Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)
Thronsaal, nachdem wir sie nach Waffen durchsucht haben«, drängte Thilus zum wiederholten Male.
»Gelinian ist eine starke Magierin, und ihre Begleiter könnten es auch sein«, entgegnete sie. »Wenn sie mir etwas antun wollten, bräuchten sie keine Waffen.«
»Breesa wird Priesterinnen zu deinem Schutz abstellen.«
Tharlia wandte ihm das Gesicht zu und lächelte. »Du machst dir zu viele Sorgen. Jedenfalls hoffe ich das. Man kann den Elben vieles nachsagen, aber sie sind nicht verschlagen. Wenn sie mit einer weißen Fahne in der Hand zu uns kommen, werden sie es nicht wagen, mir etwas anzutun.«
»Sie haben uns auch ihrer Freundschaft versichert, und doch haben sie uns mit Krieg überzogen. Wenn Illurien unter einem fremden Einfluss steht, dann ist sie nicht mit solchen Maßstäben zu messen.« Thilus machte eine kurze Pause. »Warum willst du sie überhaupt unbedingt hier empfangen?«
»Ich halte es für ein Zeichen guten Willens. Außerdem ist es weniger förmlich und zeigt, dass ich keine Angst vor ihnen habe.«
»Die du aber haben solltest. Und es kann auch Schwäche symbolisieren. Man kann es so auslegen, als ob du es nicht erwarten könntest, sie zu empfangen, und ihnen deshalb schon entgegengekommen bist.«
»Was ja auch der Fall ist, wenn sie wirklich gekommen sind, um den Krieg zu beenden.«
Thilus seufzte. »Ich kenne dich und weiß, was du denkst. Du denkst an diese seltsame bunte Kreatur und an das, was sie gesagt hat, dabei wissen wir nichts über sie. Würdest du auch hier stehen, wenn sie nicht behauptet hätte, dass die Elben wieder zur Besinnung gekommen und nicht länger unsere Feinde wären? Wir haben keinen Beweis dafür, vielleicht ist dieses Wesen Teil einer Falle, die man uns stellt. Es war schon verrückt, Warlon zu erlauben, in die Katakomben hinunterzusteigen, um dort nach Barlok zu suchen, der nach dreizehn Jahren plötzlich aus dem Nichts zurückgekehrt sein soll, aber was du hier tust, ist völliger Unsinn. Du bist ein Sturkopf und lässt dein Handeln irrational von Hoffnungen und Wünschen leiten.«
Erneut lächelte Tharlia. »Vielleicht. Aber so bin ich nun einmal, und das wusstest du, als du mich geheiratet hast. Was bleibt uns in unserer Lage noch viel anderes übrig als Hoffnungen und Wünsche? Jetzt kann ich sowieso nicht mehr gehen, ohne dass es wie eine grobe Unhöflichkeit aussähe.«
Thilus erwiderte nichts darauf. Die Elben waren inzwischen bis auf ein paar Dutzend Meter herangekommen. Sich jetzt von ihnen abzuwenden wäre in der Tat eine grobe Brüskierung gewesen. Er traute der scheinbaren Friedfertigkeit immer noch nicht und war bereit, sofort zum Schwert zu greifen, wenn es auch nur das geringste Anzeichen für eine Gefahr gab. Immerhin hatten zehn Zwergenkrieger aus der persönlichen Leibwache der Königin sowie mehrere Priesterinnen Li’thils ein paar Schritte hinter ihnen Aufstellung genommen, was ihn ein bisschen beruhigte.
Auch Gelinians Begleiter fielen ein Stück zurück, während die Tochter der Elbenherrin unmittelbar vor ihnen stehen blieb und sich verneigte.
»Königin Tharlia, Majestät, ich bin froh, dass Ihr bereit seid, uns trotz der schrecklichen Ereignisse der letzten Wochen zu empfangen. Ich bin nicht in feindlicher Absicht gekommen, ganz im Gegenteil. Wir alle sind Opfer eines grausamen Feindes geworden, der uns einander entfremdet und mit Lügen und anderen Methoden in Kriege verwickelt hat, die niemals hätten stattfinden dürfen.«
Auch Tharlia verneigte sich. »Euer Volk und die Armeen der Menschen haben uns unrechtmäßig mit Krieg überzogen«, erwiderte sie. »Wir wissen bereits, dass dies nicht aus freiem Willen geschah, sondern durch eine magische Beeinflussung, von der wir vermuten, dass auch die Herrin Illurien ihr zum Opfer gefallen ist.«
»Ihr Wille wurde von einer fremden Macht beherrscht, doch es ist uns vor wenigen Stunden gelungen, sie davon zu befreien. Nun wissen wir, wer diese fremde Macht ist und wie ihre Pläne aussehen. Uns allen droht eine schreckliche Gefahr, der wir nur gemeinsam entgegentreten können, wenn überhaupt.«
»Woher sollen wir wissen, dass es sich nicht nur um einen weiteren Trick handelt?«, fragte Thilus barsch.
Trauer spiegelte sich in Gelinians Gesicht wider. »Ich kann Euer Misstrauen gut verstehen, wir haben Euch keinerlei Grund gegeben, uns noch zu vertrauen«, sagte sie. »Illurien befindet sich auf dem Schiff. Sie ist noch sehr geschwächt, aber sie möchte dennoch selbst mit Euch
Weitere Kostenlose Bücher