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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Kreatur zu kennen«, ergriff er erstmals an Alanion gewandt das Wort. »Und du scheinst sie nicht gerade zu mögen. Was weißt du über sie?«
    »He, du brauchst gar nicht so zu tun, als ob ich nicht da wäre«, rief Puschel. »Ich sitze hier. Warum fragst du mich nicht selbst, unhöflicher Grobian?«
    »Fast nichts«, erwiderte Alanion, ohne darauf zu achten. »Dieses Wesen tauchte vor einigen Tagen plötzlich auf, reißt Possen und spuckt große Töne, aber es weigert sich, uns etwas über sich selbst zu verraten. Wenn …«
    »Und das mit gutem Grund! Wer traut schon einem Elben? Alles, was du wüsstest, würdest du doch spätestens jetzt weitertratschen.«
    »Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir es ergriffen und notfalls getötet, wenn es mit seinem Wissen nicht herausrücken will«, fuhr Alanion unbeirrt fort. »Aber aus mir unbekannten Gründen hat der Prinz verboten, etwas gegen dieses Wesen zu unternehmen, und angeordnet, dass es sich frei überall bewegen darf.«
    »Der Prinz? Ist er der Kommandant dieses Stützpunkts?«
    »Nein, nicht direkt, ich führe das Kommando. Er ist …« Alanion zögerte, dann schüttelte er den Kopf. »Das ist eine Angelegenheit, die lebenswichtig für unser ganzes Volk ist. Deshalb kann ich Außenstehenden gegenüber nicht darüber sprechen.«
    »Demnach misstraut ihr uns noch immer«, stellte Barlok mit Bitterkeit in der Stimme fest.
    »Nein, das ist es nicht. Versteh mich nicht falsch, es handelt sich nicht um Misstrauen. Aber der Feind darf unter gar keinen Umständen davon erfahren. Damit will ich dir nicht unterstellen, dass du willentlich zum Verräter würdest, aber so wie wir hat auch der Feind die Möglichkeit, jemandem Wissen gegen dessen Willen zu entreißen. Jeder von uns hier würde eher sterben, als in Gefangenschaft zu geraten und dort womöglich etwas preiszugeben, und wir Elben haben die Möglichkeit, uns mittels eines geistigen Befehls rechtzeitig zu töten. Gilt das auch für dich?«
    »Nein«, gab Barlok zu. Zwar würde er auch unter Folter niemals etwas verraten, aber er hatte vorhin selbst erlebt, wie leicht es anderen möglich war, in seinen Kopf einzudringen und sich alle gewünschten Informationen auf diese Art zu beschaffen. Dabei würden die Schattenmahre und ihre Diener sicherlich wesentlich rücksichtsloser vorgehen als die Elben.
    »Auch ich beherrsche diese Fähigkeit nicht«, ergänzte Thalinuel. »Entweder haben die Elben in unserer Welt sie niemals erlernt, oder das Wissen darum ist bei uns verloren gegangen. Unter diesen Umständen ist es sicherer, wenn ihr uns nicht in alles einweiht.«
    »Wie wäre es, wenn ihr Dummköpfe ganz aufhört, miteinander zu sprechen?«, schlug Puschel vor. »Wäre doch die einfachste Lösung. Dann kann niemand mehr irgendwas vom anderen verraten.«
    »Bei den Mahren, es reicht mir endgültig mit dir.« So blitzartig, dass Barlok der Bewegung mit Blicken kaum folgen konnte, sprang Alanion auf und griff über den Tisch nach dem Wesen, doch noch schneller sprang es von Thalinuels Schoß herunter und wich ein paar Schritte zurück. Aus sicherer Entfernung schnitt es dem Elb eine Grimasse und war gleich darauf zwischen den Tischen verschwunden.
    »Sorgt dafür, dass es nicht noch einmal in unsere Nähe kommt!«, befahl Alanion zornig und setzte sich wieder. »Dieses Ungeheuer treibt mich noch in den Wahnsinn. Manchmal denke ich, dass es nicht mehr als eine besonders heimtückische Geheimwaffe des Feindes ist.«
    »Sind alle in seinem Volk so?«, fragte Thalinuel.
    »Dieser eine reicht mir schon. Ich weiß nichts über sein Volk; er ist der Einzige seiner Art, dem ich bislang begegnet bin. Und hoffentlich wird er auch der Einzige bleiben. Er widersetzt sich jeglicher Ordnung und verbreitet nur Chaos, und allein das macht ihn im Grunde schon zu unserem Feind.« Alanion seufzte. »Aber hören wir auf, über dieses Fellknäuel zu sprechen. Allem Anschein nach ist es harmlos, und wir haben wahrlich größere Probleme. Was habt ihr nun vor? Ihr seid in dieser für euch fremden Welt gestrandet.«
    »Was ist mit dem Tor, durch das wir hergekommen sind?«, fragte Barlok. »Können wir nicht auf dem gleichen Weg auch wieder zurückkehren?«
    »Ich fürchte, das wird nicht möglich sein. Das Tor ist mit Sicherheit geschlossen und hat sich nur bei eurer Ankunft kurzzeitig geöffnet, sonst hätten wir es längst entdeckt. Zwar wären auch wir in der Lage, es zu öffnen, aber mit unwägbaren Risiken. Niemand von uns beherrscht

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