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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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    MACH DIR KEINE FALSCHEN HOFFNUNGEN , donnerte die Stimme des Schattenmahrs in seinem Kopf. DIESE ENTWICKLUNG IST ALLENFALLS LÄSTIG. ES IST ZU SPÄT, UNS NOCH AUFZUHALTEN. WIR WERDEN NUR NOCH SCHNELLER UND HÄRTER ZUSCHLAGEN, BEVOR WARNUNGEN DAS GOLDENE TAL ERREICHEN KÖNNEN. ABER HEGE UND PFLEGE DEINE HOFFNUNG AUF FREIHEIT NUR, UMSO GRÖSSER WIRD MEIN VERGNÜGEN SEIN, WENN SIE IN SICH ZUSAMMENBRICHT.
    Wieder vernahm Lhiuvan das gellende Lachen in seinem Kopf.
    »Ein Schattenmahr!«, keuchte Gelinian entsetzt. »Und auch noch Khraátam, die schrecklichste Geißel, der sich unser Volk jemals ausgesetzt sah! Wie war es nur möglich, dass sich all das direkt vor unseren Augen ereignete, ohne dass wir lange Zeit etwas davon bemerkt haben?«
    Gerne hätte sie Illurien nach dem Sieg über die finstere Bestie in ihrem Inneren eine längere Zeit zur Erholung gegönnt, doch zu dringend benötigten sie nähere Informationen über ihren Feind und die Art der Bedrohung. So hatte sie sich darauf beschränkt, an dem ebenfalls von der fremden Wesenheit besessenen Tarkalan ein danan-chaat durchführen zu lassen. Es war ebenfalls erfolgreich verlaufen, obwohl sie diesmal nicht selbst daran teilgenommen hatte, sondern nicht von der Seite ihrer Mutter gewichen war, die sie in ihr Zelt hatte bringen lassen.
    Nach kaum einer halben Stunde hatte sie sie schließlich aus ihrer Ohnmacht geweckt. Schon die Zeit vor dem Ritual hatte Illurien sehr geschwächt, und auch die Vertreibung des Ungeheuers aus ihrem Körper hatte sie viel geistige und körperliche Kraft gekostet, und sie bedurfte noch der Schonung. Nach dem Erwachen war sie zunächst verwirrt und orientierungslos gewesen, bis die Erinnerungen über sie hereinbrachen und sie mit einem Schrei in die Höhe gefahren war. Aber erleichtert von der Erkenntnis, dass der Albtraum für sie ein Ende gefunden hatte, hatte sie sich rasch wieder beruhigt und sogar von sich aus darauf gedrängt, ihr Wissen so schnell wie möglich preiszugeben.
    Vor einem kleinen Kreis, dem außer einigen einflussreichen Elben auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin auch General Tajir angehörte, der Befehlshaber der radonischen Armee, hatte sie zu berichten begonnen.
    »Lhiuvan ist sehr geschickt vorgegangen. Mit ihm hat alles begonnen, als er in den Katakomben unter Elan-Dhor mit dem Tor in Kontakt kam. Schon als er anlässlich von Königin Tharlias Hochzeit versucht hat, es erneut zu öffnen, geschah das auf Befehl des Schattenmahrs in ihm, doch war dieser zu der Zeit noch nicht sonderlich stark. Hätten wir ihn damals genauer untersucht, wäre alles vielleicht gar nicht passiert. So aber konnte die Bestie in ihm wachsen und erstarken und hat ihren Plan inzwischen vollendet. Zwar ist sie nicht an das Tor unter Elan-Dhor herangekommen, was der ursprüngliche Grund war, weshalb sie unsere Völker in den Krieg gegen die Zwerge getrieben hat. Aber dafür hat sie ein anderes Tor geöffnet und es dem leibhaftigen Khraátam zusammen mit einem gewaltigen Heer ermöglicht, in unsere Zeit zu gelangen.«
    »Dann haben die Zwerge tatsächlich überhaupt keine Waffen an die Barbaren verkauft?«, hakte General Tajir nach. Er war ein großer, kräftiger Mann mit eisgrauem Haar und einem Gesicht, in das Wind und Wetter tiefe Falten gegraben hatten.
    »Nein. Es war Lhiuvan, der zusammen mit den Nocturnen aus Tal’Orin das Dorf jenseits der Grenze angegriffen und die Einwohner abgeschlachtet hat. Dann deponierte er den Leichnam eines Barbaren und die Zwergenwaffen dort, die er zuvor beim Überfall auf eine Handelskarawane erbeutet hatte. Und das bringt uns zu einem weiteren Problem. Außer ihm gibt es nur noch eine weitere Person, die einen Teil des Schattenmahrs in sich trägt. Eine Nocturne namens Aila, die Lhiuvan König Lorian als Sklavin in seiner Verkleidung als Kyrill-Priester zum Geschenk gemacht hat. Da es in Radon keine Sklaverei mehr gibt, fungiert sie als seine Dienerin und zudem Bettgespielin an seinem Hof, doch in Wahrheit beherrscht sie ihn. Sie beeinflusst ihn ebenso, wie Lhiuvan es mit König Kalmar getan hat. Von Wesen, die über keine magischen Fähigkeiten verfügen, kann der Schattenmahr nicht Besitz ergreifen, deshalb muss er sie auf andere Art manipulieren. Was ich jetzt von Euch fordere, wird Euch nicht leichtfallen, aber Ihr dürft den Befehlen Eures Königs nicht länger gehorchen, denn er ist zu einer Marionette unseres Feindes geworden.«
    »Aber dann müssen wir ihn aus dieser Abhängigkeit

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