Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
Vom Netzwerk:
zweifelte nicht daran, dass sie sich in dem Wagen befunden hatte. Molakans Geheimwaffe gegen die schwere Kavallerie der Menschen. Selbst aus der Entfernung konnte sie die verderbliche Magie spüren, mit der die Kugel erfüllt war. Ihre ärgsten Befürchtungen bewahrheiteten sich: Erneut griff er auf finstere Magie zurück.
    Langsam stieg die Kugel höher, schwebte in mehreren Dutzend Metern Höhe über das elbische Heer hinweg und weiter auf das Schlachtfeld zwischen den beiden Armeen. Thalinuel sah nun, dass ihr Eindruck sie nicht getäuscht hatte. Die Kugel sog tatsächlich Helligkeit in sich auf und wurde größer, während sie sie verschlang. Ein gräuliches Feld aus Zwielicht entstand um sie herum, in dem sich schwarze Streifen und Schlieren bildeten, als würden Rauchwolken aus der Kugel austreten, die ihr ein quallenartiges Aussehen verliehen und ihr wie ein Schweif folgten.
    Auch das Vordringen der gepanzerten Reiter war ins Stocken geraten, doch der helle Schall von Trompeten trieb sie wieder voran. Im Trab näherten sie sich.
    Inzwischen hatte Thalinuel die Flanke umrundet. Die Wände des Aufbaus auf dem Wagen waren zur Seite geklappt, und noch immer standen die Magier davor, doch hatten sie sich mittlerweile an den Händen ergriffen, um ihre Kräfte zu vereinen. Thalinuel konnte die Energie spüren, die sie mit der schwarzen Kugel verband. Eine Energie, die ungleich stärker war als die, die beim Kampf um die Zwergenmine zum Einsatz gekommen war.
    Molakan befand sich nicht mehr bei den anderen Befehlshabern, er unterstützte vermutlich die Magier, deshalb zügelte sie ihr Pferd direkt vor Olvarian.
    » Das also ist die geheime Waffe?«, stieß sie hervor. »Schon wieder setzt Ihr und Molakan finstere Magie ein, obwohl bekannt ist, welche verderbliche Wirkung sie auf diejenigen hat, die sie anwenden!«
    »Hast du vielleicht eine bessere Idee, wie wir die schwere Kavallerie sonst aufhalten sollen?«, gab Olvarian gereizt zurück. »Magie ist die einzige Waffe, die nur uns zur Verfügung steht und die wir einsetzen können, um ihre Vorteile auszugleichen. Trotz der Gefahren wären wir dumm, wenn wir darauf verzichten. Aber nach dieser Schlacht wird ohnehin alles vorbei sein. Wir werden den Menschen eine so vernichtende Niederlage zufügen, dass sie Jahre brauchen werden, um sich wieder davon zu erholen, und es nicht noch einmal wagen werden, sich gegen uns zu erheben. Auch der Einsatz solcher Mittel wird dann hoffentlich nie wieder nötig sein.«
    Seine Worte beruhigten Thalinuel keineswegs, doch in diesem Moment erklangen erneut erschrockene Rufe und lenkten sie ab.
    Die Reiter hatten bereits mehr als die Hälfte der freien Fläche zwischen den beiden Armeen überwunden. Unruhe entstand im elbischen Heer, denn jeden Augenblick mussten sie angaloppieren und ihre Lanzen senken, um mit brachialer Urgewalt in die Reihen der Krieger hineinzupreschen und alles niederzumachen, was ihnen im Weg stand.
    Doch dazu kam es nicht mehr.
    Als die ersten von ihnen unter der schwarzen Kugel hindurchritten, explodierte diese.
    Zumindest sah es einen Moment lang so aus. Bislang hatte sie Helligkeit in sich aufgesogen und war dabei auf mehr als das Doppelte ihrer ursprünglichen Größe angewachsen. Nun stieß sie Dunkelheit aus, doch nicht mehr nur in dünnen Schlieren, sondern in riesigen Wolken. Wie schwarze Vorhänge senkten sie sich über die Reiter und breiteten sich dabei rasend schnell aus, bis sie alle vier Regimenter der schweren Kavallerie eingehüllt hatten. Die hintersten Reiter versuchten noch, ihre Pferde herumzureißen, doch es gelang ihnen nicht mehr rechtzeitig, ehe die Finsternis auch sie verschlang.
    Thalinuel konnte spüren, wie die magische Energie abrupt zunahm, so stark, dass sie einen leichten Schmerz in den Schläfen bemerkte.
    »Was … was geschieht da?«, stieß sie keuchend hervor. Nachdem sie alle Reiter verschluckt hatte, dehnte sich die Wolke nicht mehr weiter aus, dennoch verließ nicht ein einziger der Kavalleristen sie wieder, wie es bei der Geschwindigkeit, mit der sie geritten waren, schon nach ein paar Sekunden hätte der Fall sein müssen.
    Stattdessen waren Schreie und das Klirren von Waffen aus der Wolke zu hören. Für einen Moment schoss ein Gefühl grimmigen Triumphes in Thalinuel hoch. Molakan hatte Wort gehalten und die gefährlichste Waffe König Hollans, die im offenen Kampf als nahezu unbesiegbar geltende schwere Kavallerie, ausgeschaltet. Wen interessierte da schon, welche Art

Weitere Kostenlose Bücher