Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
Vom Netzwerk:
wenig erforschten Ländern im Süden und Westen unterwegs, wo die Sterne des Nachts am Himmel fremd sind. Eine Menge Geschichten könnte ich von meinen Reisen erzählen, doch dafür ist jetzt nicht die richtige Zeit.«
    Er nahm auf einem der freien Stühle Platz. Auch Ailin setzte sich.
    »Das hört sich nicht an, als ob du nur hergekommen wärst, um alte Freunde zu besuchen.«
    »Nein«, bestätigte Malcorion. »Ich wünschte, es wäre so, aber ich bin hier, um euch zu warnen. Auf dem Weg hierher habe ich mein Pferd zuschanden geritten. Ein Dutzend Meilen von hier entfernt stolperte es und brach sich den Vorderlauf. Ich musste es töten und den restlichen Weg zu Fuß zurücklegen, dabei ist Eile von höchster Not. Ich fürchte, niemand hier ahnt auch nur, welche Gefahr eurem Volk droht.«
    Warlon warf einen Blick zu Ailin, doch sie zuckte mit den Achseln.
    »Mir hat er auch nichts gesagt, sondern darauf bestanden, sofort mit dir zu sprechen. Ich dachte mir, dass wir dich hier finden, deshalb habe ich ihn hergeführt.«
    »Nachdem ich eine Menge kostbare Zeit verloren habe, weil die Wache am Tor mich zunächst nicht einlassen wollte. Mein Name sagte niemandem etwas. Es scheint, als wäre mein Anteil am Krieg gegen die Thir-Ailith ziemlich in Vergessenheit geraten.«
    Er rang sich ein Lächeln ab, um zu zeigen, dass er deswegen nicht böse war, dann griff er nach dem Weinkrug auf dem Tisch, goss sich einen Becher ein und leerte ihn in einem Zug.
    Als die Bedrohung durch die Dunkelelben aufkam, hatte sich Warlon zusammen mit Ailin und einigen weiteren Begleitern aufgemacht, um nach den Hochelben zu suchen und sie um Hilfe zu bitten. Ihre Suche hatte sie zu dem Waldläufer geführt, und nachdem ein Dunkelelb, der ihnen heimlich gefolgt war, seine Frau und seine Kinder grausam ermordet hatte, war Malcorion bereit gewesen, sie zum goldenen Tal hoch in der eisigen Einöde des Nordens zu führen. Während dieser gefahrvollen Reise waren sie gute Freunde geworden, und oft hatte sich Warlon seither gefragt, wo Malcorion sein und wie es ihm gehen mochte, ob er überhaupt noch am Leben war. Jahr um Jahr war verstrichen, ohne dass er etwas von dem Waldläufer gehört hatte, und nun tauchte er plötzlich einfach so auf und saß ihm gegenüber.
    Die Jahre waren nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Die Falten in seinem Gesicht waren mehr und tiefer geworden, und in sein dunkles Haar hatten sich einige graue Strähnen gemischt, doch ansonsten wirkte er noch ebenso stark und energisch wie bei ihrem ersten Zusammentreffen.
    »Ahhh«, machte er und wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab, nachdem er getrunken hatte. »Das tut gut. Aber kommen wir zu den wichtigen Dingen. Ihr wisst, dass König Lorian nicht gut auf mich zu sprechen ist, seit ich seine Tochter angeblich entführt und anschließend geheiratet habe, und obwohl ich sie aufrichtig geliebt habe, gibt er mir auch an ihrem Tod die Schuld. Die Belohnung auf meinen Kopf ist in Radon seither sogar noch erhöht worden. Dennoch habe ich mich in den vergangenen Monaten viel im Grenzgebiet zwischen Lartronia und Radon aufgehalten, um die immer verworrenere Situation dort zu erkunden.«
    »Du meinst Spionage«, warf Warlon ein. »Du hast dich als Spion für König Kalmar verdingt.«
    »In gewisser Weise, obwohl es mir nicht um das Geld ging. Ich habe auch nicht alle Nachrichten überbracht, sondern sie gesiebt, um die gespannte Lage nicht noch zusätzlich anzuheizen.«
    »Es gibt berechtigte Hoffnung, dass es zu keinem Krieg kommt. Ich habe viertausend Zwergenkrieger ausgesandt, und weitere fünftausend kommen aus Elan-Dhor, um sich an der Seite der lartronischen Armee zu zeigen. König Lorian müsste ein gewaltiger Dummkopf sein, wenn er unter diesen Umständen einen Angriff wagt.«
    Malcorion schüttelte den Kopf und blickte ihn eindringlich an.
    »Du irrst dich, und das ist der Grund, aus dem ich herkam. Du hast sie in eine Falle geschickt. Ich habe die Ankunft der Zwergenkrieger in Kalmars Heerlager beobachtet, wo sie mit reichlich Wein und Bier überschwänglich empfangen wurden. Inzwischen dürften sie alle Gefangene sein.«
    »Aber …«
    »Es wird keinen Krieg zwischen Lartronia und Radon geben. Kalmar und Lorian haben ihren Streit schon vor Tagen beigelegt. Sie werden nicht gegeneinander kämpfen, sondern gemeinsam gegen ein neues Ziel marschieren.«
    »Ein neues Ziel? Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz.« Warlon runzelte die Stirn. Was er hörte, ergab für ihn beim

Weitere Kostenlose Bücher