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Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards

Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards

Titel: Elbenthal-Saga Bd. 1 - Die Hüterin Midgards Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivo Pala
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mit ihr?«
    »Sie führt nicht nur von diesem Gang in deinen Palast und zurück.«
    »Sondern?«
    »Mein Vater hat ein wenig von der Magie des Portals zwischen den Welten in sie eingewoben.«
    »Das heißt, sie führt nach Alfheim?«
    »Nein. Aber sie führt direkt an die Oberfläche, in die Höhle, in die Stallungen und auch in den Torraum – je nachdem, wo du hinwillst.«
    Svenya pfiff durch die Zähne. »Das heißt, ich hätte mir den ganzen Stress ersparen können, mit der Flemys durch die Höhle, durch den Wald und den Fluss entlang bis nach Dresden zurückzufliegen?«
    Hagen lachte. »Nein. Alberich hat es so eingerichtet, dass du diese Fähigkeit erst jetzt hast, da du die Hüterin bist. Es gibt noch ein paar weitere Orte innerhalb der Festung sowie Dresden und der näheren Umgebung. Raik hat eine vollständige Liste.«
    »Irre«, sagte Svenya begeistert. »Wie funktioniert es?«
    »Wie sonst auch. Du musst dir nur den Ort vorstellen, zu dem du willst.«
    »Das will ich sofort ausprobieren«, sagte sie.
    »Na, dann los.«
    Gespannt schritt Svenya auf Hurdh zu, und das Tor öffnete sich für sie. Sie stellte sich den Torraum vor – und stand plötzlich mitten drin. Hagen neben ihr.
    »Das ist toll. Aber wie kommen wir jetzt zurück?«, fragte sie.
    » Hurdh funktioniert auch, ohne dass du sie siehst«, erklärte Hagen. »Du musst nur im Umkreis von etwa zwanzig Metern von den Transportpunkten stehen. Wie gesagt, Raik hat eine Liste.«
    Wortlos drehte Svenya sich herum und dachte an die Stallungen. Schon im nächsten Moment standen Hagen und sie dort.
    »Das gefällt mir«, sagte sie. Sie freute sich schon auf die Liste von Raik. »Und ich kann von jetzt an an die Oberfläche, wann immer ich will?«
    »Wann immer du willst«, bestätigte er. »Du weißt ja mittlerweile selbst, dass du dabei vorsichtig sein musst.«
    »Und wo ist jetzt mein Begleiter?« Svenya schaute sich suchend um.
    »Er ist nicht hier. Er lebt in deinem Palast.«
    »Seit wann?«
    »Schon immer.«
    »Das wüsste ich.«
    »Komm, ich zeig ihn dir.«
    Auf seine Geste hin trat sie vor, und sie materialisierten in der Eingangshalle ihres Palastes. Hagen führte Svenya zu einer Gruppe steinerner Statuen. Es waren Zentauren und Einhörner, darunter auch ein Pegasus – ein sich aufbäumendes Pferd mit den weiten Schwingen eines Falken.
    Svenya merkte, dass ihr Mund offen stand und sie ihn begeistert anstarrte.
    »Das ist er?«, fragte sie mit vor Freude fast schon überschnappender Stimme. »Wie erwecke ich ihn?«
    »Nein«, sagte Hagen. »Das ist er nicht. Das hier ist er.« Und er zeigte auf das wohl hässlichste Ding, das Svenya jemals gesehen hatte – und das wollte nach ihrem Kampf gegen den Leviathan schon etwas heißen.
    Die Statue stand hinter den anderen, so als habe, wer auch immer den Palast eingerichtet hatte, sie verstecken wollen. Es war ein … Svenya wusste eigentlich gar nicht recht, was es war. Es war auf jeden Fall grotesk. Es erinnerte vom Oberkörper her an einen Gorilla, aber die angewinkelten Beine waren die einer großen Echse mit scharfen, langen Klauen. Auch die Hände waren krallenbewehrt – und der Kopf … ja, der Kopf war am besten bezeichnet mit Dämonenfratze: Dicke, wulstige Lippen, aus denen, ähnlich wie bei einem Wyrm, lange, wildschweinartige Hauer aus dem Unterkiefer ragten. Nase, Augen und Stirnpartie sahen aus wie bei einem Neandertaler, aber die Ohren waren spitz, und darüber trug es vier Hörner, zwei auf jeder Seite – je eines davon das eines Widders und das andere dasjenige eines Stiers. Seine Flügel waren die eines Drachen und der lange Schwanz, an dessen Ende eine speerspitzenartige Ausprägung saß, glich dem eines Krokodils. Das Ding war mehr als doppelt so groß wie Svenya – und, was ihre vorfreudigen Erwartungen betraf, eine glatte Enttäuschung. »Was ist das?«, fragte sie und versuchte erst gar nicht, diese Enttäuschung zu verbergen. »Eine Retourkutsche für die Sache mit dem Speer?«
    »Nein. Wir sind quitt. Wie es sich für einen Neuanfang gehört.«
    »Dann soll das da … dieses Ding … wirklich mein Begleiter sein?« Svenya schürzte die Lippen. »Auf so etwas reite ich nicht.«
    »Das ist ein Gargoyle«, sagte Hagen. »Sein Name ist Loga, und auch wenn es nicht so aussieht: Er kann dich hören.«
    Svenya hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen, aber dass es ihr leid tat, wenn sie möglicherweise seine Gefühle verletzt hatte, änderte nichts daran, dass sie den

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