Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
Vom Netzwerk:
es sich bei dem Reiter, den Nurk Dago gesehen hat, um Lhiuvan oder einen anderen Elb handelt, weiß er natürlich, wo das goldene Tal liegt. Das Heer hat sich jedoch geteilt. Nur etwa die Hälfte der Truppen dringt nach Norden vor, allerdings dürften es nach unseren Schätzungen immer noch um die zwanzigtausend Kreaturen sein. Die anderen bewegen sich am Fuße der Weißberge entlang nach Osten. Wir vermuten, dass sie durch den östlichen Grenzwall nach Radon einfallen werden.«
    »Aber Radon wird kaum ihr Ziel sein«, überlegte Tagarin laut. »Ich vermute eher, sie werden nur hindurchziehen, um an den östlichen Ausläufern Elem-Laans vorbei zum Schattengebirge zu gelangen. Dort können sie über unsere Truppen und die vom Krieg geschwächten Heere der Menschen und Zwerge herfallen, die nichts von der Gefahr ahnen. Und wir haben nicht einmal die Möglichkeit, sie zu warnen. Wenn wir wenigstens wüssten, ob Gelinian inzwischen etwas erreicht hat!«
    »Wir können das goldene Tal gegen eine so große Zahl von Angreifern nicht verteidigen«, mischte sich nun Orkalon ein. Einst war er ein mächtiger Krieger gewesen, doch trotz der Langlebigkeit der Elben war er inzwischen alt geworden und bildete seit vielen Jahren nur noch jüngere Krieger aus. »Erst recht nicht, da die Herrin so viele unserer stärksten Krieger abgezogen hat. Es ist nicht für die Verteidigung gegen einen direkten Angriff angelegt. Unser stärkster Schutz war stets die verborgene Lage unseres Tals, aber wenn der Feind sie kennt, nutzt sie uns nichts.«
    Tagarin nickte. Er hatte das Gefühl, die Last der Verantwortung würde wie ein tonnenschweres Gewicht auf ihm liegen. Als Gelinian ihm vor ihrer Abreise die Aufsicht über das goldene Tal während ihrer Abwesenheit übertragen hatte, schien dies eine reine Formalität gewesen zu sein. Nun jedoch befand er sich unversehens in der Lage, dass von seinen Entscheidungen möglicherweise das Schicksal seines gesamten Volkes abhing.
    »Was sollen wir nur tun?«, fragte er, obwohl er es ganz genau wusste. Es gab nur eine Möglichkeit, aber er wollte auf keinen Fall derjenige sein, der das Unvermeidbare aussprach.
    »Wir müssen das goldene Tal evakuieren«, übernahm Orkalon diese Aufgabe für ihn. »Uns bleibt nichts anderes übrig, als unser Volk in den Höhlen in Sicherheit zu bringen.«
    »Unsere Heimat feige aufgeben?«
    »Das Tal kampflos dem Feind überlassen? Niemals!«
    »Wie könnt Ihr so etwas nur vorschlagen?«
    »Das wäre das Ende unseres Volkes!«
    Erregter Widerspruch ertönte, doch mit einer resoluten Handbewegung verschaffte Orkalon sich Ruhe.
    »Ich weiß, wie ungeheuerlich das klingt, und ich weiß auch, welche Folgen das für unser Volk hätte. Wir wären heimatlos, müssten uns erst wieder einen neuen Ort zum Leben schaffen. Aber so hätten wir wenigstens die Möglichkeit dazu. Es wäre nicht feige, sondern der einzige Weg, um zu überleben. Wenn wir hierblieben, würde das feindliche Heer unsere Verteidigung überrennen und unser Volk abschlachten. Wir würden kaum dreitausend Kämpfer zusammenbekommen, wenn wir alle Krieger zu den Waffen rufen. Vielleicht noch etwas über tausend mehr, wenn wir auch die in den Kampf schicken, deren Ausbildung noch nicht abgeschlossen ist. Das feindliche Heer hingegen ist fünfmal so stark.«
    Tagarin war froh, einen so besonnenen und geachteten Mann wie ihn als Fürsprecher zu haben. Hätte er selbst den Vorschlag einer Evakuierung gemacht, wäre der Protest mit Sicherheit noch wesentlich heftiger ausgefallen. Aber auch so gab es noch Widerspruch.
    »Und wenn schon, es besteht aus geistlosen Ungeheuern. Spinnenkreaturen von der Größe eines Pferdes mögen Furcht einflößend wirken, aber Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass sie einer Armee von Elbenkriegern standhalten können!«
    » Ihr habt den Bericht doch ebenso vernommen wie ich, oder habt Ihr nicht zugehört?«, rief Tagarin. »Manche der Ungeheuer mögen fremdartig aussehen und vielleicht nicht einmal ein Schwert halten können, aber sie verfügen zweifellos über andere, mindestens ebenso wirkungsvolle Waffen. Ihre Körper selbst machen sie schon zu schrecklichen Gegnern. Außerdem befinden sich Hunderte von Trollen bei ihnen, die allein schon kaum zu besiegen wären. Und wie wir gehört haben, besteht der größte Teil der Armee aus vierarmigen Kreaturen mit hervorragender Bewaffnung. Wenn sie nur halb so diszipliniert und ausdauernd kämpfen, wie sie marschieren, dürften sie uns nahezu

Weitere Kostenlose Bücher