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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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angreifen können.
    »Wur de auch Zeit, wenn du nicht in seinem Magen landen willst«, zeterte Puschel. Auch weiterhin warf er mit Steinen auf den Wurm, der auf jeden Wurf reagierte, selbst wenn einer der Steine ihn nicht traf. Sein Kopf zuckte hin und her, und jedes Mal klappte sein Schrecken erregendes Maul zu. Doch so viel die Bestie auch um sich schnappte, sie traf nichts als Luft, was sie zu noch größerer Raserei trieb.
    Selbst als keine weiteren Steine sie mehr trafen, zuckte ihr Schädel immer noch wild hin und her, doch begann sie allmählich, sich wieder in die Öffnung in der Felswand zurückzuziehen.
    Barlok wagte sich auch weiterhin nicht zu rühren. Genau wie Thalinuel verharrte er bewegungslos und wartete, bis der Felsenwurm wieder vollständig im Inneren des Berges verschwunden war. Dann erst atmete er auf und steckte sein Schwert in die Scheide zurück.
    »Das war knapp«, keuchte Thalinuel und lächelte dankbar zu dem Fellwesen hinauf. »Wir stehen in deiner Schuld. Wenn du nicht gewesen wärst …«
    »Dein Dank ist mir Lohn genug, holde Elbenmaid«, erwiderte es, sprang auf und verbeugte sich. »Und wenn dieser Blödmann da den Wurm nicht gereizt hätte, hätte es erst gar keine Schwierigkeiten gegeben. Aber nein, typisch Zwerg, immer den Helden spielen.«
    Zornig starrte Barlok das Wesen an, verkniff sich aber eine Antwort. Vermutlich hatte es ihnen gerade tatsächlich das Leben gerettet, wenn er sich auch noch unschlüssig war, aus welchen Gründen es so gehandelt hatte. Misstrauisch trat er näher an die Öffnung heran, darauf gefasst, dass der Felsenwurm erneut daraus hervorschießen könnte, doch nichts geschah. In dem Gestein klaffte ein kreisrunder Stollen mit dem Durchmesser der Bestie, doch sie selbst war verschwunden.
    »Auch wenn wir dem Wurm entkommen sind, sind wir dennoch verloren, wenn wir keinen Weg in die Ebene hinab finden«, sprach Thalinuel weiter. »Du sagtest, es gäbe noch weitere Wege. Wenn wir sie nicht finden, sind wir dazu verurteilt, hier an Hunger zu sterben. Da wäre es gnädiger gewesen, wenn uns der Wurm getötet hätte.«
    Puschel legte den Kopf schief.
    »Soll das heißen, dass ihr mich um Hilfe bittet?«
    »Wenn du darauf bestehst – ja, wir bitten dich.«
    »Auch der blöde grobe Klotz?«
    Barlok biss die Zähne zusammen und ballte die Fäuste. Der bunte Fellball wusste genau, dass sie auf ihn angewiesen waren, und kostete seine Überlegenheit voll aus. Das Schlimmste war, dass Barlok nicht einmal wusste, ob die Wege wirklich im Nichts endeten oder ob sie auch aus eigener Kraft aus dieser Klemme herauskämen. Leider konnten sie es nicht darauf ankommen lassen. Sie konnten sich nicht stundenlang durch das Gebirge quälen, nur um dann festzustellen, dass der Weg wirklich nirgendwohin führte. Der Hunger, den sie litten, war nicht mehr einfach nur unangenehm, sondern würde schon bald an ihren Kräften zu zehren beginnen und sie schwächer und schwächer werden lassen.
    Thalinuel versetzte ihm einen Stoß mit dem Ellbogen.
    »Los, nun bitte ihn schon, oder willst du vor lauter Sturheit lieber sterben?«, raunte sie ihm zu.
    Wäre er allein gewesen, hätte Barlok es vielleicht sogar darauf ankommen lassen, aber er wollte die Elbin nicht unter seinem Stolz leiden lassen.
    »Ich … bitte dich, hilf uns«, presste er hervor, obwohl es ihn alle Überwindung kostete. Er schwor sich, es dieser verrückten Kreatur bei passender Gelegenheit heimzuzahlen.
    »Na also, war das jetzt so schwer? Und weil du so brav warst, verzichte ich auch auf eine Entschuldigung dafür, dass ihr mir vorher nicht geglaubt habt.« Das Wesen stand umständlich auf. »Wenn ihr die verborgenen Wege finden wollt, dann kommt erst einmal herauf zu mir.«
    Die Felsen waren glatt und steil, das Klettern mühselig. Barlok war entschlossen, ihrem neuen »Freund« den Hals umzudrehen, wenn sich dies wieder nur als ein Jux entpuppen sollte.
    Doch dem schien nicht so zu sein. Als sie den Felsvorsprung erreichten, wies dieser auf eine Öffnung im Gestein, die durch einige große Felsbrocken so gut verdeckt wurde, dass man sie erst sehen konnte, wenn man unmittelbar davorstand. Sie war nicht so kreisrund wie die von dem Wurm geschaffene, aber dafür deutlich größer, vor allem höher. Selbst Thalinuel musste es möglich sein hindurchzugehen, ohne sich bücken zu müssen.
    »Wege im Berg! Ho, das lasse ich mir gefallen!«, rief Barlok. Als Zwerg fühlte er sich unter der Erde wesentlich wohler als an der

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