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Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards

Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards

Titel: Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivo Pala
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sie selbst. Sie traf den Fels … und schmolz ein kreisrundes Loch hindurch. Glatt hindurch! Von der einen bis zu der anderen Seite! Es hatte etwa einen Durchmesser von fünf Metern. Loga legte die Flügel an und zischte hindurch. Geschmolzener Stein tropfte auf sie herab, aber Svenya konnte er dank ihres Panzers nichts anhaben, und Logas Haut nahm die glühenden Tropfen auf wie ein Schwamm.
    So ungern sie das zugeben wollte, so schwer beeindruckt war sie von der Darbietung. Außerdem waren die Vorteile eines Reittieres, das man nicht lenken musste, unschätzbar. Äh, Begleiter natürlich, korrigierte sie in Gedanken. Dass dieser Begleiter im Flug auch noch Feuer spucken konnte, das heiß genug war, Stein zu schmelzen, war unschlagbar.
    »Wollen wir zur Schlucht und ein paar der Dunklen von ihren Flemys schubsen?«, fragte Loga gut gelaunt. Svenya musste unwillkürlich schmunzeln. Humor hatte er also auch noch. »Ich muss doch zeigen, was ich alles draufhabe, dass Ihr mich nicht gegen eins von diesen Flattertierchen austauscht.«
    Jetzt musste sie sogar lachen. »Keine Sorge, ich behalte dich«, sagte sie aus voller Überzeugung heraus. »Aber jetzt müssen wir fürs Erste zurück. Soweit ich weiß, wartet da eine Party auf mich.«
    Ihre Vorfreude auf die Feier war getrübt – musste sie doch etwas tun, das nicht nur sie schmerzen würde.

48
     
    Die Feier würde in Svenyas Bankettsaal stattfinden. Aber noch befand Svenya sich in ihren Privatgemächern – sie hatte keine Ahnung, was sie anziehen sollte. Da sie die Gastgeberin war, hatte sie natürlich keine Einladung erhalten … also auch keinen Hinweis auf einen Dresscode. Ihre Schränke waren voller toller Sachen – aber was davon war dem Anlass angemessen? Am liebsten hätte sie nach Nanna geschickt, um sich von ihr beraten zu lassen – doch das ging nicht; nicht bei dem, was sie später noch mit der Köchin vorhatte. Also schickte sie nach Yrr. Wenn sich jemand in höfischer Etikette auskannte, dann die Tradition und Regeln liebende Tochter Hagens.
    Kurz darauf tauchte Yrr auf – in voller Rüstung! Es war zugegebenermaßen eine neue Rüstung – noch schöner als die alte; aber dennoch eine Rüstung.
    »Fällt die Feier aus?«, fragte Svenya besorgt. »Ist etwas geschehen?«
    »Äh, nein, wieso?«, fragte Yrr.
    »Na, weil du eine Rüstung trägst. Ich dachte, wir gehen zu einer Party.«
    » Ihr geht zu einer Party – wenn Ihr die Feier zu Eurer Initiation so nennen wollt –, ich begleite Euch als Eure persönliche Leibwache und bin entsprechend gekleidet.«
    Svenya fiel auf, mit welchem Stolz Yrr die Hand auf den Griff ihres neuen Schwertes Sal’Simlir gelegt hatte.
    »Nichts da!«, sagte Svenya. »Kommt gar nicht in Frage. Du begleitest mich auf die Party … äh auf die Feier als Gast. Sollten wir die Rüstungen brauchen, werden wir sie rufen.«
    »Meine ist nicht beschwörbar.«
    »Dann teil jemand anderen als Leibwache ein. Und außerdem fühle ich mich wohler, wenn du mich duzt – wie im Kerker, als du mir die Backen dick hauen wolltest.«
    Yrr wurde rot – an den Kerker erinnert zu werden, war ihr unangenehm, und Svenya nahm sich vor, es nicht wieder zu tun.
    »Dieses Privileg entspricht nicht meinem Stand, Eure Hoheit«, sagte die Kriegerin bescheiden.
    »Würde es deine Ehre verletzen, wenn ich es dir befehle?«
    »Nein. Ganz im Gegenteil.«
    »Dann befehle ich dir hiermit, mich zu duzen.«
    »Gerne, Eure Hoh … äh … Svenya.«
    Svenya freute sich. »Wer hätte das nach unserer ersten Begegnung gedacht?«
    Yrr lächelte – und Svenya konnte sehen, wie viel schöner sie das noch machte. »Ich nicht«, gab sie zu. »Aber ich bin froh, dass die Dinge jetzt sind, wie sie sind.«
    »Na, dann wollen wir doch mal schauen, was der Kleiderschrank so hergibt«, sagte Svenya munter und sah Yrr neugierig an. »Was trägt man zu einem solchen Anlass?«
    »Am besten rufen wir Raik«, schlug Yrr vor.
    »Oh«, machte Svenya. »Ist er etwa …?«
    »Schwul?« Yrr lachte. »Nein. Ist er nicht. Aber er kennt sich am allerbesten aus in Hofetikette und Stilfragen.«
    »Und wir brauchen noch eine Kosmetikerin für Make-up und Haare«, sagte Svenya. »Sowas haben wir doch hier, oder?«
    »Die besten der Welt«, antwortete Yrr und sprach in ihr Headset.
    Kurz darauf erschien Raik – mit vier Elbinnen im Schlepptau, die allesamt Köfferchen und Körbe trugen.
    »Warum habt Ihr mich nicht früher gerufen?«, fragte er aufgebracht und fast schon

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