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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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er.
    »Ich kann deinen Wunsch gut verstehen«, sprach Molakan wieder an Thalinuel gewandt weiter. »Auch ich habe nicht damit gerechnet, dass die Kraft aus dem Tor so starke Nebenwirkungen hat. Sie ist fremd und ungewohnt, aber wir werden uns schon bald an sie gewöhnt haben, dann werden wir auch lernen, die Aggression zu bändigen, die sie hervorruft. Es ist nur eine Übergangszeit, die wir überstehen müssen. Wir können nicht mehr zurück und das Tor wieder schließen, damit hat Olvarian völlig Recht. Es wäre nicht nur unser Untergang, sondern auch die Ideale, für die wir kämpfen, würden mit uns für lange Zeit untergehen, zu einem Schaden für unser Volk, von dem es sich vermutlich nie wieder erholen würde. Ein schrecklicher Frieden kann schlimmer als ein schrecklicher Krieg sein. Es geht hier um mehr als nur um uns, und dafür müssen wir standhalten.«
    »Aber …«
    »Wir folgen nur dem, was die Not uns gebietet, selbst wenn es mir so wenig gefällt wie dir. Aber schon bald wird es besser werden, du wirst sehen. Ich arbeite mit den anderen Magiern bereits daran, die Auswirkungen der Kraft aus dem Tor auf uns abzuschwächen, bis wir sie durch unsere Gewöhnung daran nicht mehr wahrnehmen. Es gibt aggressive, unzivilisierte Völker, bei denen das, was derzeit mit uns geschieht, auch ohne fremde Magie an der Tagesordnung ist. Ihre Anführer haben erkannt, dass sie eine strenge Führung und Disziplin brauchen, um sie zu bändigen. Auch uns wird es für die Übergangszeit gelingen, der Aggressionen auf diese Art Herr zu werden. Genau darüber wollte ich ohnehin mit Olvarian sprechen. Verlass dich darauf, wir finden eine Lösung, und schon bald wird dieser Albdruck nur noch eine Erinnerung sein.«
    Seine Worte klangen schön und hoffnungsvoll, vor allem aber in sich logisch, und nur zu gerne wollte Thalinuel daran glauben, auch wenn es ihr im Moment noch schwerfiel. Was verstand sie schon von Magie, während Molakan einer der mächtigsten Magier war, die ihr Volk hervorgebracht hatte? Wenn jemand wusste, was zu tun war, dann war er es.
    »Ich würde gern später oder vielleicht auch erst morgen noch einmal mit dir sprechen, aber zunächst habe ich einiges mit Olvarian zu bereden«, sagte Molakan. »Wir müssen uns eine neue, streng disziplinierte Führungsstruktur geben. Diese zu entwerfen wird keine leichte Aufgabe sein, aber ich möchte, dass du als Lohn für deine bisherigen Leistungen darin eine wichtige Position einnimmst. Du hast jedes Vertrauen, das ich je in dich gesetzt habe, mehr als gerechtfertigt.«
    Das Lob schmeichelte Thalinuel, und was seine Pläne betraf … Hatte sie nicht selbst schon mehrfach gedacht, dass ihre Bewegung eine straffere Struktur, wie sie auch im königlichen Heer herrschte, dringend brauchte? Im Grunde waren sie nur ein wild zusammengewürfelter Haufen, ein Heer ohne Offiziere mit abgestuften Rängen und ein Volk ohne richtige Führung, sah man von Molakan und zum Teil noch Olvarian ab.
    »Ich danke Euch«, sagte sie, froh darüber, dass sie zwar im Hinblick auf die finstere Magie des Tors keine Einigung gefunden hatten, aber dafür bei anderen Dingen gleicher Meinung waren, die sich auch darauf auswirken würden. Lächelnd wandte sie sich zur Tür, verließ das Zimmer und schloss sie hinter sich wieder.
    Auf dem Weg zur Treppe atmete sie ein paarmal tief durch. Molakans Worte klangen noch in ihr nach, aber was hatte sie eigentlich erreicht? Und was habe ich überhaupt zu erreichen gehofft? , dachte sie. Hatte sie ernsthaft geglaubt, Molakan würde das Tor wieder schließen und auf den wirksamsten Schutz Tal’Orins verzichten, nur weil sie ihn darum bat?
    Dennoch war sie mit dem Verlauf des Gesprächs unzufrieden. Zwar hatte sie sich einiges von der Seele geredet, doch es war nicht viel mehr als unbeholfenes Geplapper gewesen, das genau genommen nichts bewirkt hatte. Molakans geplante Maßnahmen mochten richtig sein, aber sie hatte nicht das Gefühl, dass er den vollen Ernst der Lage begriff. Seit Wochen schon verkroch er sich fast nur noch in diesem Turm, mischte sich so gut wie gar nicht mehr unter seine Anhänger. Olvarian war wesentlich näher am Puls des Geschehens, aber genau wie sie selbst war er Krieger und kein Magier, er verstand zu wenig von dem, was vorging.
    Sie verharrte unschlüssig, als ihr einfiel, dass sie sogar vergessen hatte, nach dem bewachten Gebäude zu fragen. Zumindest darauf wollte sie noch eine Antwort haben. Nach kurzem Zögern drehte sie sich

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