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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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durchgedreht, wenn mir das passiert wäre.«
    »Nein, Lotharon und Larisal hatten völlig Recht. Im Grunde wollte ich gar nicht gegen die anderen Thir-Ailith kämpfen, mit denen ich zuvor noch Seite an Seite gelebt hatte. Es war eher ein Gefühl der Verpflichtung, das Begonnene auch selbst mit zu Ende zu führen. Und natürlich das Verlangen nach Rache an Molakan, Olvarian und denen, die mit ihnen aktiv an der Verschwörung beteiligt waren.«
    »Ein Verlangen, das wohl äußerst verständlich ist.«
    Thalinuel schüttelte den Kopf. »In deinem Volk mag man anders darüber denken, aber die Gründe, aus denen ich mir eine Teilnahme an dem Kampf gewünscht hatte, waren weder rein noch ehrenhaft, und nachträglich bin ich sogar froh, dass ich nicht dabei war. Ich war der finsteren Aura schon viel zu lange ausgesetzt, und hätte ich ein weiteres Mal unter ihrem Einfluss gekämpft, hätte das eine Heilung noch schwieriger und langwieriger gemacht, vielleicht sogar unmöglich. Ich hatte mich dem Punkt, an dem keine Umkehr mehr möglich gewesen wäre, bereits ziemlich angenähert. Vielleicht verstehst du jetzt besser, warum ich Harlan stets so eindringlich davor gewarnt habe, zerstörerische Magie anzuwenden.«
    »Das ist wahr«, bestätigte Dalorian. »Auch wir könnten Khraátams Ungeheuer viel wirkungsvoller bekämpfen, wenn wir sie anwenden würden, doch dann würden wir alles aufgeben, worum es bei diesem Kampf geht, und werden wie sie.«
    »Das ist der Grund, warum ich lieber auf eine gute Axt oder ein gutes Schwert vertraue. Die sind bei weitem nicht so kompliziert wie eure Magie«, brummte Barlok. »Aber auch wenn die Thir-Ailith überwältigt wurden, erklärt das noch nicht, wie du in das magische Tor geraten bist.«
    »Ein anderes Mal«, vertröstete Thalinuel ihn. »Ich glaube, wir sind fast am Ziel.«
    Sie mussten laut sprechen, um sich überhaupt noch verständigen zu können. Mittlerweile waren sie dem Aloron ziemlich nah gekommen. Schon weiter im Westen, wo sie ihn überquert hatten, war es ein reißender Fluss gewesen, doch hier schoss er rauschend und brausend mit unglaublicher Geschwindigkeit durch ein eigentlich viel zu schmales Bett, das wie eine kleine Schlucht von hohen Felsen gesäumt wurde.
    Ein Stück entfernt schließlich ergoss er sich mit ohrenbetäubendem Donnern in eine Öffnung, die wie ein aufgerissenes Maul in einem der Hügel klaffte, und verschwand darin. Aufspritzende Gischt verschleierte die Luft im Umkreis von mehreren Metern darüber.
    Erst jetzt begriff Barlok plötzlich, warum Thalinuel sich dafür interessierte.
    »Glaubst du wirklich, der Aloron wäre der ausgetrocknete Fluss, der die Grotten unter Tal’Orin ausgespült hat?«, brüllte er, um das Tosen des Wassers zu übertönen.
    Thalinuel deutete auf ihre Ohren und dann in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Sie entfernten sich wieder ein Stück vom Fluss, bis der Lärm auf einen erträglichen Pegel gesunken war.
    »Glaubst du, der Aloron wäre wirklich der in deiner Zeit ausgetrocknete Fluss, durch den die Grotten unter Tal’Orin entstanden sind?«, wiederholte Barlok seine Frage.
    Thalinuel nickte. »Das Gelände ist hier völlig anders, aber die Entfernung zu Tal’Orin kommt ungefähr hin. Ist wohl ziemlich unwahrscheinlich, dass es hier gleich mehrere unterirdische Flüsse gab.«
    »Und du glaubst, dass es auch hier möglich ist, durch die Grotten in die Festung zu gelangen?«
    »Genau das glaube ich. Und ich glaube auch, dass es mich aus genau diesem Grund in diese Zeit verschlagen hat. Es fällt mir schwer, das alles für Zufall zu halten. Wir Elben sind überzeugt, dass es Fügungen des Schicksals gibt, auch wenn wir sie manchmal nicht durchschauen können. Die Zeiten beeinflussen sich gegenseitig, erkennst du das nicht? Das Tor, das Molakan geöffnet hat, führte nicht in eine andere Welt, wie er dachte, sondern in diese Zeit, und es war die Magie der Schattenmahre, die sich in Tal’Orin erneut ausbreitete. Ohne sie wäre in meiner Zeit alles anders verlaufen, und ich hätte vielleicht nie von der Existenz der Grotten erfahren. Nun aber bin ich mit diesem Wissen hier, um es gegen den Mahr zu verwenden. Der Kreis schließt sich.«
    »Hast du dabei nicht ein kleines Hindernis vergessen?« Barlok deutete auf den Fluss. »In deiner Zeit ist er ausgetrocknet oder hat zumindest seinen Lauf geändert. Aber durch diesen Hexenkessel dürftet nicht einmal ihr Elben schwimmen können. Und außerdem ist nicht gesagt, dass

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