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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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wollt, aber um auf so eine Idee zu kommen, scheint ihr wohl zu blöd zu sein.«
    Barlok wandte sich ab und beschloss, die Nervensäge zu ignorieren, auch wenn es ihm nicht behagte, eine unbekannte Kreatur in ihrem Rücken zurückzulassen. Sogar wenn sie an sich keine Gefahr für sie darstellte, konnte sie doch andere alarmieren und auf ihre Spur bringen, aber dieses Risiko ließ sich wohl nicht vermeiden.
    »Ich denke, wir sollten diesen Weg nehmen«, sagte er und deutete auf eine der Abzweigungen. »Er verläuft etwas steiler als der andere, und Eile ist für uns jetzt das Wichtigste.«
    »Ach ja?«, kommentierte das bunte Fellwesen. »Ich weiß ja nicht, wohin ihr so eilig wollt, aber dieser Weg führt euch bestimmt nicht hin. Ihr solltet lieber auf mich hören, wenn ihr nicht völlig umsonst durch die Gegend laufen wollt.«
    Barlok kümmerte sich nicht weiter darum. Er warf nicht einmal einen Blick zurück, sondern stapfte entschlossen los. Thalinuel folgte ihm zögerlich.
    »Wir hätten es vielleicht fragen sollen, wovon es sich hier oben ernährt«, bemerkte sie, als sie außer Hörweite waren.
    »Und uns von ihm vergiften lassen?«, fragte Barlok, dessen zwergisches Grundmisstrauen gegen alles und jeden aufflammte. »Wir können ihm nicht trauen. Was, denkst du, war das überhaupt für eine Kreatur?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, erwiderte die Elbin. »Einem solchen Wesen bin ich noch nie zuvor begegnet oder habe auch nur davon gehört. Aber es schien mir weder abgrundtief böse noch übermäßig gefährlich zu sein, und deshalb passt es nicht in eine von den Schattenmahren beherrschte Welt. Neben versklavten Opfern dulden sie nur Hörige und Dienerkreaturen, die ebenso bösartig wie sie selbst sind und aus purem Vergnügen töten und Schrecken verbreiten. Wahrscheinlich hätte dieses Wesen mir mit seinen Stacheln die ganze Hand durchlöchern können, aber das hat es nicht getan, sondern sich nur befreit.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Ich weiß nicht recht. Mir fallen nur zwei Möglichkeiten ein. Entweder hat es uns geschickt etwas vorgemacht, oder …« Sie brach ab und blieb stehen.
    »Oder was?«
    »Oder diese Welt wird noch nicht völlig von ihnen beherrscht. Vielleicht ist es ihnen erst vor kurzer Zeit gelungen, hier einzufallen, und es existiert noch Widerstand. In diesem Fall gäbe es auch für uns noch Hoffnung.«
    Jähe Aufregung loderte wie eine Stichflamme in Barlok hoch. Er hatte sich innerlich bereits weitgehend damit abgefunden gehabt, dass ihn in dieser Welt nichts weiter als ein unrühmlicher Tod erwartete und es nur noch darum ging, wie er starb, doch wenn Thalinuels Vermutung zutraf, dann sah alles mit einem Mal wieder völlig anders aus. In diesem Fall bestand die Möglichkeit, auch hier noch Heldentaten zu vollbringen und gegen das Böse zu kämpfen, wenn auch nicht für Elan-Dhor und sein eigenes Volk, sofern es nicht auch hier Zwerge gab, und irgendwann ein seinem Leben angemessenes Ende zu finden.
    Beflügelt von diesen Gedanken setzten sie ihren Weg schneller als bislang fort. Ungeachtet der Behauptung des Fellwesens schienen sie die richtige Entscheidung getroffen zu haben, denn auf dem Pfad kamen sie leicht voran, ohne auf nennenswerte Hindernisse zu stoßen, zudem führte er beständig abwärts – so lange zumindest, bis er nach gut einer halben Stunde ein Stück hinter einer Biegung an einer Dutzende Meter hohen Felswand endete.
    Barlok fluchte erbittert und ließ sich auf einen Gesteinsbrocken sinken.
    »Also hat dieser bunte Puschel doch nicht gelogen«, stieß er hervor. »Unter diesen Umständen müssen wir noch froh sein, dass wir nicht den ganzen Tag unterwegs waren, um dann erst zu merken, dass wir in eine Sackgasse geraten sind.«
    »Was nichts daran ändert, dass wir trotzdem wieder zurück müssen. Hier geht es jedenfalls nicht weiter, und wir sind auch an keine Abzweigung gekommen.« Sie zögerte kurz. »Aber wenn dieses stachelige Fellknäuel immer noch da ist, kann es uns vielleicht ja tatsächlich weiterhelfen.«
    Barlok verzog skeptisch das Gesicht.
    »Auch wenn es in diesem Fall die Wahrheit gesagt hat, heißt das noch lange nicht, dass ich ihm nun vertraue.«
    »Das tue ich auch nicht, dafür wissen wir viel zu wenig über dieses Wesen. Dennoch könnte es uns vielleicht nützlich sein. Wir müssen natürlich höllisch aufpassen, aber bislang zumindest ist die Zahl unserer potentiellen Verbündeten nicht gerade riesig.«
    Da der Weg zurück aufwärts

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