dem Spielchen. Du weißt, dass wir dich dazu bringen wollten, uns das mitzuteilen, und wir wissen, dass du uns genau das verraten wolltest. Was wir

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