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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Ankömmlinge an, doch merkte Barlok, dass ihre Blicke vor allem ihm galten. Er bemühte sich, sie zu ignorieren, richtete seine Aufmerksamkeit lieber auf den sie umgebenden Fels. Die Höhle war offenkundig natürlichen Ursprungs, doch war das Gestein mit Werkzeugen bearbeitet worden, allerdings ausgesprochen schlecht. Wenn die Elben dafür verantwortlich waren, dann verstanden sie auch in dieser Welt allem Anschein nach nichts vom Bergbau.
    Alanion führte sie an einen freien, etwas abseitsstehenden Tisch und forderte sie auf, sich ebenso wie er zu setzen. Weitere Elben kamen herbei und tischten ihnen Essen auf. Es war karg, wie Alanion schon angekündigt hatte, bestand nur aus Wasser, Brot, etwas Käse und wenigen dünnen Scheiben Fleisch.
    »Bitte verzeiht, dass wir euch nichts Besseres anbieten können«, sagte der Elb. »Aber hier, im Inneren des Berges, sind Nahrungsmittel unser kostbarstes Gut. Wir sind auf Lieferungen von außen angewiesen, die jedoch immer seltener werden, sodass wir kaum genug haben, um selbst über die Runden zu kommen. Das meiste müssen wir mittlerweile durch Überfälle von unseren Feinden erbeuten.«
    Zögernd griff Barlok nach dem Brot. Es war so trocken und hart, wie es aussah, und es schmeckte auch sonderbar, aber er war so hungrig, dass er es dennoch hinunterschlang. Gleiches galt auch für den Käse. Einzig das gepökelte Fleisch schmeckte ihm hervorragend, so gut, dass er sich mehr davon gewünscht hätte. Als er sich umblickte, stellte er jedoch fest, dass von den anwesenden Elben niemand mehr als eine einzelne Fleischscheibe vor sich hatte, während man Thalinuel und ihm jeweils drei vorgesetzt hatte.
    »Wir sind für jeden Happen dankbar, den ihr mit uns teilt«, versicherte Thalinuel. »Aber warum lebt ihr hier im Berg? In meiner Welt würde kein Elb auch nur eine Minute länger als unbedingt notwendig in einer solchen Umgebung verbringen.«
    Alanion stieß ein kurzes, hartes Lachen aus.
    »Länger als notwendig?«, wiederholte er. »Ja, denkst du denn, wir wären freiwillig hier? Wir halten uns hier versteckt, weil nur die Berge uns in dieser Gegend Schutz vor den Schattenmahren und ihren Bestien bieten. Wir sind nur wenige hundert Krieger, aber wir halten diese Stellung schon seit langer Zeit. Früher bildeten die Berge für unser Volk das Tor in den Norden, doch nun sind die Lande dort verheert und unfruchtbar.«
    »Wir haben sie gesehen«, warf Thalinuel ein und schauderte bei der Erinnerung. »Der Anblick war entsetzlich.«
    »Ja. Früher war dort fruchtbares Land, das uns Nahrung im Überfluss bot, doch nun ist der Norden für uns verloren. Aber wir halten diesen Stützpunkt dennoch weiterhin. Es gibt nur wenige Zugänge, die zudem gut getarnt sind und leicht verteidigt werden können. Unser Volk hält sich vor allem in den großen Wäldern im Süden verschanzt und führt von dort aus den Krieg gegen den Feind, aber falls dieser schlecht verlaufen sollte, kann es hier Zuflucht finden. Diese Berge bilden eine Festung, die auch von einer noch so großen Übermacht an Feinden kaum eingenommen werden …«
    Er unterbrach sich, als sich ein kleines Wesen mit leuchtend buntem Fell dem Tisch näherte.
    »Du!«, stieß er hervor, und Zorn glitt über sein Gesicht. »Was willst du hier? Verschwinde, oder es wird dir schlecht ergehen. Wir haben keine Zeit für deine unsinnigen Späßchen.«
    Auch Barlok bedachte den Puschel mit einem finsteren Blick, nur Thalinuel lächelte.
    »Du kennst dieses Wesen? Wir haben ihm unser Leben zu verdanken. Es hat uns hergeführt. Ohne seine Hilfe hätten wir niemals den Eingang in diesen Berg gefunden und wären verhungert.«
    »Wenigstens eine, die meine Leistungen mal zu würdigen weiß«, krächzte das Wesen. Ohne den geringsten Respekt vor Alanion zu zeigen, kam es näher herangetrippelt und sprang mit einem Satz auf ihren Schoß. »Zum Dank darfst du mich ein wenig kraulen.«
    Verblüfft über so viel Frechheit saß Thalinuel einen Moment lang wie erstarrt. Dann zuckte sie mit den Schultern, lächelte erneut, wenn auch ein wenig gezwungen, und begann tatsächlich, dem Wesen über das Fell zu streichen.
    Barloks Blick verfinsterte sich noch mehr. Zwar hatten sie Puschel vermutlich wirklich ihr Leben zu verdanken, und dass er sie den Elben in die Hände gespielt hatte, war offenbar doch keine boshafte Falle gewesen. Dennoch blieb Barlok misstrauisch. Zu fremdartig war das Wesen, zu undurchsichtig waren seine Absichten.
    »Du scheinst diese

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