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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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dass es mit dem Schwertarm ebenso schnell und geschickt wie mit dem anderen war und sich auf beide gleichzeitig zu konzentrieren verstand.
    Es blockte den Stich ab und ging gleich darauf selbst zum Angriff über. Mit Keule und Schwert schlug es abwechselnd nach Barlok, während sich die zweite Kreatur auf Thalinuel stürzte.
    Plötzlich ertönte ein schriller Schrei hinter ihnen. Erst jetzt schien Harlan richtig begriffen zu haben, was geschehen war – dass seine Begleiterinnen tot waren.
    Barlok fühlte sich von einer ungeheuerlichen Kraft zur Seite gedrückt, während Thalinuel an die gegenüberliegende Felswand taumelte. Die beiden vierarmigen Kreaturen wurden wie vom Hieb eines titanischen Hammers getroffen zurückgeschleudert und rissen dabei auch ihre Kameraden mit sich. Blut spritzte aus ihren Nasen, ihren Mündern und ihren Augen.
    In einem Haufen verworrener Gliedmaßen blieben sie in der Höhle liegen, doch nur einen Augenblick lang. Dann wurden sie von unsichtbaren Händen gepackt und alle in die Höhe gerissen, bis hinauf zur Höhlendecke, von wo sie haltlos herabstürzten. Die meisten waren nicht mehr als eine blutige Masse, nachdem sie auf dem Boden aufgeschlagen waren. Nur wenige lebten noch.
    Barlok hatte dem unglaublichen Schauspiel fassungslos zugesehen. Nun wandte er langsam den Kopf.
    Harlan stand mit weit aufgerissenen Augen hinter ihm, in denen Trauer und ein bodenloser Zorn geschrieben standen. Noch immer schrie er. Die Hände hatte er vor sich ausgestreckt, winzige blaue Flämmchen tanzten über seine Finger.
    Ein Gluthauch traf Barlok im Nacken. Blaues Feuer hüllte die vierarmigen Ungeheuer ein und verzehrte sie – die Toten und die, die den Sturz aus der Höhe überlebt hatten, nur um jetzt ein noch viel schrecklicheres Ende zu finden.
    Harlans Beine versagten ihm den Dienst, und er brach zusammen.
    Während sich Thalinuel um den bewusstlosen Prinzen kümmerte, ihn bequemer hinlegte und ihn mit dem Mantel einer der toten Elbinnen zudeckte, suchte Barlok die nähere Umgebung ab. In der Höhle vor ihnen lauerten keine Feinde mehr, sie waren alle von Harlan getötet worden. Das magische Feuer hatte so heiß gebrannt, dass nicht einmal Knochen, sondern nur etwas Asche von ihnen übrig geblieben war.
    Auch in den angrenzenden Höhlen waren keine weiteren Feinde zu entdecken, doch wagte Barlok nicht, sich allzu weit von den anderen zu entfernen. Ihre ohnehin nur kleine Gruppe war noch weiter geschrumpft, und fast hätte Barlok es lieber gesehen, wenn er mit Thalinuel wieder allein gewesen wäre, statt dass sich der nach wie vor undurchsichtige Puschel bei ihnen befand und sie zudem noch Babysitter für den Prinzen spielen mussten.
    Wie Thalinuel von Anfang an behauptet hatte, schien er in der Tat über ungeheuer starke Kräfte zu verfügen, doch angesichts seines labilen Geisteszustandes war Barlok nicht sicher, ob er sich darüber freuen sollte. Die Gewalten, die Harlan entfesselt hatte, hatten sie gerettet, aber sie hatten ihn auch zutiefst entsetzt. Harlan hatte aus Zorn über den Tod seiner Leibwächterinnen heraus gehandelt. Möglicherweise konnten ihn bei seiner Launenhaftigkeit auch weniger drastische Ereignisse dazu bringen, seine Kräfte einzusetzen, und dann nicht zwangsläufig nur gegen Feinde …
    Der Prinz schlug gerade die Augen auf, als Barlok zurückkehrte.
    »Ich fühle mich so schwach, und mir tut alles weh«, jammerte der Junge.
    »Du hast etwas sehr Schlimmes getan«, sagte Thalinuel. »Du hast deine Kräfte zu zerstörerischen Zwecken eingesetzt, hast sogar damit getötet. Dunkle oder finstere Magie nennen wir das, und sie ist sehr gefährlich für dich selbst. Ihre Auswirkungen bekommst du nun zu spüren, und wenn es nur bei ein bisschen Erschöpfung bleibt, hast du großes Glück gehabt.«
    Erschrocken starrte Harlan sie an.
    »Aber … was soll denn passieren? Sie haben Arkorial und Beliana getötet, dafür musste ich sie bestrafen. Außerdem hätten sie sonst bestimmt auch uns etwas Böses angetan«, fügte er fast trotzig hinzu.
    »Du hast uns gerettet, das stimmt, und ich mache dir auch keine Vorwürfe. Aber du musst sehr vorsichtig sein. Elbische Magie bezieht ihre Macht aus den Kräften, die uns umgeben, aus der Schöpfungskraft der Natur. Dunkle Magie hingegen frisst an uns, nährt sich von unserer eigenen Kraft. So schlägt sie immer auf uns zurück. Sie ist wider unsere Natur, nur die Schattenmahre und ihre Schergen können sie nutzen.«
    »Aber ich werde mich

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