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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Wachposten stationiert, im Falle einer Gefahr würden die Schrate sie rechtzeitig warnen.
    Durch einen schmalen Spalt, der durch eine vorragende Felsnase gut getarnt war, gelangten sie ins Freie. Es war früher Morgen, die Sonne war gerade erst über den Horizont geklettert.
    Ein Stückweit mussten sie einem eingeschnittenen Bergpfad folgen, dann wurden die Felsen zu ihrer Linken niedriger und ermöglichten schließlich einen Blick über die südlichen Landstriche.
    Der Anblick war völlig anders als im Norden. Hier gab es keine verheerten und verbrannten Gebiete, das Land war hügelig und fruchtbar, es wurde sogar bestellt. Große Tierherden grasten auf Weiden, zudem gab es Felder, auf denen Getreide angebaut wurde. Vereinzelt waren Dörfer zu sehen.
    »Wer wohnt dort?«, fragte Thalinuel verblüfft. »Ich hätte nicht erwartet, dass die Horden der Finsternis in ganz normalen Häusern wohnen, Vieh züchten und Felder bestellen.«
    »Auch die Heere der Schattenmahre müssen ernährt werden«, antwortete Alanion. »Hauptsächlich übernehmen die Nocturnen diese Aufgabe, auch wenn sie damit nicht glücklich sind. Von den Völkern, die den Schattenmahren dienen, sind sie das schwächste und sind deshalb am ehesten im Krieg zu entbehren. So bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich dem Befehl der Mahre zu beugen und sich um die Versorgung der Heere zu kümmern. Aber täuscht euch nicht. Auch sie sind grausam und böse, zumindest die meisten von ihnen. Sie beten die Götter des Chaos und der Finsternis an und vollziehen schreckliche Rituale, um ihnen zu huldigen.«
    »Auch in unserer Welt gab es einst Nocturnen«, berichtete Thalinuel. »Es scheint, dass das Leben überall ähnliche Wege einschlägt.«
    »Wir glauben eher, dass sie mit den Schattenmahren und den anderen Kreaturen des Bösen einst auf unsere Welt kamen, so wie auf viele andere. Offenbar auch auf eure«, entgegnete Alanion. »Mittels der Tore haben sich die Mahre über zahlreiche Welten ausgebreitet und sie bevölkert.«
    »Und wenn es gelingt, sie irgendwo zu besiegen, wie es bei uns vor langer Zeit der Fall war, dann erobern sie neue Welten«, fügte Thalinuel düster hinzu. »So wie diese, auf die sie anscheinend erst lange nach unserer gekommen sind. Ein ewiger Kreislauf, solange es nicht gelingt, sie zu töten.«
    »Man kann einen Schattenmahr nicht töten!«
    »Ich habe noch kein Ungeheuer erlebt, das man nicht zur Strecke bringen kann«, grollte Barlok. »In manchen Fällen ist es nur schwerer als in anderen.«
    Alanion zuckte mit den Achseln.
    »Zumindest haben wir noch keinen Weg gefunden. Vielleicht wird es dem Prinzen …« Er brach ab. »Es ist müßig, darüber zu spekulieren. Seht ihr die großen Trecks?«, fragte er und deutete ins Tal hinab. »Sie schaffen die Nahrungsmittel in den Süden zur Front. Ein paarmal ist es uns gelungen, sie zu überfallen und die Fracht in unseren Besitz zu bringen. Mittlerweile jedoch werden die Transporte schwer bewacht, ebenso wie die Dörfer. Aber unsere Vorräte gehen bereits wieder zur Neige, es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als in den nächsten Wochen noch einmal einen Angriff zu riskieren.«
    Einige Minuten lang starrten sie stumm auf das Hügelland und die sich daran anschließende Ebene.
    »Die Zwerge, von denen du gesprochen hast«, ergriff Barlok schließlich wieder das Wort. »Wo leben sie?«
    »Ich weiß nichts Genaues darüber. Es heißt, sie wurden in den Bergen weit im Süden gesehen, noch jenseits des großen Waldes, in dem unsere Heere Stellung bezogen haben. Mehr kann ich dir im Moment leider nicht darüber sagen. Aber ich erwarte in der nächsten Zeit Boten aus dem Süden, die uns Kunde über den Verlauf des Krieges bringen. Möglicherweise können sie etwas über dein Volk berichten.«
    Das war nicht unbedingt die Antwort, auf die Barlok gehofft hatte, aber für den Moment musste er sich wohl damit zufriedengeben. Noch einmal ließ er seinen Blick über das Land vor ihnen schweifen.
    »Ich kann mir schlecht vorstellen, dass wir den langen Weg nur gemacht haben, um das zu sehen«, sagte er.
    Alanion lachte.
    »So ist es. Wir werden uns mit jemandem treffen. Eine Art Spitzel, der uns gelegentlich mit Informationen versorgt. Ich hoffe, er wird bald kommen.«
    Genau wie Thalinuel folgte Barlok dem Beispiel einiger der Elben und ließ sich auf einem Felsen nieder. Seine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Mehrere Stunden verstrichen, ohne dass etwas geschah, und ihm entging

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