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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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zu rammen, beschleunigte sich ihr Herzschlag.
    Sogar ihre Träume wurden immer düsterer, handelten fast nur noch vom Kämpfen und Töten, davon, wie sie Feinde aufschlitzte, ihnen Kopf und Gliedmaßen abschlug, und Fontänen von Blut spritzten.
    Anfangs war sie schweißgebadet aus diesen Albträumen aufgeschreckt, doch auch das hatte sich geändert. Es waren mittlerweile keine Albträume mehr, sondern sie waren angenehm geworden, so angenehm, dass sie immer widerwilliger daraus erwachte und sich wünschte, sofort wieder in die Träume zurücksinken zu können.
    Und sie war nicht die Einzige, der es so erging. Auch unter den anderen Thir-Ailith wurde die Stimmung gereizter. Immer wieder kam es aus ganz banalen Anlässen zu Streitereien, die nach und nach sogar in Handgreiflichkeiten ausarteten, bis schließlich nicht einmal mehr vor dem Einsatz von Waffen zurückgeschreckt wurde. Es gab Verletzte und sogar die ersten Toten.
    Nachdem die Gefahr von außen zumindest vorläufig gebannt war, drohte ihnen nun Gefahr aus dem Inneren – ihrem eigenen Inneren, und das mit jedem Tag mehr. Tal’Orin war wie ein Fass mit Sprengpulver, und es würde nicht mehr lange dauern, bis es explodierte.
    Auch Molakan und Olvarian erkannten die Gefahr. Sie setzten verstärkte Waffenübungen an, bei denen die Krieger ihre Aggressionen abreagieren konnten. Das entspannte die Situation etwas, obwohl Thalinuel noch nie Trainingseinheiten erlebt hatte, bei denen es derart brutal zur Sache ging und so viele Verletzte anfielen. Aber trotzdem blieb es hier eher im Rahmen als bei den durch Streit ausgelösten Kämpfen, deren Zahl immerhin drastisch zurückging.
    Sie wurde selbst mit der Leitung einer der Gruppen beauftragt und musste immer wieder eingreifen, wenn die Übungskämpfe außer Kontrolle zu geraten drohten. Darüber hinaus nahm sie aber auch selbst am Training teil und ertappte sich mehr als einmal dabei, dass auch sie mit geradezu sadistischer Freude auf ihre Gegner einschlug. Nur mit Mühe gelang es ihr oftmals, in ihnen Übungspartner zu sehen, statt sie als Feinde zu betrachten und selbst dann noch weiter zu malträtieren, wenn sie bereits am Boden lagen.
    Mit jedem Tag zeigte sich deutlicher, dass auch die Waffenübungen das Problem nicht lösen, sondern höchstens eindämmen und ein bisschen verzögern konnten. Alles steuerte geradewegs auf eine Katastrophe zu. Wenn sich nichts änderte, bedurfte es des Königs und seiner Truppen nicht mehr, um sie zu besiegen, das würden sie dann selbst erledigen, wenn sie wie reißende Raubtiere übereinander herfielen.
    Thalinuel beschloss, mit Molakan darüber zu sprechen. Er durfte die Augen nicht länger davor verschließen. Sie war sich mittlerweile beinahe sicher, dass sie wusste, woran die Veränderungen im Verhalten der Thir-Ailith lagen.
    Es war die Kraft, die aus dem Tor strömte, der zerstörerische Zauber, der jeden tötete, der sich der Festung näherte. Die finstere Magie lastete drückend wie die Hitze vor einem besonders heftigen Unwetter über Tal’Orin. Nein, schlimmer noch. Sie erfüllte die Festung und alles darin, durchdrang Stein, Fleisch und Geist.
    Lotharon hatte mit seiner Warnung Recht gehabt. Es war gefährlich, sich auf Dauer mit dieser Art von Magie einzulassen, sooft Molakan auch behauptete, dass sie davon nur stärker und entschlossener würden.
    In Wahrheit wurden sie zu wilden Bestien, deren Denken und Handeln sich immer mehr veränderte und die sich schon bald nicht mehr würden kontrollieren lassen.
    »Ich muss mit Molakan sprechen«, teilte sie einem der Posten vor dem Turm der Magier mit fordernder Stimme mit. Auch hier waren die Wachen verstärkt worden, vermutlich als Reaktion auf die gestiegene Aggressivität. »Es ist äußerst dringend, und ich werde mich auf keinen Fall abweisen oder vertrösten lassen. Lass mich durch, oder ich reiße dieses Gebäude notfalls Stein für Stein auseinander!«
    Zorn blitzte in den Augen der Wache auf, aber anscheinend hatte sie sich an den ruppiger gewordenen Ton bereits gewöhnt.
    »Was gibt es denn so Dringendes?«, vernahm sie eine Stimme hinter sich, ehe der Posten antworten konnte. Es handelte sich um Olvarian.
    »Ich muss dringend mit Molakan sprechen«, wiederholte Thalinuel. »Und es ist gut, dass Ihr hier seid, denn es betrifft auch Euch.«
    »Dann komm mit. Ich bin gerade auf dem Weg zu ihm.«
    Der Wachposten nickte und gab den Weg frei. Sie betraten den Turm, und Thalinuel entdeckte, dass sich auch in der

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